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    "Habe die Schnauze so voll": Die Fortsetzung eines Sci-Fi-Meilensteins hat Quentin Tarantino so richtig sauer gemacht
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Liebt es, wenn Filme in Bewegung sind – und bekommt von (guten!) Action-Filmen deshalb niemals genug. „Speed“ hat seine Leidenschaft für Action-Kino einst entfacht, und durch Filme wie „Ambulance“ oder „RRR“ lebt sie weiter.

    Es herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Wachowskis mit „Matrix Reloaded“ nicht an den bahnbrechenden Vorgänger anknüpfen konnten. Doch niemanden hat der Film wohl so sauer gemacht wie Quentin Tarantino...

    Kaum ein Film hat die Entwicklung digitaler Effekte so entscheidend vorangebracht wie „Matrix“, der 1999 als tricktechnische Revolution gefeiert wurde (Stichwort: Bullet Time!). Trotzdem hat der Film mit heutigen CGI-Spektakeln nur wenig zu tun: Viele der Effekte sind auch heute noch verblüffend, und im Vergleich zu seinen Nachfolgern hat der erste „Matrix“-Teil den Computer noch vergleichsweise sparsam zum Einsatz gebracht. Schon in „Matrix Reloaded“ gibt es etwa dreimal so viel CGI wie im Original!

    Das ist auch Quentin Tarantino aufgefallen, der ein glühender Fan des ersten „Matrix“-Films ist. „Ich habe die Abendvorstellung [von ,Matrix'] im Chinese Theatre am Freitag nach der Premiere gesehen“, erzählte der Kult-Regisseur in einem Interview (via Far Out Magazine). „Ich erinnere mich, dass der Saal brechend voll war und eine echte Elektrizität in der Luft lag. Niemand wusste so wirklich, was passieren würde, und dann passiert dieser Film! Es war eine tiefgreifende Erfahrung.“

    So ist es Ende der 90er-Jahre sicher nicht nur Tarantino gegangen. Umso ernüchterter war der 60-Jährige, als er schließlich die mit Spannung erwartete Fortsetzung zu Gesicht bekommen hat. Gegenüber Empire ließ der Filmemacher seinem Ärger gewohnt unverblümt freien Lauf: „Wissen Sie, meine Jungs sind alle echt. Da wird nicht mit Computern herumgefickt. Das ist alte Schule mit verfickten Kameras. Ich habe die Schnauze so voll von dem ganzen Scheiß. Wenn ich diesen ganzen Computerspiel-Bullshit gewollt hätte, wäre ich nach Hause gegangen und hätte meinen Schwanz in meinen Nintendo gesteckt.“

    Doch sein Frust galt nicht allein dem Film – vielmehr sah der Analogfilm-Verfechter in „Matrix Reloaded“ den endgültigen Startschuss für eine unaufhaltsame Entwicklung. „Dieser CGI-Bullshit ist der Todesstoß für das Kino“, so der „Pulp Fiction“-Regisseur. „Filme sind im Moment viel zu teuer, das macht die Kunstform kaputt. So wie es läuft, wird es in zehn Jahren offiziell tot sein.“

    Dazu ist es Gott sei Dank noch nicht gekommen, aber Fakt ist, dass heutige Blockbuster fast ausschließlich über CGI und Green Screen funktionieren. Das macht sie nicht nur teuer, sondern auch visuell gleichförmig. Ungläubig staunend und mit offenem Mund im Kino sitzen wie 1999 bei „Matrix“? Das kommt 20 Jahre nach „Matrix Reloaded“ in der Tat eher selten vor...

    Wie bitte?! Das steckt wirklich hinter dem grünen Code aus den "Matrix"-Filmen!

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