
Im Sommer 2022 beschloss Warner Bros., die geplante Veröffentlichung der DC-Verfilmung „Batgirl“ mit Leslie Grace in der Hauptrolle und dem späteren Oscar-Gewinner Brendan Fraser als pyromanischem Bösewicht abzusägen. So qualifizierte sich das Studio für Steuerabschreibungen in Millionenhöhe, um seine Verluste durch die Produktionsausgaben zu minimieren.
Obwohl dies innerhalb der Filmindustrie auf Kritik stieß, verfolgte Warner seine Strategie erneut beim Animationsfilm „Scoob! Holiday Haunt“ und noch einmal im November 2023: Um sich eine 30 Millionen Dollar schwere Steuerabschreibung zu sichern, kündigte Warner Bros. an, die Realfilm und Trickfilm vermischende Komödie „Coyote vs. ACME“ in den sprichwörtlichen Giftschrank zu stecken.
"Es ist so ein wundervoller Film": Hollywood bangt um den Cartoon-Kojoten
Die Meldung schlug jedoch große Wellen: Mehrere Personen, die am Film beteiligt waren, sprachen sich medienwirksam gegen das Vorhaben aus. Unbeteiligte Filmschaffende, die „Coyote vs. ACME“ bei industrieinternen Vorführungen gesehen haben, feierten Dave Greens Regiearbeit und forderten Warner auf, sie zu veröffentlichen.
Zu den Fans von „Coyote vs. ACME“ zählen unter anderem „Scott Pilgrim hebt ab“-Macher BenDavid Grabinski sowie die Oscar-Gewinner Phil Lord & Chris Miller („Spider-Man: A New Universe“) und Daniel Scheinert („Everything Everywhere All At Once“). Dieser Gegenwind führte dazu, dass Warner ankündigte, den Film anderen Studios zum Kauf anzubieten. Doch als kein Studio willens war, für die Vertriebsrechte mindestens 70 Millionen Dollar zu zahlen und somit das „Coyote vs. ACME“-Produktionsbudget auszugleichen, brach Warner den Verkauf ab (wir berichteten).

Dass Warner von anderen Studios mehr als das Doppelte verlangte, was dem Konzern als Steuerabschreibung in Aussicht gestellt wurde, resultierte in eine weitere Welle der Empörung. Trotzdem bleibt das Schicksal des Films ungewiss. Nun, knapp ein Jahr nach dem gescheiterten Verkauf der Vertriebsrechte, meldeten sich zwei der Stars aus „Coyote vs. ACME“ zu Wort:
So machte „Die Geldwäscherei“-Darsteller Will Forte im Gespräch mit MovieWeb deutlich, dass er Warners Handeln als „verdammten Bullshit“ ansieht. Er fuhr fort: „Es ist so ein wundervoller Film. Er verdient Besseres als das, was ihm angetan wurde.“ Dem US-Filmportal erklärte Forte, dass er sich beim besten Willen nicht erklären kann, weshalb Warner beschlossen hat, die Veröffentlichung von „Coyote vs. ACME“ aufzugeben. Eines sei aber sicher: „Es bringt mein Blut zum Kochen“, so Forte.
Auch „Alita: Battle Angel“-Star Lana Condor, die eine Nebenrolle in „Coyote vs. ACME“ spielt, äußerte sich enttäuscht darüber, wie dem Film mitgespielt wird: Das Streichen sämtlicher Veröffentlichungspläne von „Coyote vs. ACME“ sei für sie „das Schlimmste, was mir in meiner Karriere bislang passiert ist“, wie Condor sich von ScreenRant zitieren lässt. Weiter sagt sie: „Ich habe diesen Film so sehr geliebt! Ich hatte die Ehre, mit unfassbaren Talenten zusammenzuarbeiten, und wir haben solch atemberaubende Welten erschaffen.“
John Cena als Anwalt: Darum geht es in "Coyote vs. ACME"
In „Coyote vs. ACME“ geht es um den vom Pech verfolgten Kojoten aus den „Looney Tunes“-Cartoons, der beschließt, die Firma ACME zu verklagen, da all ihre Produkte eklatante Makel haben, die ihn bei der Jagd nach dem Road Runner behindern. An der Story zum Film wirkte unter anderem „Guardians Of The Galaxy“-Macher James Gunn mit, das Drehbuch stammt von Samy Burch, die für „May December“ eine Oscar-Nominierung erhielt.
Forte spielt den Rechtsanwalt, den der Kojote für seinen Feldzug gegen ACME anheuert, Condor wurde als Assistentin von Fortes Figur besetzt. „The Suicide Squad“-Star John Cena spielt in „Coyote vs. ACME“ ACMEs Rechtsbeistand. Drücken wir die Daumen, dass wir doch noch die Chance erhalten werden, ihn in dieser Rolle zu sehen. Wahrscheinlicher scheint allerdings, dass er zuerst mit folgendem Actioner vorbeigebraust kommt:
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