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    Heute im TV: Dieser Satans-Schocker ist zwar von den "Scream"-Machern – aber von diesem Horror-Trip raten wir trotzdem ab
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Satanistische Schrecken treffen auf Found-Footage-Horror-Ästhetik – all das von den Köpfen hinter den jüngsten „Scream“-Slashern: Auf dem Papier klingt das nach einer spannenden Vereinigung verschiedener Horror-Welten. Trotzdem müssen wir warnen.

    Ihre Namen mögen noch nicht die geläufigsten sein. Aber die Regisseure Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett arbeiten emsig daran, sich zu echten Horror-Instanzen zu entwickeln: Unter anderem verantworteten sie schon den mit rabenschwarzer Komik versehenden Menschenjagd-Thriller „Ready Or Not – Auf die Plätze, fertig, tot“ mit Samara Weaving sowie die Meta-Slasher „Scream 5“ und „Scream 6“ mit Jenna Ortega.

    Vor diesen raffinierten, sehenswerten Horror-Produktionen kombinierten Bettinelli-Olpin und Gillett bereits zwei beliebte Subgenres und schufen einen Found-Footage-Satanismus-Schocker. Den könnt ihr jetzt im TV erleben: Tele 5 zeigt heute, am 3. April 2024, „Devil's Due – Teufelsbrut“ ab 22.05 Uhr – doch wir können von dem enttäuschenden Film leider nur abraten.

    Falls ihr aber unbeirrbare Found-Footage-Horror-Fans seid oder zu große Neugier auf dieses frühe Werk von Bettinelli-Olpin und Gillett verspürt: Ihr findet „Devil's Due“ auch im Abo bei Disney+ – da könnt ihr euch den Film wenigstens ohne Werbeunterbrechungen anschauen!

    "Devil's Due": Ein Satansbraten und seine besseren Inspirationsquellen

    Samantha (Allison Miller) und Zach McCall (Zach Gilford) sind frisch verheiratet und haben einen Plan: Sie wollen ihr gemeinsames Leben auf Video festhalten, Schritt für Schritt. Da darf selbstverständlich die Hochzeitsreise in die Dominikanische Republik nicht fehlen, auch wenn diese eine rätselhafte Wende nimmt. Als bei Samantha kurz danach eine Schwangerschaft festgestellt wird, hält die Freude nur kurz an. Denn die Schwangerschaft verläuft überaus sonderbar, was sich nicht lange mit dem Stressfaktor allein erklären lässt. Das Ganze muss übernatürliche Hintergründe haben!

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    Nach einem Drehbuch von Lindsay Devlin erzählt „Devil's Due“ von einer sukzessive zerfallenden Liebesbeziehung und einer unheilvollen Schwangerschaft, bei der es unübersehbar mit teuflischen Dingen zugeht. Durch die audiovisuelle Umsetzung lässt sich der Film als Found-Footage-Abwandlung des Roman-Polanski-Klassikers „Rosemaries Babybezeichnen – was ihm jedoch nicht gut tut.

    Denn neben ein paar frischen, soliden Ideen und fähig inszenierten Schrecken bietet „Devil's Due“ vornehmlich uninspiriert im Heimvideo-Look umgesetzte Versatzstücke aus dem Polanski-Schocker und vielen weiteren Inspirationsquellen. Unter anderem bedienen sich Bettinelli-Olpin und Gillett am Intro zu John Carpenters Slasher-Meilenstein „Halloween“ und mehreren Momenten der „Paranormal Activity“-Reihe – ohne ihnen je mit der Brillanz neuen Kontext zu verleihen, mit der sie in ihren „Scream“-Teilen altbekannten Ideen neues Leben einhauchen sollten.

    Erschwerend kommt hinzu, dass „Devil's Due“ selbst bei einer Laufzeit von weniger als 90 Minuten allerhand Leerlauf aufweist. Mehr als genug, um dem Publikum ausgiebigen Raum zu geben, die innere Logik dieses Okkult-Horrors zu hinterfragen. Bei den Fragen, wer wann wie wo welche Kamera platziert und daraufhin deren Aufnahmen zusammengestellt haben soll, holt man sich aber nur Kopfschmerzen. Da ist es viel ergiebiger, „Devil's Due“ links liegen zu lassen und sich auf den nächsten Streich des Regie-Duos zu freuen!

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