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    Leopold in "Die Bande aus der Baker Street": Gab es den Prinzen wirklich?

    In der neuen Netflix-Serie „Die Bande aus der Baker Street“ wird die titelgebende Truppe durch Leo (Harrison Osterfield) komplettiert, den Prinzen von England. Existierte der unter Hämophilie leidende Adelige eigentlich auch tatsächlich?

    Matt Squire / Netflix

    Die Bande aus der Baker Street zeichnet sich vor allem durch ihren Zusammenhalt und die verschiedenen Stärken jedes Einzelnen aus. Während Bea (Thaddea Graham), Jessie (Darci Shaw), Billy (Jojo Macari) und Spike (McKell David) dabei schon länger unzertrennlich sind, werden sie erst durch Neuzugang Leopold (Harrison Osterfield) in Folge 1 der Netflix-Serie „Die Bande aus der Baker Street“ zu einem unschlagbaren Nachwuchs-Ermittler-Team.

    Leo verheimlicht den Straßenkindern dabei jedoch seine wahre Herkunft: Anders als sie stammt er nämlich nicht aus ärmlichen Verhältnissen, sondern aus einem vermögenden Adelshaus – und zwar nicht aus irgendeinem: Wie wir in der Serie erfahren, ist Leopold der Sohn der Königin von England und somit einer der Prinzen des Landes.

    Aufgrund der vielen Einschränkungen, denen er ausgesetzt ist und die es ihm unmöglich machen, Freundschaften zu schließen, nimmt der einsame Leo schließlich aber aus dem Buckingham Palace Reißaus und schließt sich Bea und Co. an.

    Aber handelt es sich bei diesem Prinzen Leopold eigentlich um eine echte Persönlichkeit der britischen Geschichte?

    Gestatten: Prinz Leopold, 1. Duke of Albany

    Um es kurz zu machen: Ja, Leo aus „Die Bande aus der Baker Street“ ist tatsächlich vom echten englischen Prinzen Leopold George Duncan Albert inspiriert, dem 1853 geborenen achten Kind von Königin Victoria (der Ur-Ur-Großmutter von Elisabeth II.).

    Und damit nicht genug: Wie der Serien-Leo litt auch der echte Leopold unter Hämophilie. Bei der auch Bluterkrankheit genannten Erbkrankheit ist die Blutgerinnung gestört, wodurch schon leichte Verletzungen lebensgefährlich werden können.

    Netflix-Warnung: Neue Serie "Die Bande aus der Baker Street" ist nichts für Kinder!

    Daneben entspricht es auch der Realität, dass Leopold zu seiner Schwester Louise (in der Serie gespielt von Nell Hudson) ein besonders enges Verhältnis hatte. Und auch in seinem Wesen kommt der fiktionalisierte feingeistige Leo seinem historischen Vorbild womöglich recht nahe, war dieser doch vor allem als Förderer von Literatur und Kunst bekannt (nicht zuletzt, weil seine Krankheit einer militärischen Laufbahn im Wege stand).

    Während es natürlich frei erfunden ist, dass Leopold mit einer Truppe von Straßenkindern übernatürliche Fälle in London gelöst hat, hat man sich bei einigen Eckdaten in „Die Bande aus der Baker Street“ also durchaus an die Biografie des echten Leopold gehalten.

    Prinz Leopolds tragisches Schicksal

    Seine Erkrankung wurde dem historischen Leopold letztlich zum Verhängnis. Im Alter von nur 30 Jahren starb der Prinz nach einer Knieverletzung durch einen Sturz von einem Pferd an den Folgen seiner Hämophilie.

    Dabei hinterließ er übrigens eine Tochter namens Alice. Dass „Baker Street“-Autor Tom Bidwell Beas und Jessicas Mutter genauso genannt hat, könnte somit eine ganz bewusste Entscheidung gewesen sein (vielleicht um die fiktionale Hintergrundgeschichte anzudeuten, dass Leo seine Tochter später nach der Mutter seiner Freunde benennt).

    Ob Leopolds Netflix-Pendant in „Die Bande aus der Baker Street“ dasselbe Schicksal ereilt wie den echten Leopold, bleibt abzuwarten. Selbst wenn die Serie weitere Staffeln bekommt (was bisher nicht bestätigt ist), muss sich erst zeigen, inwiefern Leo überhaupt weiterhin Teil der Bande ist, hat man doch – ohne zu viel spoilern zu wollen – auch bei seiner letzten Szene in Staffel 1 eine Entwicklung in Aussicht gestellt, die am Leben des echten Leopold orientiert ist.

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