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    "Der denkwürdige Fall des Mr Poe": Basiert der Netflix-Hit mit Christian Bale auf wahren Begebenheiten?
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Momentan führt „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ die Netflix-Charts an. Viele Zuschauer*innen dürften sich nach der Sichtung des Films die Frage stellen, ob der düstere Krimi auf wahren Begebenheiten basiert. Wir liefern euch die Antwort.

    In „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ finden wir uns an der West-Point-Militärakademie im Jahre 1830 wieder. An einem ruhigen Oktoberabend entdeckt ein junger Kadett den leblosen Körper eines Kameraden, der an einem Seil in der Nähe des Paradeplatzes baumelt. Daraufhin ereignen sich immer mehr ungewöhnliche Ereignisse, die den erfahrenen Ermittler Augustus Landor (Christian Bale) auf den Plan rufen, der sich dem Fall annehmen soll, da offenbar ein Serienkiller in der Umgebung sein Unwesen treibt. Unterstützt wird er dabei von einem jungen Kadetten namens Edgar Allan Poe (Harry Melling).

    Falls ihr „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ auf Netflix geschaut habt, werdet ihr euch mit Sicherheit kurz die Frage gestellt haben, ob der düstere Krimi von Scott Cooper („Hostiles - Feinde“) womöglich auf wahren Begebenheiten basiert und damit in eine ähnliche Kerbe schlägt, mit der der Streamingdienst mit dem großen, roten N schon länger große Erfolge feiert: die True-Crime-Thriller. Die Antwort: Obwohl das Szenario größtenteils fiktiv ist, gibt es dennoch einen Funken Wahrheit an der Geschichte zu entdecken.

    Das sind die Hintergründe von "Der denkwürdige Fall des Mr Poe"

    In erster Linie ist „Der denkwürdige Fall des Mr Poe (im Original: „The Pale Blue Eye“) eine Adaption des gleichnamigen Romans von Louis Bayard, der für viele verschiedene Literaturpreise nominiert wurde – passenderweise auch für den Edgar-Allan-Poe-Award. Hinsichtlich Augustus Landor und dem mörderischen Treiben, welches innerhalb der Akademie vor sich geht, gibt es jedoch keine auf Tatsachen zurückgehenden Inspirationen. „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ ist eine fast größtenteils erfundene Geschichte, die direkt dem Kopf von Louis Bayard entstammt.

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    Das Wörtchen „fast“ sollte man aber nicht ignorieren, denn ein Funke Wahrheit ist in „Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ dennoch zu entdecken. Dieser bezieht sich auf Edgar Allan Poe, dem literarischen Schöpfer des (Horror-)Krimis, den es natürlich wirklich gab und der – wie im Film – auch in der Realität von 1830 bis 1831 die West Point Academy als Kadett besuchte. Während er dort vorerst von seinem Pflegevater John Allan finanziert wurde, brachte er hervorragende Leistungen und konnte sich sogar eine Karriere als Offizier vorstellen. Doch dann kam der große Bruch, denn sein Adoptivvater teilte Poe in einem Brief mit, dass er den Kontakt zu ihm abbrechen wird.

    Der Grund dafür war die Heirat mit John Allans zweiter Frau Louisa Patterson (Poes Mutter starb bereits 1811 im Alter von nur 23 Jahren an Tuberkulose). Diese Eheschließung führte zum Bruch zwischen den beiden Männern. Obwohl Poe noch einige Male versuchte, erneut Kontakt aufzunehmen, entschied er sich letztlich dazu, sich absichtlich aus West Point werfen zu lassen. Er besuchte den Unterricht nicht mehr und landete schließlich vor einem Kriegsgericht. Im Januar 1831 verließ Poe West Point und ging nach New York, wo er seinen dritten Gedichtband „Poems“ veröffentlichte. Kurz darauf stieg er zu einem der erfolgreichsten Schriftsteller Amerikas auf.

    Schon gewusst? Für "Der denkwürdige Fall des Mr Poe“ hat Netflix sogar eine Rekordsumme bezahlt – aber hat sich das überhaupt gelohnt?

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