
Als 2004 Erik Larsons Sachbuch „Der Teufel von Chicago: Ein Architekt, ein Mörder und die Weltausstellung, die Amerika veränderte“ erschien, war Hollywood direkt daran interessiert. Die wahre Geschichte des Serienkillers Dr. Henry H. Holmes schien perfekt für einen spannenden Thriller. Unter anderem Tom Cruise zeigte damals großes Interesse, mal eine Bösewicht-Rolle zu spielen. Die Rechte sicherte sich schließlich aber 2010 Leonardo DiCaprio. Gemeinsam mit Regisseur Martin Scorsese plante er „The Devil In The White City“. Doch das Projekt kam nie so richtig voran.
2019 schien der Kinofilm endgültig tot zu sein. Stattdessen wollte man die Geschichte nun in einer Streamingserie erzählen, DiCaprio und Scorsese sollten nur noch als Produzenten fungieren. Doch auch bei der Serie gab es nicht den finalen Durchbruch. Jetzt wird „The Devil In The White City“ plötzlich als Kinofilm wiederbelebt – erneut mit dem Plan, dass Scorsese Regie führt und DiCaprio die Hauptrolle spielt.
Eine Geschichte für die große Kinoleinwand
Disney-Tochter 20th Century ist laut dem Branchenmagazin Deadline in das Projekt eingestiegen und hat ihm damit neues Leben eingehaucht. Die Verantwortlichen des bei dem Maushaus mittlerweile für alle Filme außerhalb eher klassischer Disney-Themen zuständige Produktionsfirma seien der Überzeugung, dass „The Devil In The White City“ eine Geschichte sei, die für die große Kinoleinwand (und eben nicht als Streamingserie) erzählt werden muss. Das Branchenmagazin Deadline nennt es einen „massiven Sieg“ für Disney-Live-Action-Filmboss David Greenbaum, dass er dieses Prestigeprojekt mit Scorsese und DiCaprio zum eigenen Konzern holen konnte.
Noch heißt das aber nicht, dass „The Devil In The White City“ nun zeitnah kommt. Der neue Anlauf steht erst ganz am Anfang. Laut Deadline gibt es aktuell noch kein Drehbuch, welches also erst einmal geschrieben werden muss.
Doch was ist das für eine faszinierende Geschichte, die DiCaprio da seit 15 Jahren erzählen will?
Das ist "The Devil In The White City"
Die wahre Geschichte trug sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den USA zu und versetzte die Welt in eine Schockstarre. Eine von dem Architekten Daniel H. Burnham organisierte Weltausstellung im Chicago des Jahres 1893 nutzte der angesehene Dr. Henry H. Holmes, um mindestens 27 Frauen zu ermorden. Diese lockte er in ein sein später von der Presse „Mörder-Schloss“ getauftes Gebäude, welches er für die Weltausstellung auch zum Hotel umfunktionierte. Teilweise gibt es sogar Spekulationen, dass Holmes über 200 Opfer hatte. Die genannten 27 Taten gestand er vor seiner Hinrichtung in einem Zeitungsinterview.
Holmes wird oft als „erster Serienmörder der Vereinigten Staaten“ bezeichnet, was aber nicht zutreffend ist. Es gab vorher schon andere, doch sein Fall erregte durch seine Grausamkeit und auch die öffentliche Inszenierung des Täters besonderes Aufsehen. Das erwähnte Hotel des charmanten und beliebten Arztes war nämlich alles andere als gewöhnlich. Mit Falltüren, Geheimgängen und allerlei ähnlichen Extras lockte er neugierige Gäste an, die nicht ahnten, dass es sich wirklich um ein Horrorhaus handelte und der Foltertisch im Keller nicht nur ein Show-Gimmick ist.
Als das Projekt vor einigen Jahren noch als Serie geplant war, sollten Architekt Burnham und Killer Holmes als gleichberechtigte Hauptfiguren agieren. Ob das auch beim Kinofilm so geplant ist, ist noch nicht bekannt. Davon hängt auch die weitere Besetzung ab – und vielleicht kann DiCaprio ja sogar zum dritten Mal mit der seiner Meinung nach besten Schauspielerin der Welt zusammenarbeiten. Wer das ist, verraten wir euch im folgenden Artikel:
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