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    Wenn ihr in "Indiana Jones 2" bei 9 Minuten und 38 Sekunden auf Pause drückt, merkt ihr, dass der brillante Anfang doch nicht perfekt ist!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Kein Blockbuster kommt ohne Anschlussfehler aus – auch bei Meilensteinen wie „Indiana Jones und der Tempel des Todes" läuft nicht alles glatt. Um einen besonders kuriosen Fehler zu entdecken, müsst ihr bei Minute 9 ganz genau hinschauen ...

    Die Eröffnungssequenz von „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ ist nicht nur für den Autor dieser Zeilen die beste der gesamten Reihe. Das zweite Abenteuer um den peitschenschwingenden Archäologen beginnt recht untypisch mit einer Gesangs- und Tanznummer im Shanghaier Nachtclub „Obi-Wan“ (direkt ein Easter Egg!), mit der Steven Spielberg den klassischen Hollywood-Musicals eines Busby Berkeley („Parade im Rampenlicht“) Tribut zollte – der erste Hinweis darauf, dass der „E.T.“-Regisseur am liebsten selbst einmal ein Musical inszenieren würde, was er aber erst 2021 mit seiner Adaption von „West Side Story“ in die Tat umsetzen konnte.

    Anschließend nimmt eine perfekt getaktete Actionsequenz ihren Lauf: Indy will die Urne eines Stammesfürsten gegen einen seltenen Diamanten tauschen, der sich im Besitz eines Gangsterbosses befindet. Doch der legt den Helden aufs Kreuz, vergiftet seinen Drink und erschießt Indys Freund Wu Han. In einem atemlosen Wettlauf gegen die Zeit versucht der Abenteurer, an das Gegengift zu gelangen – während um ihn herum das Chaos regiert …

    Tempo, Timing, Dramaturgie: Eigentlich alles am Opening des zweiten Indiana-Jones-Blockbusters ist ganz große Inszenierungskunst. Und doch ist den Machern eine kleine Panne passiert, für die man allerdings ganz genau hinschauen muss – sie ist nämlich nur für wenige Sekunden zu sehen!

    Auf der Jagd nach dem Gegengift muss sich Harrison Ford gegen allerlei Angriffe wehren – unter anderem wird er von den Schergen des Gangsterbosses mit kleinen Äxten beworfen. Indy duckt sich hilflos vor einer chinesischen Statue, neben der sich gut sichtbar eine Band befindet, die sich von dem Geschehen nicht beirren lässt – und einfach weiterspielt.

    Doch Indiana Jones weiß sich zu helfen – er nimmt sich das Becken vom Schlagzeug und wirft es in Richtung seiner Gegner. Wer in genau diesem Moment – bei Minute 9 und 38 Sekunden – auf die Pausentaste drückt, sieht links im Bild weiterhin die Instrumente. Doch die Band ist spurlos verschwunden! Natürlich könnten die Musiker vor dem Tumult geflüchtet sein, was nur allzu verständlich wäre – doch es ist eher unwahrscheinlich, dass ihnen das in einem Sekundenbruchteil gelungen ist…

    Walt Disney Company
    Deutlich zu sehen: Neben Indy spielt eine mehrköpfige Band ..
    Walt Disney Company
    ... doch im nächsten Moment ist sie spurlos verschwunden!

    Es handelt sich also um einen klassischen Anschlussfehler – der natürlich in keiner größeren Kinoproduktion ausbleibt und der Qualität des Filmes keinen Abbruch tut. „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ ist nämlich – ganz nach dem Motto der Auftakt-Revuenummer „Anything Goes“ – eine wahre Blockbuster-Achterbahnfahrt, die in Sachen Rasanz und Ideenreichtum bis heute kaum erreicht ist.

    "Indiana Jones 2" sollte eigentlich Horrorfilm werden – doch Steven Spielberg hat verhindert, dass wir diese Version jemals zu sehen bekommen!

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