Manche erinnern sich vielleicht noch an eine kontroverse Debatte aus dem Jahr 2007. Da berief der deutsche Kurator Roger M. Buergel mit dem Katalanen Ferran Adrià, dem Erfinder der „molekularen Küche“, erstmals in der Geschichte der weltberühmten Kasseler Kunstausstellung Documenta einen Vertreter der Kochkunst unter die eingeladenen Künstler*innen – und rasch entbrannte ein heftiger Streit darüber, ob man denn wirklich die Kochkunst an die Seite der traditionellen Bildenden Künste stellen könnte oder dürfe. Eine Frage, die sich an einen Grundsatzkonflikt in der Kunstbetrachtung – nämlich den zwischen Inhalt und Form, Analyse und Sinnlichkeit – anlehnt. Denn was ist der Inhalt einer noch so kreativen Mahlzeit, abgesehen von ihr selbst? Kann sie über das sinnliche Erlebnis, sie zu verspeisen, hinausweisen – und müsste sie das überhaupt, um ihre Herstellung als künstlerischen Prozess zu be
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