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    Superman und Co. sind nicht kinotauglich: Warum das DCEU für "Kingsman"- und "Kick-Ass"-Schöpfer Mark Millar nicht funktioniert

    Zur Veröffentlichung seines „Kick-Ass“-Comic-Reboots äußerte sich Mark Millar in einem ausführlichen Interview auch zu den DCEU-Filmen mit Superman, Batman und Co. Dabei vertrat der Autor eine ziemlich eindeutige Meinung…

    Warner Bros

    Mark Millar ist gut im Geschäft. Während er mit seinem Comiclabel Millarworld unter dem Dach von Netflix diverse Film- und Serienprojekte plant, war die Erstauflage seines „Kick-Ass“-Reboots mit der neuen Titelheldin Patience Lee schon zwei Wochen vor dem Erscheinungsdatum am heutigen Valentinstag ausverkauft. Entsprechend locker gab sich der Schöpfer der „Kingsman“-Reihe und vieler weiterer bekannter Comics im Interview mit Yahoo und hat dabei auch seine Meinung zu den Filmen aus Warners und DCs erweitertem Superheldenuniversum, dem sogenannten DCEU, kundgetan: Für ihn sind Superman und Co. schlicht nicht für das Kino geeignet („not cinematic“)…

    Diese doch recht provozierende Ansicht hat Millar, der in der Vergangenheit selbst sowohl für DC als auch für den großen Konkurrenten Marvel gearbeitet hat (dort schrieb er einst unter anderem die Vorlage zu James Mangolds jüngst oscarnominiertem „Logan – The Wolverine“), mit einer zumindest bedenkenswerten Begründung versehen:

    Batman ist die Ausnahme

    Ich sage das als großer DC-Fan, der Superman, Batman und Wonder Woman sehr viel lieber mag als die Figuren von Marvel: Die DC-Helden sind mit der Ausnahme von Batman nicht über ihre geheime Identität definiert, sondern über ihre Superkräfte. Während es bei Marvel um die Persönlichkeit von Matt Murdock, von Peter Parker oder von individuellen X-Men geht, geht es bei DC – abgesehen von Batman – nicht um den Charakter der Helden.

    Und genau das hält Millar für das entscheidende Problem für die Filme: „Batman kann man verstehen und mit ihm bangen, aber jemand wie Green Lantern mit seinem Ring, mit dem er Vorstellungen in seinem Kopf materialisieren kann, der aber zugleich allergisch gegen die Farbe Gelb ist – wie soll man damit einen Film machen? Das hat 1952 Sinn ergeben, aber damit kann ein heutiges Publikum nichts anfangen.

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    Millar erwartet, dass er für seine Einschätzung angegriffen wird, aber die Sache ist für ihn klar: Trotz großartiger Regisseure, Autoren und Schauspieler und „Tonnen von Geld“ funktionierten die DCEU-Filme nicht. Er glaubt, dass sie zu weit von dem Moment entfernt sind, an dem die Figuren geschaffen wurden. Selbst Superman fühle sich irgendwie alt an und die Kids fänden ihn daher auch nicht unbedingt cool: „Ich liebe Superman, aber er gehört zu einem Amerika, das nicht mehr existiert. Er repräsentiert das Amerika des 20. Jahrhunderts und da hatte er seinen Höhepunkt.

    Seine eigenen Vorstellungen von zeitgemäßen Superhelden verwirklicht Mark Millar unterdessen bei diversen Netflix-Projekten, für die gerade Autoren und Regisseure gesucht werden, zu denen es aber wohl erst 2019 konkrete Details zu vermelden gibt, und natürlich in der neuen „Kick-Ass“-Reihe mit ihrer schwarzen, alleinerziehenden Titelheldin, die überdies auch noch eine ehemalige Elitesoldatin ist. Millar wäre auch einer Verfilmung des „Kick-Ass“-Reboots nicht abgeneigt, aber dazu gibt es noch keine Pläne. Sollte es irgendwann dazu kommen, stellt der Autor sich eher eine Serie vor als einen Film und eine Hauptdarstellerin hat er mit „Valkyrie“-Darstellerin Tessa Thompson aus „Thor 3“ auch schon im Kopf. Die Wunschkandidatin ist übrigens keineswegs abgeneigt und sei sehr interessiert daran, Leuten in den Arsch zu treten, wie sie auf Twitter schrieb:

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