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    Heute neu auf Netflix: Dieser atemberaubenden Kult-Thriller wird eure Pulsfrequenz in die Höhe treiben
    Monta Alaine
    Monta Alaine
    Bereits jung von ihrem Vater an Klassiker wie "Taxi Driver" und "Clockwerk Orange" herangeführt stand fest: Film sollte es sein. Nach diversen Stops in der Branche gilt ihre Liebe auch heute noch Hollywood-Kino à la Nolan und raffinierten Arthouse-Filmen.

    Wenige deutsche Filme haben es so in sich wie Tom Tykwers pulsierender Berlin-Thriller „Lola rennt”. Seit heute findet ihr den 1990er-Kultstreifen im Streaming-Programm von Netflix. FILMSTARTS-Autorin Monta Alaine empfiehlt ihn euch wärmstens:

    Sucht man nach deutschen Actionfilmen, so werden einem vor allem internationale Filme unter deutscher Beteiligung ausgespuckt, „Bourne Identität” zum Beispiel, oder „Atomic Blonde”, der in Berlin gedreht wurde. Rasante Actionfilme made in Germany sind Mangelware.

    Doch unter diesen wenigen gibt es eine Perle, die jede*r einmal gesehen haben sollte: Tom TykwersLola rennt” erlangte 1998 internationales Aufsehen, wurde mehrfach ausgezeichnet und zählt auch heute noch zu den besten deutschen Filmen aller Zeiten. „Lola rennt” ist ein rasanter Strudel, eine Spirale, die einen hineinzieht und atemlos wieder hinaus spuckt, ein Spiel mit den Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, ein Wettlauf gegen die Zeit.

    Ab sofort könnt ihr „Lola rennt” im Rahmen eures Abos bei Netflix streamen. Parallel haben aber auch diverse andere Services den Film aktuell im Flatrate Programm: Z. B. ARD Plus, Joyn Plus+, MagentaTV oder gleich mehreren Amazon-Prime-Video-Kanäle*. Letztere – wie etwa den Kabel Eins CLASSICS-Channel – könnt ihr als Prime-Kund*innen im Rahmen eines mehrtägigen Probe-Abos sogar umsonst streamen:

    Darum geht es in "Lola rennt"

    Lolas (Franka Potente) Telefon klingelt, ihr Freund Manni (Moritz Bleibtreu) ist dran: Er ruft aus einer Telefonzelle an, „Wo warst du ... ?” Die Verzweiflung ist groß, denn Mannis Coup ging schief und nun hat er noch 20 Minuten, um 100.000 Mark irgendwoher zu beschaffen. Schafft er es nicht, ist er so gut wie tot. Für Manni und Lola beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit: Und Lola rennt.

    Wer lieber in seine haptisches Heimkino-Sammlung investieren möchte, ist mit einer Blu-ray des modernen Klassikers gut beraten. Im Bonusmaterial findet ihr Audiokommentare mit Tom Tykwer, dem Kameramann Frank Griebe und der Cutterin Mathilde Bonnefoy, wie auch ein Making-of zum Film.

    Ein visuelles Feuerwerk

    In „Lola rennt” greift Tom Tykwer tief in die Trickkiste – oder vielmehr Trickfilmkiste. Das Stakkato-artige Zusammenschneiden verschiedenster visueller Effekte macht den Film zu einer wilden Achterbahnfahrt, die nach jedem Auf und Ab wieder Neues bereithält. Animierte Sequenzen treffen auf eine Reihe von Fotos, Schwarzweiß trifft auf Farbe – und allein der legendäre Vorspann trifft ins Schwarze, wenn über tausend Statisten ein großes LOLA RENNT formen.

    „Lola rennt” ist auch beinahe 30 Jahre nach seinem Erscheinen ein visueller Hochgenuss. Ein Film, den man beinahe meint, greifen zu können: Farben sind Tom Tykwers Ding, so schon in „Winterschläfer”, in dem jedem Charakter eine Farbe zugeordnet und der Film damit durchkomponiert war. In seinem späteren „Das Parfum” ist es das Sinnliche, das über die Farben transportiert wurde, die orange-roten Mirabellen, die dahin purzelten, während Karoline Herfurths ebenso orange-rotes Haar daran glauben musste.

    Warner Bros.
    Franka Potente und Moritz Bleibtreu als Lola und Manni: Eine universelle Botschaft zwischen schnellen Schnitten.

    So findet sich auch in „Lola rennt” das Rot von Lolas Haaren im roten Telefonhörer wieder, der durch die Luft fliegt. Und wenn Lola, einer kleinen Zündschnur gleich, durch das Berlin der 90er rennt, wird drei Mal aufs Neue der „Butterfly Effect” durchexerziert: Was wäre wenn? Und was, wenn doch nicht? Die Möglichkeiten eines ganzen Menschenlebens in Sekundenschnelle auf Schnappschüsse gebannt: Die Welten, die zwischen Lottogewinn und Desaster liegen, sind manchmal nur ein Anrempeln voneinander entfernt.

    Mit filmischen Mitteln wird hier das Unmögliche möglich gemacht, Realitäten werden durchbrochen und umgebogen, und dabei folgt der Film beinahe einem eigenen, unruhigen Puls: Dem seines satten Techno-Soundtracks, nämlich. Dieser wurde von Tykwer, Johnny Klimek und Reinhold Heil produziert und beinhaltet auch treibende Tracks von Franka Potente und Thomas D.

    Mehr 1990er geht nicht. Und doch ist „Lola rennt” mehr als nur ein Film seiner Zeit: In (natürlich wieder) roten Szenen findet sich der universelle Kern des Films. Denn am Ende ist es doch die Liebe, die alles irgendwie möglich macht. Und das macht den Film schlichtweg zeitlos.

    Lola rennt
    Lola rennt
    Starttermin 20. August 1998 | 1 Std. 21 Min.
    Von Tom Tykwer
    Mit Franka Potente, Moritz Bleibtreu, Herbert Knaup
    Pressekritiken
    4,2
    User-Wertung
    3,8
    Filmstarts
    4,5
    Im Stream

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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