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    "Was übersehe ich?" Regie-Legende versteht den Hype um "The Last Of Us" absolut nicht – und rechnet mit Episode 3 ab!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascals Lieblingsserien sind „The Wire“ und „Sons Of Anarchy“. Bei "Hör mal wer der hämmert" und "Eine schrecklich nette Familie" bleibt er aber auch regelmäßig hängen.

    Paul Schrader („The Card Counter“) zählt zu den wichtigsten amerikanischen Filmemachern der vergangenen 50 Jahre. Auf Facebook hat er nicht nur gegen „The Last Of Us“, sondern auch gegen die gefeierte Folge 3 ausgeteilt...

    HBO

    Paul Schrader ist dafür bekannt, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt. Das hat letztlich auch dazu geführt, dass er in der Filmbranche für viele Jahre als Persona non grata galt, der in aller Regelmäßigkeit letztlich auch die Kontrolle über die finalen Schnittfassungen seiner Filme entzogen wurde. Dabei hat Schrader gerade das New-Hollywood-Kino mit seinen Drehbuchvorlagen zu „Taxi Driver“ und „Wie ein wilder Stier“ maßgeblich geprägt, um dann selber als Regisseur mit „Blue Collar“, „Hardcore“, „Ein Mann für gewisse Stunden“ oder „Katzenmenschen“ für jede Menge Aufsehen zu sorgen.

    Inzwischen aber konnte sich Paul Schrader wieder rehabilitieren und seinen Ruf aufpolieren. Mit „First Reformed“, für den er 2019 sogar eine Oscar-Nominierung für das Beste Drehbuch erhalten hat, „The Card Counter“, den der Autor dieser Zeilen für den besten Film 2022 hält, oder zuletzt dem Thriller-Drama „Master Gardener“ konnte Schrader daran erinnern, dass er nicht nur eine schwierige Persönlichkeit mit sich bringt, sondern auch ein hervorragender Filmemacher ist. Doch auch mit seinen Facebook-Posts über die Filme und Serien anderer sorgen immer wieder für Aufsehen. Auch die gefeierte HBO-Serie „The Last Of Us“ hat es dabei erwischt...

    Paul Schrader teilt aus

    Im entsprechenden Facebook-Post hat Paul Schrader seine erste Berührung mit der Videospiel-Adaption „The Last Of Us“ offenbart. Und wie der Filmemacher deutlich macht, ist diese nicht gerade erfreulich ausgefallen: „‚Das musst du dir ansehen‘, sagte ein Freund. ‚Aber‘, antwortete ich, ‚es ist eine Zombie-Show.‘ ‚Ja‘, antworteten sie, ‚aber es ist wirklich gut!‘. Also schaute ich es mir an. Und tatsächlich, 35 Minuten nach Beginn der ersten Folgen taumelten Zombies auf der Straße herum. Also schaltete ich aus. ‚Aber du musst dir Folge 3 ansehen‘, entgegnete mein Freund. Also tat ich es. Es war ein superschmalziges Euthanasie-Melodrama über zwei Schwule (zumindest gab es keine Untoten). Was übersehe ich?“

    Wer Paul Schrader auf Facebook folgt, weiß, dass der Mann ziemlich gnadenlose Tiefschläge verteilen kann, wenn ihm etwas nicht sonderlich schmeckt. Andersherum kann er aber auch voller Euphorie über Filme und Serien schreiben, die sein Herz berührt haben. Im Falle von „The Last Of Us“ scheint Schrader jedenfalls – anders als ein Großteil – völlig unterwältigt zu sein. Dass dabei auch ein gewisses Maß an Polemik mitschwingt, ist natürlich nicht auszuschließen. Vor allem, da „The Last Of Us“ nahezu durch die Bank weg gefeiert wird und Episode 3 für viele Zuschauer*innen als eine der besten Serien-Episoden des Jahres gilt.

    Das Besondere an der dritten Folge „The Last Of Us“ ist, dass hier das Zusammenleben zweier Männer geschildert wird, die während der Zombie-Apokalypse auf überraschende Art und Weise zusammenfinden und ihre Liebe dabei für sich entdecken. Die Charaktere gab es auch in der Videospielvorlage, allerdings baut die Serie ihre Persönlichkeiten nicht nur aus, sondern gibt ihnen auch eine völlig neue Geschichte, die – wenn man nicht Paul Schrader ist – durchaus ans Herz geht. Nicht zuletzt, weil sie aus dem Gesamtbild der eigentlichen Handlung heraussticht, ihr aber dennoch eine neue Facette zugesteht, ohne bemüht zu wirken.

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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