Wer einmal das Innere einer Uhr gesehen hat, dem scheint die Welt nicht mehr ganz so kompliziert. Cyril Schäublins zweiter Spielfilm „Unruh“ wirkt wie eine Entsendung von einem fernen Maschinenplaneten, dabei spielt der Film einfach nur in der Schweiz. Die kuriose Geschichte um den russischen Anarchisten Pjotr Alexejewitsch Kropotkin besteht aus vielen kleinen Zahnrädchen, Federn und Spiralen, die auf kaum erklärliche Weise ineinandergreifen. Schraubt man das Gehäuse des Films auf, entdeckt man eine Romanze, ein Polit-Drama, eine biographische Spurensuche und eine technologische Dystopie. Außerdem eine Satire auf die Schweiz, eine „Dekonstruktion des nationalen Charakters“, wie es der Regisseur ausdrückt. Die Neutralität hat sich nicht ausgezahlt, denn von diesem Angriff werden sich die (L)Eidgenossen nicht so schnell erholen. „Unruh“ spielt im Jahr 1877 in der Berner Gemeinde Saint-Imi
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