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    Änderungen an "Top Gun 2: Maverick": Ist die chinesische Zensur schuld?

    „Top Gun: Maverick“ ist auch möglich, weil chinesische Investoren den Geldbeutel geöffnet haben. Doch dafür wurden scheinbar ein paar Details geändert. Das deutetet zumindest das erste Poster an – und wir sprechen nicht von Mavericks Homosexualität.

    Paramount Pictures.

    Dank Quentin Tarantino (siehe Video unter dieser News) wissen wir alle schon lange, dass der von Tom Cruise gespielte Maverick in „Top Gun“ schwul ist... und es ist auch schwer, es anschließend nicht so zu sehen, wenn man den Film mit dem Wissen um Tarantinos berühmte Theorie aus „Sleep With Me“ schaut. In „Top Gun 2: Maverick“ wird es aber wahrscheinlich keine offizielle Bestätigung geben – und das liegt nicht unbedingt daran, dass der Film teilweise von der chinesischen Produktionsfirma Tencent Pictures finanziert wird und dass man sich im Reich der Mitte mit der Darstellung von Homosexualität immer noch schwertut.

    Etwas anderes könnte aber sehr wohl mit dem Geld aus China zu tun haben: Mavericks berühmte Pilotenjacke, die im ersten Trailer und vor allem auf dem Poster zum Sequel präsent ist, wurde geändert. Einem Twitter-Nutzer mit Adleraugen ist der Unterschied aufgefallen:

    Wie der Bildvergleich zeigt, trug Maverick im Original von Tony Scott unter anderem eine japanische und eine taiwanesische Flagge. Die beiden Abbildungen sind Teil einer Erinnerung an seinen Vater. Im neuen Trailer finden sich an dieser Stelle zwei sehr ähnliche Bilder, die aber eben nicht diese beiden Flaggen darstellen. Der Schriftzug darüber wurde ebenso geändert. Nun scheinen die Flaggen an die Abenteuer im ersten Film zu erinnern.

    Story oder Selbstzensur?

    Einige Fans vermuten daher, dass es gar keine Zensur gibt, dass vielmehr ein inhaltlicher Grund für die Änderung der Flaggen bestehe, dass Maverick nun einfach etwas anderes mit seiner Jacke ehrt. Doch der Verdacht der (eventuell vorauseilenden Selbst-)Zensur liegt natürlich nahe, ebenso die Vermutung, dass der Schriftzug auch nur geändert wurde, um sich genau auf so ein Storyargument zurückzuziehen – gerade weil die neuen Flaggen optisch so ähnlich gestaltet sind, dass es Zuschauer eher übersehen werden. Denn in China wäre man über die beiden originalen Flaggen sicher nicht glücklich. Mit Japan hat man historisch so seine Probleme, die trotz jüngster Annäherungen noch immer bestehen. Taiwan wird von China nicht als eigenständiges Land anerkannt und als Teil des eigenen Reichs betrachtet. Einige Experten glauben, dass mit den originalen Flaggen ein chinesischer Kinostart in der heutigen Zeit nahezu unmöglich wäre, entsprechende Szenen auf Verlangen der chinesischen Zensurbehörden sowieso herausgeschnitten werden müssten.

    Übrigens sorgte „Top Gun“ schon einmal in Verbindung mit China für Aufsehen. 2011 feierte der chinesische Staatssender CCTV mit einem Beitrag die landeseigene Luftwaffe – was ziemlich nach hinten losging, als herauskam, dass einige der Aufnahmen aus dem Hollywood-Film mit Tom Cruise stammten.

    „Top Gun 2: Maverick“ kommt am 16. Juli 2020 in die Kinos.

     

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