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    "Grauenvolle Erfahrung" beim "Outlander"-Dreh: Sam Heughan beschwert sich über "unnötige" Nackt-Szenen
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
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    „Braveheart“, „Gladiator“, „Bridgerton“, „Downton Abbey“ und Co.: Historische Stoffe – sie müssen nicht unbedingt realistisch sein – haben es Annemarie angetan.

    In seinen Memoiren schreibt Sam Heughan über seine Erfahrungen am Set der Hit-Serie „Outlander“, die gerade bei einer Vergewaltigungs-Szene in Staffel 1 dazu führten, dass sein Vertrauen in das Produktionsteam erschüttert wurde. Trigger-Warnung.

    Starz Entertainment

    Inzwischen ist es bei großen Film- und Serienproduktionen die Norm, Intimitäts-Koordinator*innen zu engagieren – das war es 2014, als die erste Staffel der Historien-Fantasy-Serie „Outlander“ gedreht wurde, noch nicht. Das Resultat: Jamie-Darsteller Sam Heughan musste unbetreut eine sehr schwierige Vergewaltigungs-Szene drehen und kam darüber auch in Streit mit dem kreativen Team der Serie.

    Das enthüllte der Schauspieler in seinen Memoiren „Waypoints: My Scottish Journey“, aus denen u. a. Insider Auszüge veröffentlichte. Sam Heughan geht auf den Dreh der Szene ein, in der seine Figur James Fraser von Black Jack Randall (Tobias Menzies) im Gefängnis von Wentworth gefoltert und brutal vergewaltig wird. Sam Heughan war für große Teile der Szene nackt, dem er in seinem Vertrag auch zugestimmt habe, es wurde aber auch eine „full frontal nudity“-Szene gedreht, also eine Szene, in der er frontal komplett nackt zu sehen ist – und die fand Sam Heughan absolut unnötig.

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    „Ich hatte nicht das Gefühl, dass Nacktsein etwas zu dem Horror beitragen würde, den Jamie in dem Gefängnis als eine Form von Bestrafung, Unterwerfung und Demütigung erlebt“, schreibt Heughan. „Ich habe mich darüber beschwert, mit dem Argument, dass Nacktheit die schreckliche Erfahrung für meine Figur sexualisieren würde, und daraus entbrannte eine ganz schöne Debatte.“

    Am Ende war Heughans Penis in der Folge nicht zu sehen

    Am Ende blieb es zwar bei viel Nacktheit in der gesamten Szene, der Schauspieler und das Produktionsteam einigten sich aber darauf, die Figur nur nach der Vergewaltigung auch von vorne nackt zu zeigen. Am Ende wurden dann sogar alle Einstellungen, in denen Heughan frontal komplett nackt zu sehen war, nicht für die Serie verwendet. Dennoch hat Heughan die Erfahrung sehr schlecht in Erinnerung behalten: „Der Penis-Shot war unnötig und hat mein Vertrauen in das kreative Team etwas erschüttert.“ Auch wenn diese Nackt-Aufnahmen dankenswerterweise auf dem Boden des Schneideraums gelandet seien, sei es eine „grauenvolle, zermürbende Erfahrung“ gewesen.

    Schon zuvor hatte Heughan sich negativ über die Dreharbeiten zu der kontroversen Vergewaltigungs-Szene, die in der Buchvorlage von Diana Gabaldon ein zentraler Bestandteil ist, geäußert. Im Interview mit Vulture von 2015 sprach er über den zehntägigen, sehr anstrengenden Dreh der Szene. Am letzten Tag wurde ihm mitgeteilt, dass man die Szene noch einmal drehen werde, woraufhin Heughan mit „Oh Gott“ reagierte – er habe gedacht, die ganze Sache schon hinter sich gebracht zu haben.

    "Es war schrecklich"

    Daraufhin wurde dem Schauspieler versichert, man werde nur bis zu einem bestimmten Punkt drehen, „kurz bevor es passiert“. „Und dann kamen wir zu diesem Punkt, und sie haben nicht ‚Cut‘ gerufen, also mussten wir weitermachen. Ich erinnere mich, dass ich Angst hatte, und dass mein Vertrauen ehrlich gesagt ein bisschen gebrochen wurde, denn es war schrecklich“, beschreibt Heughan seine Erfahrung. „Es war großartig zu spielen, aber schrecklich.“

    Scherzhaft fügte Sam Heughan im damaligen Interview hinzu, dass er glaube, dass man ihm das mit Absicht angetan habe, um ihn „zu diesem Punkt“ zu bringen, an dem seine Figur Jamie sich befinde: „Es war schrecklich für Jamie – er wird geschlagen und gefoltert und komplett gebrochen.“

    Inzwischen hat "Outlander" einen Intimacy Coordinator

    Inzwischen hat Sam Heughan selbst dafür gesorgt, dass so etwas bei „Outlander“ nicht mehr vorkommen kann. Im Podcast Happy Sad Confused hatte Heughan, inzwischen selbst einer der Produzenten von „Outlander“, erklärt, er habe für Staffel 6 einen Intimacy Coordinator engagiert, also eine Person, die die Schauspieler*innen auf den Dreh intimer Szenen vorbereitet und sie beim Dreh selbst berät und betreut. „Es ist wichtig, dass jede*r beschützt wird, und wir finden auch, dass wir vielleicht mehr aus diesen Szenen herausholen können, indem wir uns mehr mit ihnen beschäftigen“, erklärte Heughan. Heute würde man den Dreh der Vergewaltigungs-Szene aus Staffel 1 anders handhaben, schreibt Heughan auch in seinem Buch.

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    Die Staffeln 1 bis 5 von „Outlander“ mit Sam Heughan als Jamie Fraser und Caitriona Balfe als Claire Fraser gibt’s u. a. im Streaming-Abo von Netflix. „Outlander“ Staffel 6 könnt ihr als VoD kaufen, zum Beispiel bei Amazon Prime Video. Bis die Staffel zu Netflix kommt, wird es wohl noch eine Weile dauern. Staffel 7 von „Outlander“ ist im Sommer 2022 in Produktion gegangen und wird im Gegensatz zur kurzen sechsten Staffel mit nur acht Folgen aus 16 Episoden bestehen.

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