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    "Ich hatte es wirklich satt": Das wohl legendärste Zitat seiner Karriere hat Clint Eastwood ziemlich genervt
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob Kugelballett à la John Woo oder ein Vollgasspektakel wie in "Mad Max: Fury Road": Für Pascal erreicht das Actionkino durch Bewegung echte Ekstase.

    Clint Eastwood zählt zu den größten Hollywood-Stars überhaupt. Da darf auch dieses eine legendäre Zitat nicht fehlen. Allerdings ist Eastwood lange Zeit nicht glücklich gewesen, diesen Satz immer und immer wieder über sich ergehen lassen zu müssen...

    Nachdem Clint Eastwood („Million Dollar Baby“) dank der „Dollar“-Trilogie von Sergio Leone zur Western-Ikone aufsteigen konnte, sollte der heutige mehrfache Oscar-Preisträger in den 1970er-Jahren noch ein weiteres Genre erobern: den Action-Film. Mit „Dirty Harry“ durfte nicht nur Eastwood sein bärbeißig-hartes, durchaus ambivalentes Image auf der Leinwand zementieren. Der durchweg grimmige Action-Thriller von Don Siegel avancierte auch postwendend zum Klassiker.

    Es sollten noch vier weitere Fortsetzung folgen, in denen Clint Eastwood als stoischer Polizist Callahan alle Hände voll damit zu tun hatte, dem urbanen Gesindel das Handwerk zu legen. Und hier kommt eine Form des Mandela-Effekts ins Spiel. Es handelt sich dabei um ein Phänomen, bei dem man sich an ein Ereignis zu erinnern glaubt, welches in dieser Form gar nicht stattgefunden hat. Denn wenn wir an „Dirty Harry“ denken, kommt uns auch schnell das legendäre Zitat „Go Ahead, Make My Day“ (oder im Deutschen: Na los doch, Make My Day“) in den Sinn.

    Eastwood war genervt, nimmt es aber auch mit Humor

    Tatsächlich – auch zur Verwunderung des Autors dieser Zeilen – stammt dieser Satz nicht aus dem ersten Teil der Reihe, sondern aus „Dirty Harry kommt zurück“ (im Original: „Sudden Impact“), dem vierten und damit bislang vorletzten Eintrag in das bleihaltige Franchise. Wie Clint Eastwood im Jahre 2008 gegenüber Esquire erklärte, hat ihm das prägnante Zitat aber deutlich zu hohe Wellen geschlagen:

    „Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass ,Make My Day´ Anklang finden würde. Es war so einfach. Ich höre es immer noch oft“, so Eastwood damals. Allerdings hat es schließlich Überhand genommen, was letztlich auch dazu führte, dass die Leute Banner mit dem Zitat über den Golfplätzen hissten, auf denen er für gewöhnlich spielte: „Ich hatte es wirklich satt, es ständig zu hören“, offenbarte der „Die Brücken am Fluss“-Star.

    Seinen Fans war Eastwood damals aber nicht wirklich böse. Nach der Veröffentlichung der „Dirty Harry“-Filme sind deren Anhänger*innen immer wieder auf den Schauspieler zugeströmt, um sich von diesem mit dem gleichen eiskalten Stoizismus beleidigen zu lassen, wie es seine Figur auch in den Filmen immer wieder tut. Wie Eastwood in dem Gespräch besänftigt angab, könnte er den Satz inzwischen nicht mehr sagen, ohne dabei zu lachen.

    Wenn ihr "Dirty Harry" bei 10 Minuten und 30 Sekunden stoppt, entdeckt ihr eine Werbung von Clint Eastwood für sich selbst!

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