„Yud-say boom da gasser, den crashin’ der Boss’s heyblibber, den banished.“ Habt ihr gerade auch nur Bahnhof verstanden? Dann geht es euch nicht anders, als den Millionen Menschen, die 1999 für „Star Wars: Episode I: Die dunkle Bedrohung“ im Kino saßen (allein in Deutschland waren es damals über acht Millionen). Denn als Jar Jar Binks nach rund 20 Minuten des Films dem Jedi Qui-Gon Ji (Liam Neeson) und dessen Padawan Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) erklärt, warum er aus seiner Heimat verbannt wurde, ereignet sich einer der berühmtesten und rätselhaften Dialoge der „Star Wars“-Saga.
Es ist eine dieser Zeilen, über die sich Fans seit Jahrzehnten wundern. Was genau bedeutet das? Selbst viele Übersetzungen und Synchronfassungen bringen nur wenig Licht ins Dunkel. In der deutschen Fassung heißt es zum Beispiel: „Kann sagen, bumm die Gässe, dann gecrasht Heyblibber, von die Bosses. Dann Verbannung!“ Auch hier bleibt die Frage offen. Was ist ein „Gasser“ oder „die Gässe“? Und was ein „Heyblibber“? Also was zur Hölle hat Jar-Jar von seinem Boss kaputt gemacht, dass er aus seiner Heimat rausgeflogen ist?
"Jar Jar" Ahmed Best klärt endlich auf
Auf der Star Wars Celebration 2025 erzählte Ahmed Best, der Darsteller und die Stimme von Jar Jar Binks, wie es ihm ging, als er den Satz bekam. Best, der die legendären Worte immer noch aus dem Effeff sagen kann, verriet, dass er damals den ganzen Drehtag über gegrübelt habe, was das zu bedeuten habe und völlig verunsichert gewesen sei: „Wie soll ich es nur überzeugend vortragen, wenn ich keine Ahnung habe, was es bedeutet?“
Schließlich habe er sich ein Herz gefasst und sei zu George Lucas gegangen, obwohl der eigentlich so viele andere Dinge um die Ohren hatte: „Ich fragte George, was bedeutet diese boom-da-gasser-Zeile – und er meinte nur: ‚Weiß ich doch nicht!‘“

Best war nach eigener Erklärung erst fassungslos, weil Lucas schließlich die Zeilen geschrieben habe. Doch dann sei es für ihn eine wichtige Lektion gewesen. Sein Job als Schauspieler sei nicht, eine Dialogzeile zu hinterfragen, zu verbessern oder zu ändern. Sein Job sei es nur, die Zeile, so wie sie geschrieben ist, funktionieren zu lassen. Dafür musste er sich aber eine Erklärung ausdenken, was sich hinter „Heyblibber“ und Co. verbirgt.
Also tat Ahmed Best genau das. Für ihn war klar: „Boom da gasser“ sei Gungan-Slang für „Vollgas geben“, der „Heyblibber“ sei das persönliche U-Boot-Gefährt von Boss Nass. Jar Jar hat also sich eigenmächtig die Karre des Chefs geschnappt, ist damit gerast und hat sie dann bei einem Crash zu Schrott gefahren. Daher wurde er verbannt. Und mit dieser Hintergrundgeschichte ergibt der ganze Unsinn-Satz plötzlich Sinn.
Fans feiern die Erklärung von Ahmed Best
Eine ähnliche Version der Geschichte hat Ahmed Best übrigens bereits im Mai 2020 im Rahmen einer Veranstaltung in der Scum and Villainy Cantina, einer Bar in Los Angeles, enthüllt. Dort schilderte er fast wortgleich, wie George Lucas ihm völlige Freiheit bei der Interpretation gab – und wie er daraus Jar Jars Vorgeschichte mit dem kaputten Unterseeboot machte.
Der Unterschied: Damals hörten es nur wenige Hardcore-Fans. Auf der Star Wars Celebration 2025 wurde daraus nun eine öffentlich zelebrierte Erklärung. Von den zahlreichen Fans auf der Veranstaltung gab es so riesigen Jubel. Am Ende feiern sie Ahmed Best für seine Eigeninterpretation mehr als so manch andere Prequel-Entscheidung.
Eine andere Erklärung in den Legends
Natürlich ist Bests Interpretation nicht zwingend der offizielle Hergang der Ereignisse. Diesen gibt es weiterhin nicht, da es bislang im „Star Wars“-Kanon keine Beschreibung der Verbannung von Jar Jar Binks aus dem Reich der Gungans gibt. Das war auch mal anders.
Im alten Legends-Bereich versuchte sich ein Autor daran, die legendäre Nonsens-Zeile mit einem Hintergrund aufzuladen. Damals wurden aus den Worten zwei verschiedene Ereignisse. Jar Jar habe ein Heyblibber-Schiff und einen Gasser-Ofen in zwei getrennten Unfällen zerstört und sei dafür verbannt worden.
Doch Best will von der aus dem Kanon geflogenen Sichtweise nichts wissen. Das war schließlich nichts, was in seinem Kopf war, als er die Szene spielte. Gasser ist kein Ding (wie ein Ofen), sondern die tollpatschige Handlung von Jar Jar (Vollgas geben). Und ist es nicht auch die viel bessere Auflösung, dass Binks mit einem einzigen Ereignis gleich so viel Chaos angerichtet hat, dass man ihn dafür verbannt hat?
Wenn ihr wissen wollt, wie es „Star Wars“ im Kino und auf Disney+ weitergeht, haben wir derweil den folgenden Artikel für euch:
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