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    "Heilige Scheiße!": So stellt "Gran Turismo" die Konkurrenz von "Fast & Furious" & Co. in den Schatten
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    FILMSTARTS besuchte im vergangenen Jahr die Dreharbeiten von „Gran Turismo“ – und überzeugte sich vor Ort davon, inwiefern die Videospiel-Verfilmung auf der Rennstrecke selbst die etablierte Kino-Konkurrenz aussticht.

    Bereits Anfang Mai durften wir euch exklusive Einblicke von den Dreharbeiten zu „Gran Turismo“ gewähren – denn FILMSTARTS-Redakteur Daniel Fabian ist im Vorjahr nach Budapest gereist, um Regisseur Neil Blomkamp und seinem Cast rund um Archie Madekwe und Orlando Bloom über die Schulter schauen.

    Wir führten auf dem Hungaroring aber nicht nur Interviews mit Blomkamp, Madekwe, Bloom und Co., sondern durften auf der legendären ungarischen Rennstrecke obendrein hautnah miterleben, wofür „Gran Turismo“ steht: ein immersiv-mitreißendes Rennsporterlebnis. Dafür lieben Gamer*innen die megaerfolgreiche Vorlage – und genau das soll natürlich auch der Film bieten. Wir zockten am Set des Films also nicht nur den jüngsten Teil der Reihe, sondern gingen auch noch weiter – und nahmen schließlich im Cockpit eines Nissan GT-R Platz, um damit über den Ring zu brettern …

    Gordon Timpen, SMPSP / Sony
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    … (leider) natürlich nur auf dem Beifahrersitz. Dafür aber eben auch an der Seite einer echten Stuntfahrer-Legende mit Bleifuß: Jack Gill.

    Ein euphorische Adrenalinrausch – trotz Langos mit Extra-Käse

    Dabei begann der Tag mit einem Dämpfer: Das Langos mit Extra-Käse und Knoblauch vom Vorabend drehte im Magen unseres Redakteurs so seine Runden – als es dann plötzlich hieß, dass wir früher als geplant auf die Rennstrecke „dürfen“. Die Vorfreude auf grölende Motoren, quietschende Reifen und ein bis zum Anschlag durchgedrücktes Gaspedal wich der Angst, der ungarischen Imbiss-Spezialität einen denkbar unwürdigen Abgang zu bescheren – und sie quer im Cockpit zu verteilen, wodurch aus einem Traumauto schnell ein Albtraumauto hätte werden können.

    FILMSTARTS am Set von "Gran Turismo": Gemeinsam mit Orlando Bloom, Neill Blomkamp & Co. im Rausch der Geschwindigkeit

    Doch alle Angst war unbegründet. Das Brummen und Vibrieren des Nissan GT-R hatte einzig und allein Auswirkung auf den Dopaminhaushalt – der Achterbahn fuhr, sobald Jack Gill mit Vollkaracho durch die erste Kurve krachte. Ja, unser Redakteur hat gar nicht mitgezählt, wie oft er das Dauergrinsen in den wenigen Minuten auf der Piste unterbrechen musste, weil ihm schon wieder ein „Heilige Scheiße!“ über die Lippen kam…

    Gordon Timpen, SMPSP / Sony
    ... und ab geht's!

    Glück im Unglück: Ein technischer Fehler sorgte erst dafür, dass uns erstmal reichlich Zeit für einen Plausch mit unserem Fahrer blieb. Jack Gill plauderte direkt aus dem Nähkästchen und erzählte uns etwa von einem Toilettenbesuch im Haus seines guten Freundes Charlie Sheen, bei dem er plötzlich einen echten Picasso an der Wand entdeckte. Vor allem aber erklärte uns die Stunt-Legende, dass mit „Gran Turismo“ gerade etwas ganz Besonderes am Entstehen ist.

    Jack Gill gilt als eine wahre Ikone. Er fuhr K.I.T.T. in „Knight Rider“, saß für Blockbuster wie „The Rock“, „Con Air“ und „Bad Boys 2“ sowie zuletzt für die Netflix-Hits „The Gray Man“ und „Murder Mystery“ hinterm Steuer und tritt seit Teil 5 auch für „Fast & Furious“ auf die Tube. Doch für keinen Film in seiner über 40 Jahre langen Karriere musste er so schnell fahren wie für „Gran Turismo“.

    Gordon Timpen, SMPSP / Sony
    4 PS-Monster, die darauf warten, von der Leine gelassen zu werden

    Diesen Job nicht nur ausüben zu können, sondern Wagen wie den GT-R ausnahmsweise auch mal an seine Grenzen bringen zu dürfen, sei für ihn, als würde er bezahlt werden, um mit seinem Lieblingsspielzeug zu spielen. Gepaart mit dem unbedingt Stilwillen von Regisseur Neil Blomkamp und dem irren Werdegang von Jann Mardenborough, dessen wahre Geschichte „Gran Turismo“ erzählt, war die allgegenwärtige Begeisterung für den Rennsport am Set ansteckend.

    Ob es auch gelingt, dies im Kino zu transportieren? Genau davon könnt ihr euch seit dem 10. August nun endlich selbst überzeugen! Der Autor dieses Artikels und selbsternannter Autonarr findet jedenfalls: Nicht nur die Rennsequenzen in „Gran Turismo“ lassen die Konkurrenz zuweilen ziemlich alt aussehen. Denn Blomkamp fährt nicht nur gekonnt mit den PS-Boliden Karussell, sondern auch mit den Emotionen seines Publikums – wie es einer Rennsimulator-Verfilmung wohl kaum jemand zugetraut hätte...

    Gordon Timpen, SMPSP / Sony
    „Gran Turismo“: Da gehört Driften einfach dazu!

    … und dann durften WIR auch noch ran!

    Zum Abschluss unseres Besuchs am Set durften wir dann auch noch selbst hinters Steuer – und zwar auf der Kartbahn direkt nebenan. Angesteckt von Jack Gills Begeisterung für Geschwindigkeit (die der Autor dieses Artikels aber ohnehin teilt), gab es einmal mehr kein Halten mehr. Im Rennen gegen internationale Journalisten, die man gerade erst kennengelernt und liebgewonnen hatte, wurden schlagartig sämtliche neu gewonnenen Freundschaften kurz beiseite gelegt.

    Beim anschließenden Essen wurde sich dann aber schnell wieder vertragen – und zwar in Gesellschaft einiger der schärfsten Supersportwagen, die ihr in „Gran Turismo“ zu sehen bekommt. Allen voran natürlich: ein schlumpfblauer Ford GT, der wohl jedem Autofan ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert und von dem wir gleich mal dieses Foto geschnossen haben. Quasi als ultimativer Beweis: Ja, auch Autos können sexy sein!

    Daniel Fabian / Webedia GmbH
    Der Ford GT - ein Kunstwerk von einem Auto!
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