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    Trotz Mega-Erfolg von "Squid Game" kein Netflix-Bonus für den Erfinder: "Ich bin nicht reich"
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    Film- und Serien-Fan mit Leib und Seele. Immer, wenn im Kinosaal das Licht ausgeht oder der Vorspann einer starken Serie beginnt, kommt die Gänsehaut.

    Und wieder hat „Squid Game“ einen Rekord geknackt: Es ist die einzige Netflix-Serie 2021, von der innerhalb einer Woche in den USA mehr als 3 Milliarden Minuten geschaut werden. Ist Serienerfinder Hwang Dong-hyuk nun ein reicher Mann? Er sagt: nein.

    Netflix

    Jetzt läuft „Squid Game“ schon über einen Monat auf Netflix und ist immer noch das beherrschende Streaming-Thema in den Online-Medien. Die jüngsten Schlagzeilen: Kinder sollen die Spiele aus der Thriller-Serie auf dem Schulhof nachspielen – wer verliert, wird geohrfeigt. Außerdem quasi permanent in den Medien: wie groß der Run auf die Kostüme aus der Serie ist, also rote Overalls und grüne Jogginganzüge. Schließlich steht Halloween vor der Tür.

    Dass die Serie über - Achtung, Spoiler - Todesspiele, an denen Menschen in Geldnot teilnehmen, während hyperreiche Männer aus Langeweile auf sie wetten, ein solcher Erfolg mit so großem Einfluss auch auf das reale Leben werden würde, damit hat Serien-Erfinder Hwang Dong-hyuk bestimmt nicht gerechnet. Im Gegenteil: Vor über zehn Jahren schon hatte er „Squid Game“ entwickelt, doch kein Studio oder Sender wollte die Serie haben.

    Hwang verausgabte sich für Serie …

    Dann kam Netflix und Hwang Dong-hyuk inszenierte die komplette erste Staffel, zu der er auch alle Drehbücher geschrieben hatte, selbst. Ein Kraftakt, der ihm psychisch und physisch extrem viel abverlangte, wie er in Interviews immer wieder betont.

    Für Netflix hingegen hat es sich mehr als gelohnt, auf Hwangs brutale Serien-Idee zu setzen: „Squid Game“ ist zur meistgeschauten Netflix-Serie aller Zeiten avanciert, lockte in den ersten vier Wochen 142 Millionen Haushalte vor die Bildschirme (mindestens für zwei Minuten, denn das ist nötig, damit ein Inhalt als „angesehen“ gewertet wird). Bei den ersten Schätzungen war noch von 111 Millionen die Rede, die Zahl wurde noch mal deutlich übertroffen. Die Serie soll für Netflix laut Bloomberg fast 900 Millionen Dollar wert sein.

    … aber wird nicht am Erfolg beteiligt

    Ein Kuchen, von dem man bestimmt eine dicke Scheibe für den Serienschöpfer als Bonus abschneidet – würde man meinen. Doch bislang hat Netflix Hwang Dong-hyuk keinen Bonus für „Squid Game“ gezahlt, erklärte er im Interview mit The Guardian. Dass die Serie so erfolgreich sei, habe sich für ihn finanziell also nicht ausgezahlt – er bekam lediglich die Summe, die im anfänglichen Vertrag vorgesehen war:

    „Ich bin nicht reicht. Aber ich habe genug. Ich habe genug, um Essen auf den Tisch zu bringen. Und es ist ja nicht so, als würde mir Netflix einen Bonus zahlen. Netflix bezahlt mich entsprechend dem originalen Vertrag“, erklärte der Serienmacher.

    Reich werden könnte Hwang nun aber durch Staffel 2: Denn die wird Netflix hundertprozentig machen wollen. Und um Hwang wieder an Bord zu kriegen, der bislang immer wieder verlauten ließ, er habe gar nicht so richtig Lust auf eine Fortsetzung, dürfte ihm der Streaminganbieter eine mehr als saftige Gehaltserhöhung anbieten.

    "Squid Game" toppt das nächste Ranking

    Übrigens kann sich „Squid Game“ inzwischen einen weiteren Triumph auf die Fahne schreiben: Im Streaming-Ranking von Nielsen, in dem Streaming-Daten für Nordamerika ausgewertet werden, hat sich „Squid Game“ in den sogenannten „3-Milliarden-Club“ aufgeschwungen.

    Zu dem zählen Serien, von denen innerhalb einer vollen Woche mehr als drei Milliarden Minuten geschaut wurden. Und von „Squid Game“ wurden laut der neuen Daten in der Woche vom 27. September bis zum 3. Oktober 3,260 Milliarden Minuten geschaut – damit ist es die einzige Netflix-Serie, die sich 2021 über diese Marke schwingen konnte.

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