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    "Es ist Fiktion, es ist ihr Recht": Shitstorm um Denzel-Washington-Netflix-Epos wird gekonnt der Wind aus den Segeln genommen
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Im Netflix-Epos „Hannibal“ übernimmt Denzel Washington die titelgebenden Hauptrolle des legendären Feldherrn. Das hat nun für viel Wirbel in Tunesien gesorgt, wo die Wurzeln des Eroberers liegen...

    Paramount Pictures

    Dass Denzel Washington und Antoine Fuqua ein gutes Team sind, haben die beiden Stars in der Vergangenheit bereits mehrere Male bewiesen. Nach dem Crime-Thriller „Training Day“, der Washington sogar den Oscar in der Kategorie Bester Hauptdarsteller einbrachte, machte das Duo außerdem beim Western-Remake „Die glorreichen Sieben“ und der knallharten Action-Reihe „The Equalizer“ gemeinsame Sache.

    Ein nächstes Projekt, bei dem Washington und Fuqua erneut zusammenarbeiten, steht ebenfalls fest: Das Netflix-Biopic „Hannibal“, in dem sich alles um den titelgebenden Feldherrn der Antike dreht. Unter dem Banner von Kathargo ist dieser mit der Unterstützung eines Riesenheers und 37 Elefanten gegen Rom in den Kampf um die Macht im westlichen Mittelmeer gezogen. Man kann sich also sicher sein, dass uns hier ein bildgewaltiges Historien-Epos erwartet.

    Kritik aus Tunesien

    In Tunesien haben sich nun jedoch Journalisten und Politiker kritisch darüber geäußert, dass mit Denzel Washington ein afroamerikanischer Schauspieler in die Rolle des Hannibal schlüpfen soll. In der tunesischen Zeitung La Presse wird Volksheld Hannibal als „Erbe und identitätsstifende Referenz“ beschrieben. Auch schreibt das Blatt, dass die Besetzung Washingtons ein „historischer Fehler“ sei, da er auf karthagischen Münzen als Weißer abgebildet wurde.

    Dieser Aufschrei hat nun sogar dazu geführt, dass sich die Kulturministerin Hayet Ketat-Guermazi zu Wort meldete. Wie Le Monde berichtet, sah ein Abgeordneter die Gefahr in dem Netflix-Epos, dass die Geschichte verfälscht werde. Die Ministerin hingegen hat der ganzen Diskussion nun adäquat den Wind aus den Segeln genommen und erklärt: „Es ist Fiktion, es ist ihr Recht. Was sollen wir tun?“

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    Auch wenn damit sicherlich nicht all die Stimmen verstummen, die schreien, dass eine Verteidigung der tunesischen Identität gewahrt werden müsse, hat Hayet Ketat-Guermazi wohl genau die richtigen Worte gefunden, um deutlich zu machen, dass es sich hier letztlich immer noch um eine fiktive Aufbereitung handelt. Darüber hinaus ist das tatsächliche Aussehen von Hannibal nicht überliefert.

    Bislang ist noch unklar, wer neben Denzel Washington in „Hannibal“ zu sehen wird. Auch wurde noch kein Zeitraum bekannt gegeben, in dem der Film auf Netflix erscheinen soll. Liebhaber*innen von brachial ausgestatteten Geschichtsepen wie „Napoleon“ und Co. sollten den Film aber auf jeden Fall auf dem Schirm haben.

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