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    Neuauflage: Einer der verstörendsten (und besten!) Filme aller Zeiten erscheint erstmals in 4K
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Ob Sammlereditionen aus aller Welt, aktuelle Schnäppchen oder Uncut-Horror – er weiß ganz genau, wie man an die großen Must-Haves kommt.

    Schwer verdaulich, genial, zeitlos. Das ist „Uhrwerk Orange“, der aus zahlreichen Listen der besten Filme aller Zeiten nicht wegzudenken ist, für uns obendrein aber auch zu den verstörendsten zählt. Jetzt erscheint das Kubrick-Highlight in 4K.

    Warner Bros.

    Der Autor dieses Artikels kann sich noch ganz genau erinnern, als er „Uhrwerk Orange“ zum ersten Mal sah – oder zumindest den ersten Akt des Films. Er muss gerade um die 14 oder 15 gewesen sein, begann sich gerade erst so richtig fürs Kino zu interessieren und berühmte Klassiker abzuarbeiten.

    Nachdem er dem Horror-Genre dank Peter Jackson, John Carpenter und Co. längst verfallen war, sollte es dann ausgerechnet Stanley Kubricks brutal-rohe Satire sein, die ihm seine Grenzen aufzeigte – und ihn daran erinnerte, dass FSK-Freigaben eben doch nicht von irgendwoher kommen.

    Nach der berühmt-berüchtigten Vergewaltigungsszene (die bereits sehr früh im Film kommt), war Schluss. Es war einfach noch zu früh – und dauerte Jahre, bis es zu einem zweiten Anlauf kam. Das Ergebnis: ein neuer, differenzierterer Blickwinkel. Stanley Kubricks Kultfilm war zwar immer noch verdammt harter Tobak (und ist auch nicht umsonst in unserer Liste der verstörendsten Filme aller Zeiten mit dabei), vor allem aber ein eindringliches, beißendes Kunstwerk der Gesellschaftskritik, das einen unweigerlich in seinen Bann zieht und auch noch lange nach dem Abspann beschäftigt und zum Nachdenken anregt – über sich selbst und die Welt, in der man lebt.

    Die verstörendsten Filme aller Zeiten

    Herausragend inszeniert, mit bis ins Detail durchkomponierten Bildern voller Metaphern und Fährten für alle Zwischen-den-Zeilen-Leser*innen, ist „Uhrwerk Orange“ nicht nur eines von Stanley Kubricks großen Meisterstücken, sondern auch mit die beste Arbeit von Kamera-Legende John Alcott. Und wer weiß, vielleicht entdecken wir in seinen beklemmend-schönen Bildern bald sogar noch mehr Details – denn „Uhrwerk Orange“ erscheint am 14. Oktober 2021 erstmals in 4K!

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    Der Film wird – natürlich ungekürzt mit der altbewährten 16er-Freigabe – in zwei Versionen auf 4K-Blu-ray erscheinen. Zum einen wird „Uhrwerk Orange“ der nächste Titel von Warners exklusiver Sammelreihe Titans of Cult sein, also im Steelbook inklusive zweier exklusiver Pins und Schuber erscheinen. Bei MediaMarkt könnt ihr euch euer Exemplar der limitierten 4K-Edition bereits sichern. Andererseits listet Amazon darüber hinaus auch noch eine Standard-Steelbook-Edition mit der 4K-Blu-ray, die derzeit allerdings nicht verfügbar ist.

    "Uhrwerk Orange": Eine hammerharte Gesellschaftssatire

    Angesiedelt im London der nahen Zukunft, erzählt „Uhrwerk Orange“ die Geschichte von Alex (Malcolm McDowell), der gemeinsam mit seiner Bande, die er liebevoll „Droogs“ nennt, Verbrechen rein zum Selbstzweck begeht. Von Gewalttaten gegen Obdachlose bis hin zur Vergewaltigung wehrloser Frauen. Als Alex eines Tages jedoch von einem seiner Gefolgsleute hintergangen und der Polizei überlassen wird, ist er es nun, der dem Staat wehrlos ausgeliefert ist – und mit Hilfe einer neuartigen Aversionstherapie zu einem besseren Mensch werden soll.

    „Uhrwerk Orange“ ist eine Tour de Force um einen Verbrecher, der nach Lust und Laune Gräueltaten begeht, bis er schließlich zum willenlosen Objekt umgemodelt wird. Es sind Gegensätze wie dieser, die „Uhrwerk Orange“ so besonders machen – und die dem Film am Ende auch seine Eindringlichkeit verleihen. Alex’ Leben ist eine Sinfonie aus Beethoven und Gewalt. Und genau so inszeniert Kubrick die Geschichte seines Protagonisten auch. Er nimmt dessen Sicht ein, unterlegt die einst so kontrovers diskutierte Vergewaltigungsszene etwa mit einem sentimentalen Hit wie „Singin’ In The Rain“ und gibt so Einblicke in Alex' verquere Psyche.

    Uhrwerk Orange

    Woher kommt Gewalt? Wohin führt sie – in uns selbst, aber auch in einer Gesellschaft? Kann oder soll man ihrer überhaupt Herr werden? Oder ist sie am Ende das notwendige Übel, das ein Leben in Gemeinschaft mit sich bringt? Es ist ein ewig währender Diskurs, der heute genauso aktuell ist wie einst zum Kinostart von „Uhrwerk Orange“ 1971 – und der selten so eindringlich, so kunstvoll und zugleich verstörend angestoßen wurde wie in dem Kubrick-Klassiker, der dieses Jahr sein 50. Jubiläum feiert. Und wir sind uns sicher: Das wird sich auch bis zum 100. Geburtstag des Kino-Meilensteins nicht geändert haben.

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