Kino-Charts: "Schneewittchen" enttäuscht mit schwachem Start – doch der wahre Flop ist ein anderer Film
Julius Vietzen
Julius Vietzen
-Senior-Redakteur
Als einer der wenigen Väter in der Redaktion schaut Julius häufig Kinder- und Animationsfilme – mal mehr und mal weniger freiwillig. Wobei: Pixar, Disney und Ghibli gehen eigentlich immer...

„Schneewittchen“ hatte bereits im Vorfeld mit negativen Berichterstattung zu kämpfen. Das eher enttäuschende Einspielergebnis am Startwochenende dürfte der Häme neue Nahrung geben, noch ist der Film aber kein Flop – anders als „The Alto Knights“.

Bei „Schneewittchen“ vom einem kontroversen Film zu sprechen, fühlt sich fast schon wie eine Untertreibung an, schließlich gab es in den letzten Jahren kaum einen Titel, der schon vorab derart mit Hass und Häme überschüttet wurde wie das neueste Realfilm-Remake aus dem Hause Disney. Die ersten Reaktionen und Kritiken (von FILMSTARTS.de gab es solide 3 von 5 Sternen) fielen dann zwar besser aus als erwartet – doch von den Einspielergebnissen am Startwochenende kann man das leider nicht sagen.

„Schneewittchen“ hat am Startwochenende 87,3 Millionen Dollar weltweit eingespielt, davon 43 Millionen im größten und wichtigsten Kinomarkt USA und 44,3 Millionen im Rest der Welt. In Deutschland wurden laut Disney etwa 183.000 Tickets für „Schneewittchen“ verkauft, was immerhin für den fünftbesten Start des Jahres 2025 reicht.

Schneewittchen
Schneewittchen
Von Marc Webb
Mit Rachel Zegler, Gal Gadot, Andrew Burnap
Starttermin 20. März 2025
Vorführungen (495)

Damit ist der Film in den USA sogar schwächer gestartet als etwa „Dumbo, der 2019 mit immerhin 45 Millionen startete und am Ende seiner weltweiten Kinoauswertung auf insgesamt maue 353 Millionen Dollar kam. Die meisten Disney-Live-Action-Remakes starteten jedoch deutlich erfolgreicher als „Schneewittchen“, allen voran „Der König der Löwen“ mit ca. 920.000 verkauften Tickets in Deutschland und über 191 Millionen Dollar in den USA.

"Schneewittchen": Unter den Erwartungen, aber (noch) kein Flop

Noch Ende letzter Woche war für „Schneewittchen“ jedoch ein Start im Bereich von 100 Millionen Dollar weltweit prognostiziert worden, das zwischen 250 und 270 Millionen Dollar teure Disney-Remake hat also fraglos die Erwartungen nicht erfüllt. Ein Flop ist der Film damit aber auch nicht. Und das liegt vor allem an dem langen Atem, den Disney-Filme zuletzt beweisen konnten:

So war etwa das ebenfalls von zahlreichen Kontroversen heimgesuchte „Arielle“-Remake von 2023 mit 569,6 Millionen Dollar schlussendlich doch noch erstaunlich erfolgreich. Und Mufasa: Der König der Löwen“ startete mit sehr verhaltenen 35 Millionen Dollar in den USA (also sogar schwächer als „Schneewittchen“!), mauserte sich aber über die lange Kinoauswertung zum sechsterfolgreichen Film 2024 mit knapp 718 Millionen Dollar.

Ob das auch bei „Schneewittchen“ gelingen kann, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen, grundsätzlich scheint man in Hollywood aber recht zuversichtlich zu sein. So sind sich die großen US-Branchenmagazine relativ einig, dass die Kontroversen um den Film keine allzu große Rolle gespielt haben, sondern vielmehr die große Dringlichkeit fehlte, „Schneewittchen“ direkt zum Start sehen zu müssen. Da passt es ganz gut, dass das Disney-Remake in nächster Zeit keine wirkliche Familienfilm-Konkurrenz hat.

"The Alto Knights" floppt heftig

Während bei „Schneewittchen“ also noch nicht ganz klar ist, ob der Film nun ein Kino-Hit oder ein Kino-Flop ist, steht das bei einem Titel bereits fest: The Alto Knights“ mit Robert De Niro in einer doppelten Gangster-Rolle spielte lediglich 3,2 Millionen Dollar in den USA und insgesamt 5,1 Millionen Dollar weltweit ein – für einen offiziell 45 Millionen Dollar teuren Film einfach viel zu wenig und in diesem Fall auch besonders schade, weil uns der Film echt gut gefallen hat (4 von 5 Sternen in der FILMSTARTS-Kritik)

Damit hat Warner nach dem ebenfalls enttäuschend gelaufenen Science-Fiction-Film „Mickey 17“ mit Robert Pattinson bereits den zweiten Flop des Kinojahres 2025 in den Händen. Eigentlich kein Wunder also, dass es kürzlich einige Änderungen im Warner-Startkalender gab:

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