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    Action-Tipp neu im Heimkino: In diesem explosiven Kracher treffen "James Bond" & "Dirty Harry" auf Martial-Arts-Feuerwerk
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Ob athletische Kampfkunst, die ehrfürchtig-ruhig gefilmt ist, oder explosiv-lärmender Hollywood-Bombast: Im Action-Kino ist er flexibel – eine konsequente Umsetzung ist für ihn aber stets ein Bonus.

    Der Ex-Index-Actioner „Der Mann von Hongkong“ dreht sich um einen explosiv geführten Drogenkrieg – und mittendrin steckt ein „James Bond“-Star, der „Dirty Harry“ und Martial-Arts-Trends auf die Schippe nimmt. Nun gibt’s den Reißer uncut im Heimkino.

    Camera Obscura Filmdistribution

    Welten prallen aufeinander: Ein Ex-Bond parodiert sowohl das 007-Franchise als auch die rauen „Dirty Harry“-Polizei-Thriller sowie den Martial-Arts-Trend. Zu diesem Zweck tun sich zwei Filmnationen zusammen, die nie zuvor zusammen gearbeitet haben: Hongkong und Australien. All das wird inszeniert von einem Filmemacher, der zuvor vor allem damit beschäftigt war, möglichst aufsehenerregende Trailer zu schneiden.

    Das Ergebnis: „Der Mann von Hongkong“, eine überdrehte Action-Satire, die in zahlreichen Ländern nur geschnitten ins Kino gelang, in manchen sogar verboten wurde. In Deutschland stand sie lange auf dem Index, ist mittlerweile aber rehabilitiert. Diese Woche feierte „Der Mann von Hongkong“ seine deutsche HD-Premiere – als limitiertes 2-Disc-Mediabook, das zudem die 4K-Weltpremiere des Films enthält:

    Neben dem auf 1.250 Stück limitierten Mediabook mit deutschem Titelbild gibt es bei Amazon auch ein Alternativ-Cover mit internationalem Motiv*. Diese Variante ist auf 333 Exemplare limitiert und läuft unter dem US-Titel des nunmehr uncut ab 16 Jahren freigegebenen Films: „The Dragon Flies“.

    Inhaltlich sind beide Editionen identisch und bringen allerlei Extras mit sich, darunter als Bonusfilm die Dokumentation „Not Quite Hollywood“ über die durchgeknallte Historie des australischen Exploitationkinos.

    "Der Mann von Hongkong": Wahnwitz vor und hinter der Kamera

    Inspector Fang Sing Leng (Jimmy Wang Yu) befindet sich auf Mission in Australien. Dort soll er einen Drogenkurier überführen, doch der fällt einem Attentat zum Opfer, bevor Fang Sing Leng ihn zu fassen kriegt. Also begibt er sich nun auf Suche nach den verantwortlichen Strippenziehern. Damit gerät er allerdings ins Visier des erbarmungslosen Rauschgiftbarons Jack Wilton (George Lazenby) und seinen finsteren Schergen...

    Für „Der Mann von Hongkong“ ist eine explosive Mischung an Kreativen verantwortlich: Lazenby, der in „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ noch als rechtschaffener und sensibler James Bond zu sehen war, zieht hier als Fiesling vom Leder. Martial-Arts-Star Jimmy Wang Yu, der unter anderem in „Eine Faust wie ein Hammer“ mit Witz und Härte ausgeteilt hat, nimmt Helden des westlichen Kinos auf's Korn. Und Brian Trenchard-Smith will nach dem Schneiden zahlreicher Trailer beweisen, dass er eine Zukunft als Regisseur hat – weshalb er in diesem Action-Feuerwerk ordentlich klotzt!

    Der Film eröffnet mit einer verbissenen Prügelei auf dem Inselberg Uluru (gemeinhin besser bekannt als Ayers Rock). Es folgen extralange Verfolgungsjagden mit dem Auto und via Helikopter, Lazenby fängt einmal wirklich (!) Feuer und der Hauptdarsteller verkloppt einen vom Regisseur gespielten Handlanger. Angeblich landete Wang Yu in dem auf (!) einem Fahrstuhl spielenden Kampf absichtlich echte Treffer, weil er sich zuvor mit Trenchard-Smith verkracht hatte.

    Tom Cruise ist RICHTIG angepisst – und Christopher Nolan ist schuld daran!

    Die riskanten Stunts gipfeln in ausgeklügelten Hang-Gliding-Passagen, für die unter anderem der gefeierte Stuntman Grant Page verantwortlich war, der später die Stunts im ersten „Mad Max“-Teil koordinierte. Übrigens: Die weder sich selbst, noch andere Genrevertreter ernst nehmende Action-Attacke wurde in Großbritannien sowie in den USA nur gekürzt ins Kino gebracht.

    In Schweden und Finnland wurde die mit Seitenhieben auf Polizei-Raubein „Dirty Harry“ versehene, ruhelose Stunt-Parade sogar verboten. Hierzulande wiederum kam „Der Mann von Hongkong“ uncut ins Kino, bevor der ursprünglich als Bruce-Lee-Vehikel entworfene Film für 38 Jahre auf den Index verbannt wurde.

    Dafür feiert der Film nun im deutschen Heimkino seine 4K-Weltpremiere, womit sich der Action-Wahnwitz in den heimischen vier Wänden schärfer denn je erleben lässt. Ob man nun auch die Panik in Lazenbys Augen beim schief gehenden Feuer-Stunt und Wang Yus Wut auf den Regisseur erkennen kann, oder sich das doch nur einbildet, müsst ihr trotzdem selbst entscheiden.

    Heimkino-Tipp: Dieses unterschätzte Abenteuer für Fans von "Indiana Jones" und "Harry Potter" schrieb Filmgeschichte!

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