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    Heute im TV: Düster-harter Dämonen-Horror à la "Candyman" & "Ouija", der zwei Top-Stars des Genres wiedervereint
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kubes Opa schmuggelte ihn als Achtjährigen ins Programmkino zu "Das Pendel des Todes". Geschadet zu haben, scheint es nicht – er erschreckt sich weiterhin gern.

    Wenn heute „The Midnight Man“ über die Bildschirme flimmert, werden eingefleischte Grusel-Fans zwei Gesichter darin sofort wiedererkennen. Der Film mag kein echtes Highlight sein, aber die Auftritte des Duos rechtfertigen das Einschalten allemal.

    Ein aus Neugier, Naivität oder gar Arroganz herbeigerufener Dämon räumt schön brutal mit seinen sorglosen Beschwörern auf. Das klingt nach der Story des 1990er-Klassikers „Candyman“ und seinem Remake von 2021, denkt ihr? Stimmt. Genauso ist es aber auch die auf den kleinsten gemeinsamen Nenner heruntergebrochene Handlung des erstaunlich gut besetzten Gruselschockers „The Midnight Man“ von Regisseur Travis Nicholas Zariwny („Cabin Fever - The New Outbreak“).

    „The Midnight Man“ läuft am heutigen 9. November 2022 um 22.10 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung gibt es in der Nacht vom 10. auf den 11. November um 2.00 Uhr.

    Falls euch diese Termine zeitlich nicht passen sollten, steht der Thriller zudem kostenlos bis zum 9. Dezember 2022 in der Mediathek des Senders bereit. Alternativ ist er aktuell im Streaming-Abo bei WOW (ehemals Sky Ticket) enthalten.

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    Wahlweise könnt ihr euch den FSK-16-Titel natürlich auch auf Blu-ray oder DVD bestellen:

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    Das ist die Story von "The Midnight Man" auf Tele 5

    Teenagerin Alex (Gabrielle Haugh) lebt bei ihrer kranken und geistig nicht mehr ganz auf der Höhe befindlichen Großmutter Anna (Lin Shaye), um die sie sich seit dem Tod ihrer Mutter kümmert. Eines Tages stöbert das Mädchen mit ihrem Freund Miles (Grayson Gabriel) auf dem Dachboden herum. Dabei entdecken sie in einem alten Koffer die Anleitung für das „Mitternachtsspiel“. In dessen Rahmen kann der sogenannte „Schattenmann“ (im englischsprachigen Original: "the Midnight Man") zum Leben erweckt werden.

    Fasziniert von den morbiden Worten auf dem verwitterten Blatt Papier, probieren Alex und Miles das Ganze mit einer Freundin (Em Haine) natürlich gleich aus. Was keine gute Idee ist, wie sich bald herausstellt. Denn auf diese Weise beschwören sie den Dämon tatsächlich herauf. Der verschwendet keine Zeit und benutzt die größten Ängste seiner Opfer gegen sie, indem er ihre schlimmsten Albträume wahr werden lässt.

    Die letzte Hoffnung der jungen Leute auf Rettung ist Dr. Goodbery (Robert Englund), der eigentlich nach der immer gebrechlicher werdenden Anna schauen wollte. Doch bereits bei seinem Eintreffen bemerkt der Mediziner umgehend, dass eine dunkle Präsenz von dem Haus Besitz ergriffen haben muss. Und er ahnt aus eigener Erfahrung nur allzu gut, um wen es sich dabei handeln dürfte …

    Zwei wahre Horror-Legenden in "The Midnight Man"

    Okay, den Dämonen in „The Midnight Man“ heraufzubeschwören, ist etwas komplizierter als in „Candyman“, dessen Namen man nur fünfmal vor einem Spiegel sagen musste. Trotzdem sind die Parallelen nicht von der Hand zu weisen. Und auch sonst ist der Film nicht gerade ein Ausbund an Originalität. Die Gruselsequenzen sind recht generische Schockmomente in Form von Jump Scares und plötzlich aus der Dunkelheit oder dem Hintergrund hervorspringenden Gefahren. Zudem werden klar erkennbare Elemente aus Schockern wie „Düstere Legenden“ oder „Ouija“ in der Handlung verarbeitet.

    Originell geht also anders, wie auch unsere nur durchschnittliche 2,5 Sterne vergebende offizielle FILMSTARTS-Kritik attestiert. Allerdings stellen wir fest, dass das titelgebende Monster für ein Indiestreifen-Budget beeindruckend gut (sprich: schaurig) aussieht. Zudem geht es ganz schön deftig und blutig zur Sache. Nicht einmal vor dem im Genre immer noch auf gewisse Weise tabuisierten, gewaltsamen Ableben von Kindern wird hier Halt gemacht.

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    Ebenso wissen die atmosphärischen Bilder von Chef-Kameramann Gavin Kelly („American Horror Story“, „Little America“) zu gefallen – und das sowohl in der Gegenwart wie auch beim eröffnenden Flashback ins Jahr 1953. „The Midnight Man“ ist zwar sicher kein Muss für Genre-Fans. Wer heute Abend aber nichts Besseres vor oder zu schauen hat, macht indes keinen groben Fehler, einfach mal einzuschalten.

    Zumal uns der Film – und das ist das wahre Highlight von „The Midnight Man“ – die jüngste Reunion zwei der populärsten und besten Horrorfilm-Ikonen der vergangenen fünf Dekaden bringt: Robert Englund, der als Freddy Krueger in der „Nightmare On Elm Street“-Reihe zu Weltruhm gelangte, und Lin Shaye aus den „Insidous“-, „Ouija“- und „Critters“-Filmen. Gemeinsam waren sie bereits in zwei „Nightmare“-Parts – im ersten von 1984 und zehn Jahre später in „Freddy's New Nightmare“ – aufgetreten. Obendrein teilten sie sich in „2001 Maniacs“ (2005) und „Killer Pad“ (2008) die Leinwand.

    Leonine
    Vorsicht! Gleich klinkt sie aus: Lin Shaye in "The Midnight Man"

    Die erfahrenen Englund und Shaye spielten in „The Midnight Man“ ihre jungen Kollegen wie Gabrielle Haugh („Jeepers Creepers 3“) oder Grayson Gabriel („Wayward Pines“) locker an die Wand. Speziell Lin Shaye lieferte mit ein paar grandios-hysterischen Ausrastern absolut fulminant ab. Ihr Kollege hingegen überzeugte in seiner zeitlich deutlich knapper bemessenen Rolle als Arzt und Jugendfreund von Shayes Figur primär mit Coolness und Charisma.

    Leonine
    Hier mal smart und cool, statt gruselig und mordlustig: Robert Englund in "The Midnight Man"

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