Ein Bruder und eine Schwester Anfang 50. Alice (Marion Cotillard) ist Schauspielerin, Louis (Melvil Poupaud) war Lehrer und Dichter. Alice hasst ihren Bruder seit über zwanzig Jahren. Sie haben sich die ganze Zeit über nicht gesehen. Wenn Louis seine Schwester zufällig auf der Straße traf, grüßte sie ihn nicht und lief weg – doch der Tod ihrer Eltern zwingt sie dazu, sich wiederzusehen.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Brother And Sister
Hinter dem Hass
Von Christoph Petersen
Bei der Pressevorführung von „Brother And Sister“ bei den Filmfestspielen in Cannes, wo auch wir den Film als Teil des offiziellen Wettbewerbs gesehen haben, wurde das neueste Melodrama von Arnaud Desplechin von nur wenigen höflich beklatscht und von schon einigen mehr herzhaft ausgebuht. Und man kann die negativen Reaktionen verstehen, selbst wenn man es wie der Autor dieser Zeilen selbst ein wenig anders sieht: Im Zentrum der dramatischen Familiengeschichte stehen nämlich nicht nur zwei ziemlich unausstehlich-egozentrische Figuren, die einem das Mitfühlen nicht gerade einfach machen, sondern dazu auch noch ein gewaltig aufgebauschtes Mysterium, um dessen „Auflösung“ sich der „Ein Weihnachtsmärchen“-Regisseur und seine Stamm-Co-Autorin Julie Peyr dann allerdings selbst nicht die Bohne scheren. Die Schauspielerin Alice (Marion Cotillard) hasst ihren jüngeren Bruder Louis (Melvil Poupaud