Jack Nicholson gehört zweifellos zu den absoluten Leinwand-Schwergewichten. Bevor er sich vor mittlerweile 15 Jahren aus dem Scheinwerferlicht verabschiedete, hat er an einer Vielzahl von Filmklassikern mitgewirkt und drei Oscars gewonnen – was außer ihm bislang nur sechs weiteren Schauspieler*innen gelungen ist …
… darunter Katherine Hepburn, bei der es sich mit insgesamt vier gewonnenen Trophäen um die Rekordhalterin handelt – und mit der sich Nicholson außerdem den zweiten Platz auf der Liste der meistnominierten Schauspieler*innen teilt, denn beide konnten insgesamt 12 Mal auf einen Academy Award hoffen (nur Meryl Streep war häufiger Oscar-Anwärterin). Schaut man sich diese Leistung an, kann man sich kaum vorstellen, dass der heute 87-Jährige jemals ernsthaft an sich und seiner Projektwahl gezweifelt hätte. Doch tatsächlich hat Nicholson ausgerechnet bei einer seiner wichtigsten Rollen lange gezögert, ob er sie wirklich annehmen sollte.
Die Rede ist von Melvin Udall, dem Protagonisten der Tragikomödie „Besser geht’s nicht“. Nicholson bekam für seine Verkörperung des neurotisch-misanthropischen Schriftstellers, der sich durch die Bekanntschaft zur Kellnerin Carol Connelly (Helen Hunt) nach und nach zum besseren Menschen wandelt, im Jahr 1998 seinen dritten Oscar.
Für Nicholson war es nach „Zeit der Zärtlichkeit“ (der ihm seinen zweiten Academy Award einbrachte – den ersten erhielt er für „Einer flog über das Kuckucksnest“) die zweite Kollaboration mit James L. Brooks. Doch obwohl er mit dem Regisseur schon einmal erfolgreich zusammengearbeitet hatte, war sich der „Shining“-Darsteller nicht sicher, ob er tatsächlich die richtige Wahl für die Hauptrolle sei.
„[James] ist für mich sowohl ein enger Freund als auch ein geschätzter Kollege“, erzählte Nicholson im Interview mit dem Rolling Stone. „Ich verehre ihn. Aber wir hatten anfangs solche Schwierigkeiten. Und, ehrlich gesagt, bin ich mittlerweile an einem Punkt, an dem ich manchmal selbst nicht mehr genau weiß, was ich da eigentlich tue. […] Also sagte ich leise zu ihm: ‚Hör zu, Jim, wenn du mich ersetzen musst, mach dir keine Sorgen.‘“
Brooks hatte dafür kein Verständnis. „Er lachte“, verriet Nicholson. „Er hielt mich für verrückt. Er hatte die Zeit seines Lebens, während ich mich gequält habe.“ Die Zweifel der „Chinatown“-Legende erwiesen sich natürlich allesamt als unberechtigt – neben dem Oscar als Bester Hauptdarsteller bekam Nicholson für „Besser geht’s nicht“ noch zahlreiche weitere Preise, darunter einen Golden Globe und einen Screen Actors Guild Award. 13 Jahre später drehte er ein weiteres Mal mit Brooks – und zwar die romantische Komödie „Woher weißt du, dass es Liebe ist“, bei der es sich um den bislang letzten Eintrag in Nicholsons Filmografie handelt.
Zwei Mal wurde Nicholson übrigens statt eines Oscars für den Negativpreis Goldene Himbeere nominiert – für die Komödie „Man Trouble“ sowie einen Film, den er persönlich für das absolute Highlight in seinem Schaffen hält. Um welchen Flop es geht, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
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