Mein Konto
    Diese Sci-Fi-Serie hat sogar "Toy Story" geschlagen: Heute kann sich kaum noch jemand an sie erinnern
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Toy Story“ ist der erste komplett am Computer entstandene Kinofilm. Doch eine völlig in Vergessenheit geratene TV-Serie war schneller – und hat schon ein Jahr vor dem Pixar-Hit wahre Pionierarbeit geleistet.

    Mainframe Entertainment

    Mittlerweile hat Computer-Animation den klassischen Zeichentrickfilm natürlich längst abgelöst. Den Weg dafür haben 1995 die Pixar-Studios geebnet, die mit „Toy Story“ den ersten vollständig computeranimierten Kinofilm überhaupt veröffentlichten. Doch streng genommen sind drei kleinere kanadische Studios dem noch heute tonangebenden Animations-Giganten zuvorgekommen und haben Pixar im Rennen um die erste vollständige computeranimierte Produktion geschlagen: Bereits 1994 brachten Mainframe Entertainment, Alliance Distribution und BLT Productions eine TV-Serie namens „ReBoot“ heraus, die es immerhin auf vier Staffeln sowie eine Live-Action-Neuauflage auf Netflix brachte und ein gleichnamiges Computerspiel nach sich zog.

    Als „Toy Story“ im November 1995 ins Kino kam, flimmerte bereits die fünfte Episode der zweiten Staffel von „ReBoot“ über die kanadischen Fernsehgeräte – obwohl die Show immer wieder davon bedroht war, abgesetzt zu werden.

    Worum geht es in "ReBoot"?

    In „ReBoot“ dreht sich alles um den sogenannten Wächter Bob und seine Gefährt*innen Enzo und Dot Matrix, die in der Computernetzwerk-Stadt Mainframe leben – und den Auftrag haben, das System vor den bösen Viren Megabyte und Hexadecimal zu beschützen. Doch es gibt noch weitere Bedrohungen, nämlich die User von Mainframe: Immer dann, wenn einer von ihnen ein Videospiel lädt, gerät die Stadt in Gefahr. Denn wenn der Benutzer gewinnt, verwandeln sich ihre Bewohner*innen in blutegelartige Schreckens-Kreaturen, sogenannte Nulls...

    „ReBoot“ ist also eine Art konfuser Vorläufer von „Ralph reichts“ aus der Computer-Frühzeit, der seine Geschichte ganz den damaligen technischen Möglichkeiten unterordnet: Schon allein deshalb, weil unsere Realität weit schwerer zu animieren gewesen wäre, spielt die Serie komplett im eher abstrakten Inneren des Computersystems. Da war Pixar, wenn auch etwas später, natürlich schon weiter – denn „Toy Story“, der zum erfolgreichsten Film des Jahres wurde und ein populäres Franchise nach sich zog, entwirft nicht nur eine vergleichsweise komplexe Welt, sondern kann sich auch fast 30 (!) Jahre später noch immer sehen lassen. Dagegen wirken die Animationen von „ReBoot“ doch eher veraltet und behelfsmäßig.

    Und doch: Obwohl die Serie heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist, hat sie dennoch wahre Pionierarbeit geleistet – und braucht sich daher vor Pixar & Co. nicht zu verstecken!

    Habt ihr sie alle bemerkt? "Toy Story" steckt voller Liebeserklärungen an einen der besten Horrorfilme aller Zeiten!
    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top