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    Der Thanos-Erfinder hatte Angst, dass "Avengers 3 + 4" wie "Justice League" werden könnten

    Wie die meisten Zuschauer war auch Comicautor Jim Starlin von „Justice League“ und besonders Schurke Steppenwolf nicht sonderlich begeistert. Nach einem Anruf der Russo-Brüder hatte er Angst, dass „Infinity“ seinen Thanos genauso ruinieren könnte.

    Marvel Studios 2018

    Jim Starlin ist wie wohl viele in seiner Branche ein großer Fan des MCU. Also solcher und vor allem als Erfinder von Schurke Thanos hatte er hohe Erwartungen an das Marvel-Mega-Doppel-Event bestehend aus „Avengers 3: Infinity War“ und dem damals noch unbetitelten „Avengers 4: Endgame“. Mit der hohen Erwartungshaltung ging aber auch die Angst einher, die Drehbuchautoren Stephen McFeely und Christopher Markus sowie die Regisseure Joe Russo und Anthony Russo könnten ihren Blockbuster-Doppelschlag in den Sand setzen und seine Kreation Thanos damit für immer fürs Kino ruinieren. Schuld an diesem Zweifeln war offenbar vor allem „Justice League“ von der Konkurrenz Warner Bros. / DC.

    Schlimme Erinnerungen an "Justice League"

    „Justice League“ folgt einem ähnlichen Plot wie „Avengers 3: Infinity War“, weshalb Starlins Furcht womöglich nicht ganz unbegründet war. Bösewicht Steppenwolf erscheint dort auf der Bildfläche und besiegt die Wächter der Mutter-Boxen einen nach dem anderen, um so selbst absolute Macht zu erhalten. Am Ende stellt er sich mit seiner Armee der Justice League. Kein Wunder also, dass Starlin, der die mangelnde Charakterisierung Steppenwolfs als Hauptproblem für das Scheitern des Films sah, Muffensausen bekam, als er einen Anruf von Joe Russo erhielt, der ihm erzählte, dass auch für „Infinity War“ auf eine Hintergrundgeschichte von Thanos verzichtet werden müsse.

    Im Interview mit ComicBook beschreibt Starlin seine Gefühle: „Ich hatte ziemlich großes Vertrauen in [‚Infinity War‘], weil ich ‚Civil War‘ gesehen habe, weil ich gesehen hatte, was Marvel bisher gemacht hat. Aber rund einen Monat bevor ‚Infinity War‘ rauskam, rief mich Joe Russo an und sagte, ‚Tja, wir müssen all diese Sachen über Thanos Hintergrundgeschichte rausschneiden, weil der Film sonst zweieinhalb Stunden lang gewesen wäre und sie wollen nur zwei Stunden‘. Ich hatte den Fehler gemacht, mir eine Woche vorher ‚Justice League‘ angesehen zu haben. Und als er mir das gesagt hat, konnte ich nur denken: ‚Ah, es wird genau wie bei ‚Justice League‘, wenn Thanos auftaucht und …. Oh meine Güte….‘“

    Der Moment, der alle Zweifel vergessen machte

    Da die Laufzeit von „Infinity War“ ungefähr zwei Stunden und 40 Minuten beträgt, könnte es sein, dass Joe Russo Starlin hier nur einen Streich gespielt hat, immerhin gibt es im Film ja einige Szenen, die Thanos' Hintergrund beleuchten. Vielleicht hat der Autor das Gespräch aber auch einfach nur sinngemäß widergegeben. In jedem Fall scheint klar, dass die Geschichte und vor allem die Figur Thanos in anderen Händen zum Desaster hätte werden können. Einen erheblichen Anteil daran hatte auch Schauspieler Josh Brolin, der den Titanen mittels Performance-Capture-Technologie zum Leben erweckte. Starlin kann sich jedenfalls noch genau an den Moment erinnern, in dem ihm klar wurde, dass die Russos Thanos nicht versauen. Ab da an konnte er sich im Kinosessel zurücklehnen und einfach den Film genießen:

    Zwei Minuten nach Beginn des Films. Ich musste noch nicht einmal darauf warten, dass der Hulk verprügelt wurde. Ich habe mir einfach gesagt, ‚Ich bin zufrieden. Es funktioniert. Genieß den Film‘ [Thanos] sah schon von Anfang an sehr cool aus. [Josh Brolin hat] einen unglaublichen Job gemacht, seine Bewegungen und die Kadenz seiner Worte schienen als hätte er meine Gedanken gelesen und die Comics studiert, wie er sich bewegt. Die Bewegungen haben mich ganz besonders beeindruckt.“    

    „Avengers 3: Infinity War“ gibt es bereits fürs Heimkino. Der Nachfolger „Avengers 4: Endgame“ erscheint hingegen am 5. September auf DVD und Blu-ray sowie bereits diese Woche (am 23. August) als Video-on-Demand.

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