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    Heute läuft ein Horror-Schocker im TV, der viel besser ist als sein Ruf – aber Vorsicht, die härtesten Szenen fehlen!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    Inzwischen kann man das „Saw“-Franchise kaum noch ernst nehmen. „Saw 3“, der am heutigen Mittwoch im Fernsehen läuft, ist für Horror-Fan Pascal der letzte sehenswerte Teil der Reihe – allerdings ist die massiv gekürzte TV-Fassung nahezu unanschaubar!

    STUDIOCANAL

    Es ist schon irre, was aus einem kleinen Independent-Horrorfilm wie „Saw“ entstanden ist. Inzwischen umfasst das Horror-Franchise sage und schreibe neun (!) Teile. Nachdem man zuletzt mit „Saw: Spiral“ vergeblich versucht hat, die Reihe einer Frischzellenkur zu unterziehen, ist man am besten damit beraten, zum Ursprung zurückzukehren. Die ersten drei „Saw“-Filme sind nach wie vor sehenswert, wobei dem cleveren, hundsgemeinen Original von James Wan natürlich keiner der Nachfolger das Wasser reichen kann.

    Heute, am 16. März, läuft um 23.00 Uhr „Saw III“ auf Tele 5. Doch wer glaubt, dass die späte Uhrzeit, zu der auch FSK-18-Filme ungekürzt im Fernsehen gezeigt werden können, ein Garant dafür ist, dass die zweite „Saw“-Fortsetzung ohne Schnitte läuft, wird enttäuscht. Denn auch bei der FSK-18-Kinofassung des Schockers wurde bereits die Schere angesetzt. 

    „Saw“-Anhänger*innen wissen, dass man sich eher zu den österreichischen Nachbarn orientieren muss, wenn man die „Saw“-Streifen in vollkommen ungeschnittener Pracht erleben möchte. Für „Saw III“ gilt das ebenso – und die 100 Prozent ungekürzte Unrated Fassung ist zudem auch noch indiziert.

    In zahlreichen Ländern verboten: "Gesichter des Todes" erscheint ungekürzt fürs Heimkino

    Deswegen gilt: Alle Fassungen von Teil 3 bis 7, die ihr in Deutschland (entweder beim Elektronikfachhändler eures Vertrauen oder Amazon) vorfindet, sind geschnitten. „Saw“, „Saw II“, „Jigsaw“ und „Saw: Spiral“ haben es hingegen ohne Schnitte durch die FSK geschafft, wenngleich es vom ersten Teil ebenfalls einen etwas härteren Director's Cut gibt. Dieser ist allerdings nicht beschlagnahmt oder steht auf dem Index.

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    Darum geht es in "Saw III"

    Jigsaw (Tobin Bell), der hinterhältige Fallensteller mit pseudo-moralischer Agenda, ist immer noch auf freiem Fuß. Doch er leidet an Krebs und hat deswegen bereits die Fortführung seiner Werke über seinen Tod hinaus in die Wege geleitet: Jigsaws ehemaliges Opfer Amanda (Shawnee Smith) soll es richten. Der wissbegierigen Schülerin steht nun ihre Gesellenprüfung ins Haus. Dazu lässt sie die Ärztin Dr. Lynn Denlon (Bahar Soomekh) entführen und in Jigsaws Folterlabor verschleppen.

    Lynns Aufgabe besteht darin, den todkranken Krebspatienten am Leben zu halten. Als kleinen persönlichen Anreiz bekommt sie eine Halskrause umgelegt, die in direkter Verbindung mit Jigsaws Herzschlag reagiert. Wenn der Killer stirbt, stirbt auch Lynn. An der zweiten Front verschafft Amanda dem verbitterten Vater Jeff (Angus Macfadyen) die Chance, sich für den Unfalltod seines geliebten Sohnes zu rächen. Ein weiteres Spiel auf Leben und Tod beginnt...

    Temporeiche Schlachtplatte

    +++ Meinung +++

    Inzwischen ist „Saw“ zu einer Marke geworden, die sich selbst ausschlachtet und dadurch jeglichen Ansatz an Seriosität eingebüßt hat. Dieser Vorwurf wurde bereits „Saw II“ und „Saw III“ gemacht, denn angeblich ging es den kreativen Köpfen hinter den Sequels nur noch um immer abstrusere Plot-Konstruktionen und möglichst brutale Foltereinlagen. Dem möchte ich nicht unbedingt widersprechen, aber im Gegensatz zu allen weiteren Nachfolgern besitzt „Saw III“ meiner Meinung nach ein beachtliches Tempo, das die Zuschauer*innen konsequent mitreißt.

    Das Stresslevel, das die Protagonist*innen in „Saw III“ erfahren, überträgt sich gewissermaßen auch auf die Publikumschaft, während Regisseur Darren Lynn Bousman jede Menge sadistischen Genuss dabei verspürt, die neuen Folterfallen zu zelebrieren. Natürlich kommt der Einsatz dieser (z. B. die Kühlkammer, der Kettenmann oder das Säureglas) nur in der Uncut-Version voll zur bestialistischen Geltung. Die erbarmungslose Härte, die „Saw III“ entfesselt, akzentuiert die Intensität der Inszenierung unentwegt.

    Ob es noch mal einen „Saw“-Teil geben wird, der wenigstens an die Qualität von „Saw III“ heranreicht, bleibt abzuwarten. In jedem Fall ist das Franchise auch nach dem enttäuschenden „Saw: Spiral“ noch nicht am Ende. Wie es heißt, gibt es bereits Pläne, „Jigsaw“ Tobin Bell für den kommenden „Saw 10“ erneut zurück ins Boot zu holen:

    Kehrt diese Horror-Ikone zurück? So soll die "Saw"-Reihe gerettet werden

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