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    Fans hätten das gehasst: Diese abgefahrene Idee hatte George Lucas für seine neue "Star Wars"-Trilogie

    Gemeinsam mit den Schlüsseln zu Lucasfilm überreichte George Lucas auch Entwürfe zu „Star Wars 7“, „8“ und „9“ an Disney, die im Mäusekonzern aber in die Tonne wanderten. Nun hat Lucas eine Idee zum Plot enthüllt, die für Stress gesorgt hätte…

    Lucasfilm Ltd.

    „Star Wars 7: Das Erwachen der Macht“ wurde mit weltweit 2,01 Milliarden US-Dollar Einspiel zum dritterfolgreichsten Film aller Zeiten, der Nachfolger „Die letzten Jedi“ holte beachtliche 1,3 Milliarden. Finanziell glückte die Wiederbelebung von „Star Wars“ unter Disney also trotz des „Solo“-Flops (zumal auch das Spin-off „Rogue One“ die Milliardengrenze knackte). Viele Fans und Kritiker zeigten sich ebenfalls überzeugt bis begeistert – aber natürlich längst nicht alle. Besonders im Netz wird „Star Wars 7“ dafür kritisiert, zu sehr Remake zu sein, und „Star Wars 8“-Regisseur Rian Johnson vor allem dafür, aus dem hoffnungsvollen jungen Luke einen miesepetrigen alten Luke gemacht zu haben. Was diese Kritiker aber von „Episode 7“ und „Episode 8“ gehalten hätten, wenn George Lucas sie gemacht hätte?

    George Lucas macht sein eigenes Ding

    Über „Star Wars 7“ sagte Lucas zum Kinostart 2015, dass das genau der Film sei, den die Fans wollen. Es war ein vergiftetes Lob, denn der Schöpfer der Saga machte außerdem keinen Hehl daraus, dass der neue Film unter seiner Leitung garantiert nicht in den Verdacht geraten wäre, ein Remake zu sein. Bis heute ist allerdings nichts Substantielles zur Handlung oder den Figuren der Lucas-Sequels bekannt, deren Entwürfe unter Disney nicht verwendet wurden. Luke hätte „Star Wars 8“ wohl überlebt, meinte Mark Hamill, aber zu einem Plot gehört ja ein bisschen mehr als das. We Got This Covered hat nun im kürzlich veröffentlichten Buch zur Doku-Serie „James Cameron's Story of Science Fiction” zwei interessante Aussagen von Lucas aufgetan, in denen er seine Sequels gegenüber dem Regie-Kollegen so beschreibt:

    „In den nächsten drei Star-Wars-Filmen wäre es in eine mikrobiotische Welt gegangen. Aber da ist diese Welt von Kreaturen, die anders operieren als wir. Ich nenne sie die Whills. Und die Whills sind die, die das Universum tatsächlich kontrollieren. Sie ernähren sich von der Macht.“ Das zweite Zitat: „Wenn ich das Unternehmen behalten hätte, hätte ich [diese Geschichte] machen können. Natürlich hätten viele Fans sie gehasst, so wie bei ‚Die Dunkle Bedrohung‘, aber wenigstens wäre die ganze Geschichte von Anfang bis Ende erzählt worden.“

    Star Wars Union hat eine detailliertere Beschreibung des Gesprächs zwischen Lucas und Cameron. Demnach sagte Lucas außerdem: „Damals habe ich immer gesagt, es bedeutet, dass wir nur die Autos, die Fahrzeuge der Whills sind, in denen sie herumreisen. Wir sind die Gefäße der Whills. Und die Verbindung erfolgt über die Midi-Chlorianer. Die Midi-Chlorianer sind diejenigen, die mit den Whills kommunizieren. Die Whills, im allgemeinen Sinne, sind die Macht.“ Er wollte so verdeutlichen, wie wichtig symbiotische Beziehungen im Leben sind – und dass die wahren Eroberer des Universums ganz kleine Lebewesen sind.

    "Midi-Chlorianer haben Star Wars ruiniert!"

    Was auch immer George Lucas genau im Sinn hatte, so wecken diese Zitate oben die Erinnerung an „Star Wars: Episode 1“, dann da kamen die Midi-Chlorianer bereits vor. Speziell bei letzteren gehen manche Fans auch heute noch auf die Palme wie ein Wookiee, der eine Partie Dejarik verliert: Wie wir in „Episode 1“ lernen (mussten), sind die Midi-Chlorianer superkleine Lebewesen, die in Körperzellen leben und ohne die niemand mit der Macht in Verbindung treten kann. Was die Macht ist, wird damit zwar nicht komplett erklärt, aber zumindest mehr aufgehellt als jemals zuvor – das wollten viele Fans nicht und in den Disney-„Star Wars“-Filmen wurden sie bisher totgeschwiegen. Lucas dagegen wollte die Kritiker mit seiner Idee der Whills in den Sequels versöhnlich stimmen: „Alle hatten die Midi-Chlorianer an den Prequels so sehr gehasst, und ich versuchte einfach, eine Methode zu finden, das alles zu erklären, ohne deshalb jeden auf die Palme zu bringen. Denn mir war schon klar, dass man das alles nicht sehen konnte. Man kann die Macht nicht sehen. Sie ist ein kraftvolles Ding, aber sehen kann man sie nicht.“

    Wer sind die Whills?

    Die Whills, wer auch immer sie sind, beschäftigten George Lucas von Anfang an: In den frühen Siebzigern, vor dem allerersten Entwurf zu „Krieg der Sterne“, verfasste er das handschriftliche Dokument „Tagebuch der Whills“, in dem er erste Ideen zur Handlung, zu Planeten und zu Namen notierte. Im Filmplot sollte es damals als eine Aufzeichnung der Taten des „angesehenen Jedi-Bendu von Ophuchi, Mace Windy“ vorkommen. Der Orden der Whills, eine geheimnisvolle Gruppe tief mit der Macht verbundener Wesen (so was wie eine Konkurrenz zu den Jedi), spielte in den Filmen keine Rolle, wurde aber zum Beispiel im Roman zu „Episode III“ erwähnt. Qui-Gon Jinn lernte in der Animationsserie „The Clone Wars“ durch einen Schamanen der Whills, wie er nach seinem Tod unsterblich wird und in „Rogue One“ gehören Baze Malbus und sein Kumpan, der blinde Mönchskrieger Chirrut Îmwe, den Wächtern der Whills an, einer Gemeinschaft, die sich dem Schutz der mysteriösen Gruppe verschrieb. Von einer „mikrobiotischen Welt“, die Lucas angesprochen hat, ist da aber keine Rede…

    Wichtige Schlussbemerkung: Wann immer George Lucas über seine Ideen zu „Star Wars“ spricht, gilt: Alles ist im Fluss. Die Originaltrilogie war entgegen mancher Annahme eben nicht von Anfang bis Ende durchgeplant, stattdessen veränderte sich die Geschichte von Drehbuchfassung zu Drehbuchfassung teils radikal (eines der bekanntesten Beispiele dürfte das Verwandtschaftsverhältnis eines gewissen Geschwisterpaares sein…). Auch bei „Episode II“ und „Episode III“, an deren Skripten Lucas jeweils bis ganz kurz vor Drehbeginn arbeitete, spielte er mit schließlich verworfenen Ideen wie der, dass der Imperator Anakins Vater ist – und wie viele Filme Lucas insgesamt plante, änderte sich ebenfalls. 

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