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    So einen Film zum Mauerbau gab es noch nie: Das macht "3 ½ Stunden" so besonders [Anzeige]

    Filme rund um den Mauerbau gibt es viele. Schließlich ist es eines der einschneidendsten Ereignisse der deutschen Geschichte. „3 ½ Stunden“ (schon jetzt in der ARD Mediathek) behandelt das Thema allerdings noch mal aus einer völlig neuen Perspektive.

    ARD Degeto/REAL FILM/AMALIA Film/Bernd Schuller

    Das 20. Jahrhundert war in der deutschen Geschichte so prägend wie kein zweites. Kein Wunder also, dass die bedeutsamsten Ereignisse bis heute immer wieder in Filmen und Serien aufgegriffen werden – und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in Hollywood. Da kann sich leicht der Eindruck einstellen, dass doch alles sowieso schon mal so (oder zumindest sehr ähnlich) gesehen zu haben...

    Aber immer mal wieder gibt es eben auch Filme, die ein vermeintlich hinlänglich bekanntes Ereignis wie etwa den Bau der Berliner Mauer noch mal aus einer völlig neuen Perspektive beleuchten – und dem Publikum so komplett frische Denkanstöße mit auf den Weg geben. Ein solch ungewöhnlicher Film, der einen direkt hineinversetzt in das Dilemma von Millionen DDR-Bürger*innen an diesem 13. August 1961, ist auch „3 ½ Stunden“ von Regisseur Ed Herzog.

    Die ARD-Produktion erscheint nun pünktlich zum 60. Jahrestag des Mauerbaus. „3 ½ Stunden“ kann jetzt bereits kostenlos in der ARD Mediathek abgerufen werden. Zudem läuft er am Samstag, dem 7. August, ab 20.15 Uhr im Ersten.

    » "3 ½ Stunden" in der ARD Mediathek

    Ungewöhnliche Perspektive

    Am 13. August 1961 fährt ein Interzonenzug von München Richtung Ost-Berlin. Doch schon bei der Abfahrt verbreitet sich das Gerücht, dass die DDR eine Mauer bauen und die Grenze zur BRD für immer dichtmachen könnte. Den Gästen an Bord bleiben nur wenige Stunden, um eine Entscheidung zu treffen, die ihr gesamtes restliches Leben maßgeblich bestimmen wird: Bleiben sie im Zug, um sich in der DDR einer ungewissen Zukunft zu stellen – oder steigen sie noch vor der Grenze aus und lassen alles zurück, um fortan im Westen zu bleiben?

    Mit diesem spannenden Dilemma, das sich wohl jeder selbst leicht vorstellen kann, beleuchtet „3 ½ Stunden“ die innerdeutsche Teilung auf außergewöhnliche Weise. Immer ganz nah dran sind wir an den unterschiedlichsten menschlichen Schicksalen, die im engen Zug hochgradig verdichtet aufeinanderprallen, während der unbarmherzige Zeitdruck einen ständig bedrohlicher werdenden Schatten wirft. Wie sich das Ganze für die Figuren in der filmischen Aufarbeitung der schicksalhaften Zugfahrt entwickelt, davon liefert auch der Trailer einen ersten Vorgeschmack:

    Aber der Schauplatz ist längst nicht die einzige Besonderheit von „3 ½ Stunden“. Im Gegensatz zu vielen anderen Erzählungen über den Mauerbau wird hier nämlich eine gesamtdeutsche Perspektive eingenommen – schließlich reisen im Zug auch West-Bürgerinnen und -Bürger mit, die ebenfalls mit der vollen Tragweite des historischen Großereignisses konfrontiert werden.

    Sogar ganze Familien drohen dabei auseinandergerissen zu werden. So ist Marlis (Susanne Bormann) etwa überzeugte Kommunistin, die ihrem Staat nie den Rücken kehren würde, während ihr Mann Gerd (Jan Krauter) als Regimekritiker gar kein Problem damit hätte, zukünftig im Westen zu leben. Und jeder einzelne Halt des Zuges erhöht den Druck, endlich eine Entscheidung treffen zu müssen...

    Außergewöhnlich ist dabei auch der Einsatz von Musik. Mittels einer DDR-Band, die selbst zu den Mitreisenden im Zug gehört, werden immer wieder melancholische Musical-Nummern direkt in die Handlung eingeflochten. Sängerin Alli Neumann gibt als Frontfrau der Gruppe drei Songs zum Besten, die die zentralen Themen reflektieren und zudem stilistisch eine Brücke zur Jetztzeit schlagen.

    Wahre Geschichte

    Dass das Szenario von „3 ½ Stunden“ auch abgesehen vom historischen Hintergrund nicht als reines Gedankenexperiment völlig aus der Luft gegriffen ist, macht den Film umso brisanter. Zwar sind viele Figuren fiktional und die Geschehnisse dramaturgisch etwas zugespitzt, doch die Grundlage der Handlung bilden wahre Begebenheiten: Den Zug im Film, dessen Passagiere vor derselben folgenschweren Entscheidung standen wie die Charaktere im Film, gab es nämlich wirklich (selbst wenn er in Wahrheit von Bremen über Ost-Berlin nach Dresden fuhr).

    Autor Robert Krause ließ sich beim Schreiben seines Drehbuchs von den Erlebnissen seiner eigenen Großeltern inspirieren, die damals tatsächlich in einem der Abteile des Interzonenzuges saßen. Und zum Schluss auch noch mal der Hinweis. Ihr müsst nicht zwingend bis zur regulären Ausstrahlung am Samstagabend warten – sondern könnt „3 ½ Stunden“ schon jetzt in der ARD Mediathek anschauen.

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