Siggi Jepsen (Tom Gronau) sitzt im Deutschland der Nachkriegszeit in einer Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche ein. Er soll einen Aufsatz zum Thema „Die Freuden der Pflicht“ schreiben, hat jedoch keine Idee. Erst als er am nächsten Tag in eine Zelle gesperrt wird, brechen die Erinnerungen an seine Kindheit während des Zweiten Weltkriegs aus ihm heraus: Sein Vater Jens Ole Jepsen (Ulrich Noethen), ein Polizist, erhielt damals den Auftrag, dem befreundeten expressionistischen Maler Ludwig Nansen (Tobias Moretti) ein Berufsverbot zu überbringen. Bei Nansens Überwachung sollte ihm damals Siggi (als Kind: Levi Eisenblätter) helfen, dieser rebellierte jedoch schließlich gegen seinen Vater, schlug sich auf die Seite des widerspenstigen Nansen und versteckte einige der verbotenen Bilder, was schlussendlich zu seinem Aufenthalt in der Anstalt führte.
Neuverfilmung von Siegfried Lenz' Roman „Deutschstunde“ unter der Regie von Christian Schwochow.
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Deutschstunde
So verfilmt man einen Klassiker!
Von Janick Nolting
Die „Deutschstunde“ des vielfach ausgezeichneten Schriftstellers Siegfried Lenz besitzt mit ihren knapp 600 Seiten epische Ausmaße und gilt als eines der bedeutendsten Werke der Nachkriegsliteratur. „Bad Banks“-Regisseur Christian Schwochow hat sich nun der Mammutaufgabe gestellt, eine aufwendige Leinwandadaption des Jahrhundertwerks zu inszenieren. Damit ist er zwar nicht der erste, schließlich wurde der Roman 1971 schon einmal als fast vier Stunden langer TV-Zweiteiler verfilmt. Aber Schwochow kommt nicht nur mit etwa der Hälfte der Laufzeit aus, sondern hat mit seiner Version der „Deutschstunde“ auch eine beeindruckende Verdichtung des Stoffes geschaffen. Der schwer erziehbare Jugendliche Siggi Jepsen (Tom Gronau) sitzt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Strafanstalt und soll einen Aufsatz über „Die Freuden der Pflicht“ schreiben. Das Blatt bleibt leer, stattdessen sticht er si
EXEMPEL DES UNGEHORSAMS
Wer sich einen angenehmen Kinoabend machen möchte und danach den Saal beschwingt verlassen will, der sollte um Deutschstunde einen großen Bogen machen. Die Verfilmung des Romans von Siegfried Lenz ist seit der italienischen Machtparabel Dogman wohl der sauerste, aber im Nachhinein auch schmackhafteste Apfel, in den sich als Kinogeher in der letzten Zeit beißen ließ. Was eben nicht heißen soll, dass ich es bereut ...
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Isabelle D.
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248 Follower
Lies die 379 Kritiken
4,5
Veröffentlicht am 17. Oktober 2019
"Deutschstunde" von Christian Schwochow geht einem an die Nieren. Wie der kleine Siggi Jepsen unter dem strengen, pflichtfanatischen Vater leidet, seine Freundschaft mit dem Patenonkel und Maler Nansen, wie er selbst seine Liebe zur Malerei entdeckt ... das mitanzusehen, ist so überzeugend und beklemmend, dass es kaum auszuhalten ist. Diese Atmosphäre der ständigen Angst und Unterdrückung wird noch verstärkt durch die raue, kühle und ...
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azfrankie
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4,0
Veröffentlicht am 25. November 2019
Geschichte aus dem Norden der Kriegsjahre und handelt im Kern von zwei Freunden, deren Leben in verschiedene Richtungen gehen. Der eine wird als Polizist auf die Linie des Nationalsozialmus gebracht; die Malereien des Anderen werden als Entartetet Kunst verboten. Der Erste soll dann über die Werke des anderen konfiszieren und das Arbeitsverbot durchsetzen. Über diese Spannungen verlieren sich Freunde, Bande und Loyalitäten.
Ein langsamer Film ...
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Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 5. Oktober 2019
WAS FÜR EIN FILM!
Ich bin noch immer ganz benommen. Diese weiten Bilder und diese Stille, welche gezeigt und spürbar gemacht werden, lassen einen selber nachdenken. Durch Auslassung unnötiger Dialoge , werden Beziehungen klar und regen einen zum positionieren an.
Besonders beeindruckt hat mich die aufgezeigte Menschlichkeit (im jungen Siggie), sich nicht zwischen richtig und falsch entscheiden zu können, nicht für oder gegen die Familie ...
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