Mein Konto
    (Noch) nicht der erhoffte Hit für Netflix: "Glass Onion" startet trotz Mega-Kosten SCHWÄCHER als ein kleines Drama mit Sandra Bullock!
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Hat im letzten Jahr mehr als 900 Filme gesehen - und jede Minute davon genossen, selbst wenn der Film gerade nicht so gut war.

    Wenn man 450 Millionen Dollar für die Rechte an zwei Sequels auf den Tisch legt, dann erwartet man sich natürlich eine Menge. Aber die Auftaktzahlen von „Glass Onion“ rechtfertigen die Mega-Investition von Netflix (noch) nicht…

    Netflix hat nicht nur 450 Millionen Dollar für die Rechte an zwei Fortsetzung zum Whodunit-Überraschungshit „Knives Out“ mit Daniel Craig als Privatdetektiv Benoit Blanc auf den Tisch gelegt – die eigentliche Produktion von „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ hat dann auch noch mal weitere 40 Millionen Dollar zusätzlich verschlungen. Das ist mal ´ne Budget-Hausnummer, mit der der Edel-Krimi selbst den mit teuren Effekten vollgestopften Hollywood-Blockbustern von Marvel & Co. ernsthafte Konkurrenz macht!

    Aber wenn ein Streaming-Service so viel Geld für ein Franchise raushaut, dann erwartet er natürlich auch, dass es anschließend über allem anderen thront. Nun hat Netflix wie jeden Mittwoch seine Watchtime-Zahlen der vergangenen Woche veröffentlicht – und daran ist abzulesen: Der am 23. Dezember auf Netflix erschienene „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ hat an seinen ersten drei Tagen zwar genug geschaute Stunden (nämlich ca. 82 Millionen) gesammelt, um sich an die Spitze der aktuellen Wochencharts zu setzen …

    Keine Chance gegen Sandra Bullock

    … aber zugleich auch weniger als zum Beispiel „The Unforgivable“ im vergleichbaren Zeitraum ein Jahr zuvor. Dabei hat das Schuld-und-Sühne-Drama zwar mit Sandra Bullock einen besonders zugkräftigen Star in der Hauptrolle, zumal sie mit „Bird Box“ bereits zuvor einen der ganz großen Netflix-Hits gelandet hat. Aber natürlich hat das englischsprachige Debüt von „Systemsprenger“-Regisseurin Nora Fingscheidt sehr, sehr, sehr viel weniger Budget verschlungen.

    Dass „Glass Onion“ zum Auftakt also u.a. hinter „The Unforgivable“ (steht insgesamt auf Platz 8 der meistgesehenen englischsprachigen Netflix-Filme überhaupt) landet, ist also schon eine herbe Enttäuschung, selbst wenn es Faktoren gibt, die noch Hoffnung machen…

    Weihnachten dürfte eine wichtige Rolle spielen

    Man muss dabei allerdings beachten, wann genau die Filme erschienen sind: „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ von „Star Wars 8“-Regisseur Rian Johnson wurde nämlich am 23. Dezember veröffentlicht – und das könnte sich gleich in doppelter Hinsicht negativ auf die Watchtime-Zahlen der ersten drei Tage ausgewirkt haben!

    Die Menschen haben anderes zu tun: Zum einen steckten viele potenzielle Zuschauer*innen so kurz vor Weihnachten natürlich noch voll im Festtagsstress, weshalb eine Menge Abonnent*innen mit einem grundsätzlichen Interesse am Film das Schauen vermutlich um ein paar Tage aufgeschoben haben -> die Zahlen der nächsten sieben Tage könnten also durchaus noch explodieren, wenn das Publikum in der Woche zwischen den Jahren besonders viel Zeit fürs Fernsehschauen hat.

    Familien schauen zusammen: Zum anderen ist Weihnachten eine Zeit, in der überdurchschnittlich oft gemeinsam vor dem TV gesessen wird. Schaut sich von einer vierköpfigen Familie etwa jeder „Glass Onion“ allein in seinem Zimmer an, dann kommt dabei am Ende eine viermal so hohe Watchtime raus, als wenn alle gemeinsam im Wohnzimmer vor dem Bildschirm hocken (auch wenn am Ende in beiden Fällen dieselbe Zahl von Menschen den Film gesehen hat).

    Besonders starke Konkurrenz

    Außerdem darf man nicht vergessen: „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ war mit seinem Release-Termin am 23. Dezember zwar als der Film positioniert, den sich jede Familie an Weihnachten als erstes ansieht, aber dann funkte „Wednesday“ dazwischen. Der Serien-Superhit ist stattdessen bei vielen an die Spitze der Must-See-Liste geschnellt – entweder weil man sie sich speziell für die Feiertage aufgehoben hat, oder weil man sich in sie verliebt hat und sie nun an Weihnachten unbedingt auch noch dem Rest der Sippe zeigen will.

    Wir würden deshalb tippen: „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ wird die Zahlen des Auftakts nicht nur halten, sondern sich sogar noch mal ordentlich steigern. Ob es dann am Ende zwischen „Red Notice“, „Don’t Look Up“ und „Bird Box“ für einen der allervordersten Plätze der erfolgreichsten Netflix-Filme reichen wird (und das wäre bei diesen exorbitanten Kosten eigentlich das Minimum), muss sich allerdings erst noch zeigen.

    Darum ist "Glass Onion"-Mastermind Rian Johnson sauer auf Netflix: Diese 4 Wörter schmecken dem "Star Wars 8"-Regisseur gar nicht!

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top