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    Streaming-Tipp auf Netflix: "I Am Legend"
    Monta Alaine
    Monta Alaine
    Bereits jung von ihrem Vater an Klassiker wie "Taxi Driver" und "Clockwerk Orange" herangeführt stand fest: Film sollte es sein. Nach diversen Stops in der Branche gilt ihre Liebe auch heute noch Hollywood-Kino à la Nolan und raffinierten Arthouse-Filmen.

    „I Am Legend“ mit Will Smith ist ein etwas anderer Zombiefilm – was ihn umso sehenswerter macht, findet unsere Autorin Monta Alaine. Ihr könnt ihn aktuell auf Netflix streamen - auch wenn ihr als Vorbereitung auf ein Sequel noch mehr braucht...

    Wenn man an Zombies und an Zombiefilme denkt, so denkt man meist an Blut und Gedärme á la George A. Romeros Klassiker „Nacht der lebenden Toten“ oder an Action wie in „World War Z“.

    Nach der Buchvorlage von Richard Matheson schuf Regisseur Francis Lawrence mit „I am Legend“ einen Vertreter des Genres, der in vielerlei Hinsicht anders ist: Ruhiger, fast spirituell könnte man sagen. „I am Legend“ ist dabei nicht die erste Verfilmung des Stoffs: Mit „The Last Man on Earth“ gab es bereits 1964 eine Variante mit Vincent Price, später sollten noch „Der Omega-Mann“ und „I am Omega" folgen. „I am Legend“ könnt ihr aktuell in der Kinofassung auf Netflix streamen.

    Darum geht es in “I Am Legend“:

    Es ist das Jahr 2012: Drei Jahre zuvor war ein mutiertes Virus über die Erde gefegt und tötete Milliarden von Menschen. Der Virologe Lt. Colonel Robert Neville (Will Smith) scheint als letzter Überlebender mit seiner Hündin die Stellung in New York noch zu halten. Sie streifen durch die überwucherten Straßen, vorbei an stehengelassenen Autos, auf der Suche nach Nahrung.

    Doch vor Sonnenuntergang müssen sie zuhause sein und sich verbarrikadieren: Denn nachts, da trauen sich die Infizierten, die Darkseeker, aus den Schatten. Um seine Forschung nach einem Heilmittel voran zu treiben, lockt Neville eine Infizierte in eine Falle. Mit bösen Folgen: Tags darauf findet er sich selbst in einer solchen Falle wieder...

    I Am Legend
    I Am Legend
    Starttermin 10. Januar 2008 | 1 Std. 40 Min.
    Von Francis Lawrence
    Mit Will Smith, Alice Braga, Charlie Tahan
    Pressekritiken
    3,6
    User-Wertung
    3,6
    Filmstarts
    3,0
    Im Stream

    Leergefegtes Manhattan – dichte Atmosphäre

    Ehe Francis Lawrence zum Kino kam, drehte er Musikvideos für alles, was Rang und Namen hat. Er ist verantwortlich u. a. für Clips wie „Jaded“ von Aerosmith mit Mila Kunis, „I’m a Slave 4U“ von Britney Spears, „Cry me a River“ von Justin Timberlake oder „Bad Romance“ von Lady Gaga.

    Von Mini-Kunstwerken zu ganz Großem: Mit den Eröffnungssequenzen von „I am Legend“ hat er gemeinsam mit seinem Location Manager Paul Kramer geradezu ikonisches geschaffen. Die menschenleeren Straßen Manhattans entstanden nicht am Computer, wie man meinen sollte, sondern wurden tatsächlich peu a peu in abgeriegelten Straßenstücken gedreht - und das nicht irgendwo so an und rund um prominente Schauplätze wie die 5th Avenue oder einem Straßenstück vor dem Flat Iron Building.

    Schon allein diese Szenen machen „I Am Legend“ absolut sehenswert: Der verwilderte Großstadtdschungel, von Grün überwuchert, von Tieren wiedererobert. Da sieht man über die ein oder andere Logiklücke nur allzu gern hinweg.

    Auch wenn es sich bei diesem Text um einen Streaming-Tipp handelt, sei hier ein kurzer Einschub gestattet, um die Blu-ray zu empfehlen:

    Diese bietet nämlich ein sehenswertes Making-Of, welches 50 Minuten sensationelles Behind-the-Scenes-Material enthält, das mehr über den Dreh verrät. Vor allem findet ihr neben unter anderem Dokumentation über die Wissenschaft hinter „I Am Legend“ auch die alternative Schnittfassung des Films, die neben zwei kleinen zusätzlichen Szenen vor allem ein komplett anderes Ende enthält. Dieses und das Ende der Kinofassung auf Netflix wollen wir hier natürlich nicht spoilern, aber der Hinweis. Es kommt ein Sequel: „I Am Legend 2“ wird dabei nicht an das Finale der Kinofassung, sondern an das alternative Ende anknüpfen. Mehr dazu im Artikel zum Sequel:

    "I Am Legend 2" wird wie "The Last Of Us": So soll Will Smith trotz des Endes des ersten Films zurückkehren

    Was „I Am Legend“ zudem ausmacht, ist die Ruhe. Über weite Strecken des Films folgen wir nur Neville, wie er sich mit seiner Hündin allein durchschlägt. Dies tut er meist wortlos, mit einer Ernsthaftigkeit und Disziplin, die er nur seinem militärischen Hintergrund verdanken kann. In der Buchvorlage ist Neville ein anderer: Er trinkt viel, um nicht verrückt zu werden, ist wütend und verwahrlost.

    Auch die Darkseeker sind, nicht wie Zombies und zombieähnliche Kreaturen sonst oftmals dargestellt werden, hirnlose Jagende. Sie scheinen organisiert und zumindest zu einem stückweit intelligent – sie fangen Neville sogar, indem sie seine eigene Falle nachbauen (übrigens wurde dieser Aspekt in der alternativen Fassung noch verstärkt). Und wenn Neville auf die Infizierten trifft, dann durchdringt Spannung die Stille des Films, dann scheint sich plötzlich alles zu überschlagen.

    Keine Legende ohne Pathos

    Nachdem Neville seinen Hund verloren hat, steht er kurz vor dem Suizid. So kommt es, dass er Anna (Alice Braga) kennenlernt, die ihn gerade noch retten kann. Mit Anna kommt eine noch tiefere spirituelle Komponente in den Film: Sie meint, es sei Gottes Plan, dass sie ihn getroffen habe und sie müssten zu einem Lager mit Überlebenden nach Vermont. Im letzten Gefecht mit den Infizierten erkennt Neville dann die Symbolik und, wenn man so will, den Plan.

    Das mag für den ein oder anderen vielleicht etwas viel sein – viel Pathos, viel Glauben, viel Schicksal. Doch Legenden, oder Männer, aus denen welche werden sollen, kommen ganz ohne auch nicht aus.

    Heute Abend streamen: Einer der besten Sci-Fi-Actioner der Kinogeschichte - vom "Stirb langsam"-Macher

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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