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    Ist dieser Sci-Fi-Flop in Wirklichkeit eine geheime Fortsetzung zu „Blade Runner“?!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Genau wie der heutige Kultfilm „Blade Runner“ ging Paul W. S. Andersons „Star Force Soldier“ an den Kinokassen gnadenlos unter. Doch das ist bei Weitem nicht die einzige Gemeinsamkeit der beiden Filme...

    Ja, auch „Blade Runner 2049“ – die offizielle Fortsetzung zum Sci-Fi-Klassiker von Ridley Scott – blieb 2017 an den Kinokassen deutlich unter den Erwartungen. Doch ein Schicksal wie „Star Force Soldier“ (1998) blieb Denis Villeneuves Sequel erspart: Bei einem Budget von 60 Millionen Dollar konnte der Sci-Fi-Film von Paul W. S. Anderson („Event Horizon“, „Monster Hunter“) gerade mal 14,6 Millionen einspielen – und gilt so als einer der großen Flops der 90er Jahre, der Andersons Regiekarriere für einige Jahre zum Stillstand brachte, bis sich der Action-Auteur mit der „Resident Evil“-Reihe zumindest finanziell rehabilitieren konnte.

    Was das alles mit „Blade Runner“ zu tun hat? Auf dem Papier eint die beiden Werke kaum mehr als ihr Genre – hier ein visionärer Klassiker des futuristischen Films nach einer Buchvorlage von Philip K. Dick (der am Box Office aber ebenfalls Schiffbruch erlitt!), dort vergleichsweise schlichter (wenn auch keinesfalls schlechter) Budenzauber mit Kurt Russell. Doch eines haben beide Filme in der Tat gemeinsam: ihren Drehbuchautor.

    David Webb Peoples war als Co-Autor daran beteiligt, Philip K. Dicks dystopischen Roman „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ fürs Kino zu adaptieren, und er hat auch die Vorlage zu „Star Force Soldier“ geschrieben. Wenn man genau darauf achtet, entdeckt man immer mehr Parallelen: So ist in einer Szene von „Star Force Soldier“ beispielsweise das Wrack eines Spinners (so werden die fliegenden Autos in „Blade Runner“ genannt) auf einer Müllkippe zu sehen.

    Doch reicht das als Hinweis darauf, dass die beiden Filme im selben Universum spielen? Nicht unbedingt: Auch in „Zurück in die Zukunft 2“ taucht als augenzwinkernde Referenz ein solches Gefährt auf – und in „Star Force Soldier“ gibt es auch Verweise auf andere Filme, zum Beispiel auf den Kurt-Russell-Kultfilm „Die Klapperschlange“.

    Stichhaltiger ist da schon die Tatsache, dass der von Russell gespielte Soldat Todd in den Schlachten um die Schulter des Orion sowie das Tannhäuser Tor kämpfte – beide werden in dem unvergesslichen Schlussmonolog von Roy Batty (Rutger Hauer) erwähnt. Aber auch hier gibt es einen Haken: Schließlich ist in „Star Force Soldier“ noch von anderen Kriegen die Rede, die teilweise dem „Star Trek“-Universum entstammen. Vielleicht also doch einfach eine von vielen Anspielungen auf den Science-Fiction-Kanon.

    Ist die These damit also vom Tisch? Nicht ganz – schließlich haben Anderson und Peoples selbst auch noch ein Wörtchen mitzureden. Die sind überzeugt davon, dass „Star Force Soldier“ im selben Universum spielt wie „Blade Runner“ – und gerade Peoples sollte es als Drehbuchautor beider Filme eigentlich wissen!

    Drehbuchautor bestätigt "Blade Runner"-Verbindung

    Schon bei der Premiere gab Peoples bekannt, dass „Star Force Soldier“ eng mit dem Kultfilm von 1982 verknüpft ist. Und später bekräftigte der Autor diese Aussage immer wieder (via Vulture). Er habe die genannten Elemente aus „Blade Runner“ ganz bewusst in das Drehbuch zum Anderson-Actioner eingepflegt, um zu zeigen, dass beide Filme in der gleichen Realität spielen. Und auch der Regisseur selbst sieht eine Verbindung zum Kultfilm mit Harrison Ford.

    Damit ist geklärt: „Star Force Soldier“ ist vielleicht keine direkte Fortsetzung zu „Blade Runner“, aber doch immerhin ein halb offizieller Nebenfilm, der mehr mit dem Replikanten-Klassiker zu tun hat, als man anfangs meinen könnte.

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