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    Die ersten Kritiken zu "Vikings: Valhalla" sind da: Die Netflix-Fortsetzung ist blutig – aber auch gut?
    Tobias Mayer
    Tobias Mayer
    -Redakteur
    Tobias mag Netflix vor allem für Serien, darunter „Bojack Horseman“, „Noch nie in meinem Leben“ und „Black Mirror". Aber Kino geht immer vor.

    Am Freitag (25. Februar) erscheint „Vikings: Valhalla“, die ca. 100 Jahre nach „Vikings“ angesiedelte Sequel-Serie über den Kampf zwischen England und den Wikingern. Fans können schon mal den Met kaltstellen, auch wenn nicht alles gelungen ist.

    Netflix

    Vikings“ war eine Produktion des kanadischen TV-Senders History Channel und wurde auf Netflix einem größeren Publikum bekannt, das auf barbarische Schlachten, Pathos und lange Männerbärte steht. Nun ist es am Streaming-Riesen, die nach sechs Staffeln beendete Serie fortzuführen. In „Vikings: Valhalla“ springen wir etwa 100 Jahre in der Geschichte nach vorne, ins frühe 11. Jahrhundert zu den berühmten Wikingern Leif Erikson (Sam Corlett), seiner Schwester Freydís Eiríksdóttir (Frida Gustavsson) und Harald Hardråde (Leo Suter).

    Der Konflikt mit England und die unterschiedlichen Religionen bilden den Rahmen der blutigen Handlung voller Intrigen und Gemetzel. Die erste Staffel „Vikings: Valhalla“ erscheint am 25. Februar 2022 bei Netflix und besteht aus acht Folgen. Einige US-Kolleg*innen haben bereits ihre Kritiken zur ersten Season veröffentlicht und es zeichnet sich ab: Wem „Vikings“ gefallen hat, der wird auch mit „Valhalla“ gut bedient.

    Der neue Showrunner liefert ab

    In „Vikings: Valhalla“ übernimmt Jeb Stuart als Showrunner für Michael Hirst. Stuart schrieb gemeinsam mit Steven E. de Souza das Drehbuch zu „Stirb langsam“, einem Action-Klassiker mit perfekt ausgefeilter Dramaturgie. Thelma Adams von The Wrap findet, dass „Vikings: Valhalla“ von Jeb Stuarts Erfahrung sichtbar profitiert: „Die Serie hat eine erzählerische Eleganz und einen Schwung, ohne dass die Plündereien, der leidenschaftliche Sex, die heidnischen Rituale und politischen Intrigen fehlen würden.“

    Die Actionszene einer Stadteroberung, in der die Wikinger nach bester „MacGyver“-Schule eine Brücke zerstören, steche dabei heraus: „Das ist eine der besten Sequenzen der Serie.“

    Eine würdige Nachfolgeserie – aber anders

    Verglichen mit „Vikings“ sei „Valhalla“ die geradlinigere Serie, meint Matt Fowler von ign. Die neue Serie sei mehr an den großen Ereignissen der Story interessiert und weniger an „poetischen und spirituellen Grübeleien“.

    Das Publikum muss sich also an einen etwas anderen Tonfall gewöhnen, was bei dieser „mitunter sehr spannenden“ Serie aber nicht schwerfallen sollte. Abschreckender könnte da schon eher sein, dass „nichts an ‚Valhalla‘ subtil ist“: Alle Themen werden in Dialogen ausgesprochen, anstatt impliziert zu sein. Immerhin sei die Serie dabei aber nicht extrem ungeschickt, man fühle sich also nicht für dumm verkauft.

    Subtil wie eine zu Boden fallende Axt

    Die Kritik von Slashfilm-Autorin Hannah Shaw-Williams knüpft gewissermaßen an die vorherige Review an. Wenn es um Rückverweise auf „Vikings“ gehe, werden die bekannten alten Figuren „mit der Subtilität einer zu Boden fallenden Axt in Reden eingebaut“. Auch fehle der neuen Serie die Präsenz eines Travis Fimmel als legendärer Wikinger Ragnar Lothbrok und überhaupt habe die erste Serie den Vorteil gehabt, in einer interessanteren Periode – dem Aufstieg der Wikinger und nicht ihrem Untergang – angesiedelt zu sein.

    In seinem zentralen Konflikt, dem immer aussichtsloseren Abwehrkampf der Wikinger, sei „Vikings: Valhalla“ klischeehaft und ohne Nuancen, doch insgesamt kommt Hannah Shaw-Williams dennoch zu einem positiven Urteil. Alleine schon wegen der Schlachtszenen lohne sich die Serie, die alles in allem unterhaltsam genug und mindestens so gut sei wie die späteren Seasons „Vikings“.

    Am interessantesten ist der Glaubenskampf

    Auf der einen Seite das Christentum, das von konvertierten Wikingern übernommen wurde, auf der anderen Seite der Glaube an die nordische Götterwelt: Therese Lacson von Collider findet am Konflikt der Religionen Gefallen, so wie er in „Vikings: Valhalla“ dargestellt wird, obgleich die „Heuchelei nicht so sehr herausgestellt wird, wie sie es werden sollte“.

    „Weniger überzeugend ist dagegen die höfische Politik, die schon zur Genüge in den Geschichtsbüchern steht.“ In „Game Of Thrones“ sei das Intrigenspiel dagegen deutlich unterhaltsamer gewesen, bei „Vikings: Valhalla“ würden Konflikte leider bereits innerhalb einer Folge gelöst.

    Auch die räumliche Trennung der Hauptfiguren – eine Wikingergruppe geht nach England, Freydis bleibt in der Heimat – sei ein Fehler, da diese Entscheidung den Erzählrhythmus störe. Gleichwohl biete die Staffel genug, um Therese Lacson von Collider in die Story zu ziehen. Das liege nicht zuletzt daran, dass „jede der Nebenfiguren komplex ist“. Entsprechend groß ist nun die Lust auf die bereits geplante zweite Staffel „Vikings: Valhalla“.

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