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    Ex-Index-Horror feiert Heimkino-Comeback: Diese berüchtigten Stephen-King-Verfilmungen gibt es endlich wieder uncut
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    In Deutschland stand er lange auf dem Index: Der Horrorfilm „Kinder des Zorns“ nach einer Vorlage von Schreckensmaestro Stephen King. Mittlerweile hat das 80er-Grauen eine lange Reihe an Fortsetzungen nach sich gezogen und ist uncut erhältlich.

    Es hat sich klammheimlich zu einem langlebigen Horror-Franchise gemausert: Die 1984 begonnene „Kinder des Zorns“-Reihe hat acht Fortsetzungen, ein TV-Remake und eine Kino-Neuverfilmung auf dem Kerbholz. Während ein Großteil davon nicht weiter die Rede wert ist, haben die ersten drei Filme ein gewisses Standing bei Horrorfans – wenngleich größtenteils aus nostalgischen Gründen oder morbider Kuriosität. Der Film, mit dem das seinen Anfang nahm, blieb vor allem aufgrund von „Terminator“-Star Linda Hamilton in Erinnerung.

    Zudem erarbeitete er sich hierzulande einen Ruf, weil er geschlagene 32 Jahre (!) auf dem Index stand. Mittlerweile ist er aber uncut ab 16 Jahren freigegeben. Frühere ungekürzte Neuauflagen waren limitiert und rasch ausverkauft oder auf ausgewählte Online-Händler beschränkt, doch seit dieser Woche gibt es „Kinder des Zorns“ als reguläre Uncut-Neuauflage.

    Kleiner Fun Fact, mit dem ihr bei der nächsten Party eure Smalltalk-Künste mit Filmbezug unter Beweis stellen könnt: Der Film unter Regie von Fritz Kiersch wurde außerhalb der Mais-Saison gedreht. Damit das Gemüse, das im englischen Original sogar Teil des Filmtitels „Children Of The Corn“ ist, dennoch prächtig aussieht, wurden die Pflanzen von der Filmcrew bemalt.

    Neun Jahre später reichte Hollywood mit „Kinder des Zorns II – Tödliche Ernte“ ein Sequel nach, das bei uns ebenfalls seine Probleme mit dem Jugendschutz hatte – was auch Schnee von gestern ist. Auch „Kinder des Zorns II“ erhielt diese Woche eine Uncut-Neuauflage.

    Inhaltlich knüpft der von David Price inszenierte Film direkt am Vorläufer an. Und auch in seiner Freigaben-Geschichte steht das Sequel dem Original in Nichts nach: Die Uncut-Fassung hat jetzt eine FSK ab 16 Jahren – in den 90er-Jahren wurde Teil zwei noch um satte sechs Minuten gekürzt, um an diese Freigabe zu gelangen.

    Der nächste Teil, „Kinder des Zorns III – Das Chicago Massaker“ markierte eine Kehrtwende für das Franchise: Mit James D. R. Hickox' Regiearbeit beginnend, erzählen mehrere Fortsetzungen nacheinander weitestgehend für sich stehende Geschichten, die nur sehr vage auf den ersten Film oder Kings Vorlage verweisen. Eines blieb aber gleich: Auch Teil drei stand in Deutschland zeitweise auf dem Index. Jetzt gibt es „Kinder des Zorns III“ ungeschnitten im Heimkino:

    Dass der Chicago-Ausflug der Reihe uncut erhältlich ist, ist durchaus eine große Sache, da in diesem Fall nicht nur deutsche Jugendschutzentscheidungen vergangener Tage revidiert werden: Über viele Jahre hinweg wurde im Heimkino nur die kürzere Fassung auf Blu-ray ausgewertet, die in den USA ein R-Rating erhalten hat. Nun bekommt ihr aber die Unrated serviert.

    Filmfans mit Begeisterung für Horror aus der zweiten oder gar dritten Reihe ergattern sich, wenn sie sich alle drei Teile holen, über 4,5 Stunden mit boshaften Kindern, Maismonstern und lückenhafter Logik. Wer hingegen Lust auf verstörenden Prestige-Horror mit verwirrend-drastischen Bildern hat, wird eher mit dem folgenden Film bedient:

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