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    TV-Tipp: Mit diesem spektakulären Sequel habe ich eine der größten Sci-Fi-Filmreihen erst lieben gelernt
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Ob athletische Kampfkunst, die ehrfürchtig-ruhig gefilmt ist, oder explosiv-lärmender Hollywood-Bombast: Im Action-Kino ist er flexibel – eine konsequente Umsetzung ist für ihn aber stets ein Bonus.

    Über 3,3 Milliarden Dollar hat die „Tribute von Panem“-Saga im Kino generiert, die Fanbase der Dystopien ist immens. FILMSTARTS-Autor Sidney Schering war der Reihe zwar von Anfang an wohlgesonnen, doch er musste sie erst lieben lernen.

    2012 startete mit „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“ eine Erfolgsgeschichte: Die Verfilmungen der von Suzanne Collins erschaffenen, dystopischen Romanreihe ließ die Kinokassen weltweit klingeln und verkaufte allein in Deutschland über 15 Millionen Tickets. Auch ich habe zum Ergebnis beigesteuert und sah mir sämtliche „Panem“-Filme privat im Kino an – teils mehrmals, was ich nach Beginn der Reihe nicht erwartet hätte!

    Die erste Zukunftsvision mit Jennifer Lawrence in der Hauptrolle fand ich zwar gelungen, aber weder inszenatorisch noch erzählerisch oder schauspielerisch allzu besonders. Aber mit Teil zwei ist bei mir der Funke übergesprungen. Jetzt läuft er wieder im TV: Kabel eins zeigt „Die Tribute von Panem 2 – Catching Fire“ heute, am 29. April 2024, ab 20.15 Uhr. Zudem ist der Sci-Fi-Actionthriller bei Joyn+ im Abo enthalten.

    Ihr könnt „Die Tribute von Panem 2 – Catching Fire“ aber auch via Amazon Prime Video* als VOD beziehen.

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    Nachdem Katniss (Jennifer Lawrence) und Peeta (Josh Hutcherson) die sadistischen Hungerspiele gewonnen haben, führen sie ein Leben in Wohlstand und Trauma: Ihnen wurde ein geräumiges Haus in ihrem Heimatdistrikt 12 gegönnt, ebenso wie reichhaltige Versorgung für sie und ihre Familien. Doch hinter diesem Luxus brodeln die mörderischen Ereignisse in den Beiden weiter.

    Auch die Regierung rund um Präsident Snow (Donald Sutherland) kann die vergangenen Hungerspiele nicht abschütteln: Von Katniss' beherztem und aufmüpfigem Einsatz inspiriert, steigt im Land unaufhaltsam Unmut über den Status quo. Um weiter ihre Macht zu demonstrieren, setzen die Herrschenden also eine Regeländerung bei den nächsten Hungerspielen durch: Dieses Mal müssen frühere Gewinner*innen in der Arena ums Überleben kämpfen...

    Was so zusammengefasst arg danach klingt, als würde „Catching Fire“ einfach dasselbe nochmal bieten, entwickelt sich letztlich zur Optimierung und Vertiefung des Vorgängers: Kratzte der erste Film meiner Auffassung nach in seinen gesellschafts- und medienkritischen Passagen noch an der Oberfläche, holt das von Simon Beaufoy und Michael DeBruyn verfasste Sequel mehr aus seinen Themen heraus.

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    Es wird deutlicher und bitterer gezeigt, wie sehr die Machtinhaber Panems auf Propaganda angewiesen sind, um ihr drakonisches System am Laufen zu halten. Der Medienzirkus rund um die Tribute wird in „Catching Fire“ harscher ausgearbeitet und weckt gleichzeitig Erinnerungen an politische Selbstinszenierung und daran, wie Teilnehmende von Reality- und Wettkampfsshows medial ausgeschlachtet werden. Diese Parallelen gewinnen im Verlauf der Handlung an Relevanz und satirischer Schärfe, was Lawrence zu einer komplexeren, fesselnderen Darbietung anspornt als im Vorgängerfilm.

    Auch die herausragend besetzte Riege an Nebenfiguren gewinnt an Nuancen, von Stanley Tucci, Elizabeth Banks und Woody Harrelson in ihren wiederkehrenden Rollen bis hin zu den Newcomern Jeffrey Wright und Philip Seymour Hoffman. Ebenso ist „Catching Fire“ für meinen Geschmack immens besser inszeniert als sein Vorgängerfilm: Der von Gary Ross verantwortete, erste „Tribute von Panem“-Film leidet unter anderem an einem Übermaß an Wackelkamera.

    Francis Lawrence, der danach die Reihe übernahm, findet hingegen eine packende Balance zwischen hektischer Mittendrin-statt-nur-dabei-Dynamik und ruhigeren Momenten, in denen Erschütterung und Gefahr ihre Wirkung entfalten können. Auch dadurch wirken die actionreichen Hungerspiele sowie ihr dystopischer Rahmen in „Catching Fire“ wesentlich intensiver. Und mit dem grandiosen Schluss, der zu den besten Cliffhangern der 2010er gehört, war ich 2013 endgültig Feuer und Flamme:

    Ich wollte mir „Catching Fire“ schnellstmöglich nochmal anschauen, um zu sehen, wie dieser finale Knall vorbereitet wurde, und konnte zugleich den nächsten Part nicht mehr abwarten. Falls ihr jetzt erst die „Panem“-Saga im TV für euch entdeckt, müsst ihr zum Glück kein Jahr lang warten: „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1“ läuft schon nächste Woche – gleicher Sender, gleiche Uhrzeit!

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