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    FSK offenbar von "Squid Game"-Anfragen genervt: Jugendprüfer verweisen wegen Alterseinschätzung an Netflix weiter
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Seitdem er nach „Scream“ eine Woche lang nicht schlafen konnte, jagt er diesem Gefühl hinterher – und schaut deshalb so gut wie jeden Horrorfilm.

    Der Hype um die Netflix-Serie „Squid Game“ reißt nicht ab. Inzwischen wird von Eltern allerdings eine Indizierung gefordert – und auch die FSK wird bedrängt. Aber die stellt jetzt in einer Pressemitteilung klar, dass sie damit gar nichts zu tun hat.

    Netflix

    Vor einigen Tagen haben wir einen Artikel veröffentlicht, in dem eine Psychologin Tipps gibt, wie Kinder richtig mit dem Netflix-Hype „Squid Game“ über ein perfide-brutales Spiel um Leben und Tod umgehen können. Schließlich spielt die koreanische Serie auch auf immer mehr Schulhöfen eine wichtige Rolle – manchmal nur modisch, aber mitunter auch mit ernsteren Konsequenzen.

    Da ist es eine übliche Reaktion, nach einem Verbot oder zumindest nach einer Indizierung zu verlangen – selbst wenn das angesichts des tatsächlichen Gewaltgrads der Serie natürlich nie passieren wird und auch gar nicht angemessen wäre. Aber sei es drum: Viele von denen, die ein Indizierung anstreben, und auch viele Medien, die das Thema aktuell aufgreifen, haben sich dabei offensichtlich auch an die gemeinhin für die Alterseinstufung von Filmen und Serien zuständige FSK gewandt.

    Jede Menge Anfragen an die falsche Adresse

    Allerdings steht das „F“ von „FSK“ nicht umsonst für „Freiwillig“ – und gerade reine Online-Angebote werden so gut wie nie bei der FSK zur Bewertung eingereicht. Auch Netflix macht das mit seinen rein online ausgewerteten Originalen nicht. Stattdessen gibt es auf Netflix nur eine unverbindliche Altersempfehlung, die vom Streaming-Service selbst stammt. im Fall von „Squid Game“ ist das eine Empfehlung ab 16 Jahren.

    Trotz der mangelnden Zuständigkeit sind bei der FSK offensichtlich so viele Anfragen zu „Squid Game“ eingegangen, dass man sich dort nun genötigt sah, mal eine klarstellende (und hoffentlich zukünftige Anfragen verhindernde) Pressemitteilung rauszuhauen. Im Folgenden die Mitteilung der FSK zum Thema im originalen Wortlaut:

    Serie „Squid Game“ wurde nicht von FSK geprüft

    Wiesbaden, 03.11.2021

    Die Serie „Squid Game“ lag der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) nicht zur Prüfung vor und hat keine FSK-Freigabe erhalten. Eine Prüfung durch die FSK ist freiwillig und kann von allen Anbietern von filmischen Inhalten beantragt werden. Eine gesetzliche Vorlagepflicht besteht nicht.

    Anbieter im Online-Bereich können ihre Inhalte selbst einschätzen, ob diese für Kinder bzw. Jugendliche einer bestimmten Altersstufe entwicklungsbeeinträchtigend sind. Der Anbieter Netflix weist die Serie in seinem Streamingangebot mit der Altersbewertung „16“ aus. Dabei handelt es sich nicht um eine Altersfreigabe der FSK. Anfragen zur Altersbewertung können an die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia (FSM) oder den Anbieter Netflix selbst gerichtet werden.

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