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    "Die schlimmste Erfahrung, die ich in dieser Branche gemacht habe": Dieses 300-Millionen-Dollar-Desaster hat Ben Afflecks Karriere verändert
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Bevor Zack Snyder endlich seine Vier-Stunden-Schnittfassung veröffentlichen konnte, galt „Justice League“ als filmischer Scherbenhaufen. Batman-Darsteller Ben Affleck spart nicht mit harten Worten, wenn er an seine Erfahrungen beim Dreh zurückdenkt.

    In Zack Snyders „Batman v Superman: Dawn Of Justice“ (2016) gab Ben Affleck seinen Einstand als Batman (kurz darauf schaute er zudem auch kurz bei „Suicide Squad“ als Dunkler Ritter vorbei). Rund ein Jahr später kam mit „Justice League“ schließlich das langerwartete DC-Superhelden-Gipfeltreffen in die Kinos, das sich allerdings als gewaltige Enttäuschung erwies – nicht nur für die Fans, sondern auch für Ben Affleck.

    Das Projekt stand dabei von Vornherein unter keinem guten Stern. Da die katastrophale Produktionsgeschichte von „Justice League“ ein ganzes Buch füllen würde, belassen wir es an dieser Stelle bei einer Kurzversion: Zack Snyder musste zunächst hart um die kreative Kontrolle ringen, bevor sich seine Tochter das Leben nahm und er den Film daraufhin ganz verließ. „Avengers“-Regisseur Joss Whedon übernahm das Zepter, um „Justice League“ nach den Wünschen des Studios fertigzustellen – mit dem Ergebnis, dass das Endprodukt wirr, fahrig und tonal völlig zerschossen wirkte. Zudem häuften sich später Vorwürfe gegen Whedon, die von aggressivem Verhalten am Set bis hin zu Rassismus reichten.

    Ben Affleck: "Ich gehe. Ich will so etwas nie wieder machen."

    Nachdem Affleck ursprünglich vorhatte, seine Superhelden-Rolle weiter auszubauen und bei einem Batman-Solofilm höchstselbst die Regie zu übernehmen, haben ihn seine Erfahrungen mit „Justice League“ dazu gebracht, seine Meinung zu ändern: „Man könnte ein Seminar über all die Gründe halten, warum ,Justice League' das perfekte Beispiel dafür bietet, wie man es nicht machen sollte“, erzählte der 51-Jährige im Interview mit The Hollywood Reporter. „Von der Produktion über schlechte Entscheidungen bis hin zu einer persönlichen Tragödie und einem Ende mit einem äußerst faden Beigeschmack im Mund. Ich wollte bei ,Batman' Regie führen, und ,Justice League' hat mich dazu gebracht, zu sagen: ,Ich gehe. Ich will so etwas nie wieder machen. Ich bin nicht der Richtige dafür.“

    Und er wird sogar noch deutlicher: „Es war die schlimmste Erfahrung, die ich je in dieser Branche, die voll von beschissenen Erfahrungen ist, gemacht habe. Es hat mir das Herz gebrochen.“ Auch in Bezug auf Whedons Intervention äußerte sich der Drehbuch-Oscar-Gewinner („Good Will Hunting“) kritisch: „Es gab diese Idee, dass jemand kommt und sagt: ,Ich werde euch retten und wir werden 60 Tage lang drehen und ich werde alles so schreiben, wie ihr es haben wollt. Ich habe das Geheimnis!' Aber es war nicht das Geheimnis. Es war hart.“ Die Nachdrehs hätten sogar seinen Alkoholismus befeuert, so Affleck: „Entweder das oder aus dem Fenster springen“, fasst er seine damalige Situation in bitteren Worten zusammen.

    Dank Snyder Cut wurde "Justice League" vom Tiefpunkt zum Highlight

    Ein kleines Happy End gab es schließlich im Jahr 2021, als auf das anhaltende Flehen der Fans hin der sogenannte Snyder Cut von „Justice League“ veröffentlicht wurde, der vier Stunden umfasst und der Ursprungsvision des „Watchmen“-Regisseurs entspricht. In Hinblick auf die neue Fassung zeigt sich auch Affleck versöhnlich: „Ich mag vieles von dem, was wir gemacht haben, besonders den ersten Film. Und jetzt ist ,Zack Snyder's Justice League' mein bestbewerteter Film auf IMDb. Sagen Sie, was Sie wollen, aber es ist der am höchsten bewertete Film meiner Karriere. Ich hatte noch nie einen Film, der vom Tiefpunkt zum Höhepunkt aufstieg. Rückwirkend betrachtet ist er ein Erfolg.“

    Obwohl er nach „Justice League“ geschworen hat, nie wieder einen DC-Superheldenfilm zu drehen, ließ sich der „Argo“-Regisseur dazu überreden, für „The Flash“ als Bruce Wayne zurückzukehren. „Ich habe endlich herausgefunden, wie ich diese Figur spielen kann, und das habe ich durch ,The Flash' geschafft. Die fünf Minuten, in denen ich dabei bin, sind großartig!“

    Mit dem Joker als Held und einem überraschenden neuen Batman: So wollte Zack Snyder das DCEU fortsetzen

    Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.

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