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    "Die Eiskönigin 2": Warum schämt sich Elsa eigentlich auf einmal für "Let It Go" bzw. "Lass jetzt los"?
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Julius ist bei FILMSTARTS zwar hauptsächlich für Superhelden, Sci-Fi und Fantasy zuständig, liebt aber auch Filme und Serien aus jedem anderen Genre.

    In „Die Eiskönigin 2“, der heute um 20.15 Uhr TV-Premiere bei Sat.1 feiert, gibt es eine Szene, in der deutlich wird, dass Elsa ihre durch die Power-Ballade „Let It Go“ ausgedrückte Wandlung im ersten Teil ziemlich peinlich ist. Wieso eigentlich?

    Disney und seine verbundenen Unternehmen

    „Let It Go“ (beziehungweise „Lass jetzt los” auf Deutsch) aus „Die Eiskönigin“ ist fraglos einer der bekanntesten und beliebtesten Disney-Songs aller Zeiten. Auf YouTube finden sich unzählige Cover-Versionen und allein die offizielle Sing-Along-Version von Disney UK etwa wurde unfassbare 2,8 Milliarden Mal aufgerufen.

    Doch die Power-Ballade von Elsa (im Original gesungen von Idina Menzel) ist nicht nur ein eingängiger Ohrwurm, der die Welt seit mittlerweile neun Jahren beschäftigt, sondern markiert auf rein erzählerischer Ebene auch einen wichtigen Schritt in der Entwicklung der Figur Elsa. Mal ganz abgesehen davon, dass der Song sehr bald nach Kinostart als Metapher für ein Coming-Out gedeutet wurde. Häufig gilt „Let It Go“ daher auch als Hymne für die LGBTQ+-Gemeinschaft.

    Umso merkwürdiger scheint es angesichts der Beliebtheit und Bedeutung von „Let It Go“, dass sich Elsa in einer Szene aus „Die Eiskönigin 2“ beschämt abwendet, als sie eine Eisskulptur von sich selbst sieht, die einen kurzen Ausschnitt aus dem Lied trällert. Warum distanzieren sich die Macher*innen hier also ein Stück weit von ihrem eigenen Megahit?

    Darum mag Elsa "Lass jetzt los“ nicht mehr

    Zum einen hat das vermutlich mit der enormen Popularität von „Let It Go“ zu tun: Das Lied erfreut sich zwar allem Anschein nach immer noch sehr großer Beliebtheit und wird wohl noch viele Jahre lang von immer neuen jungen Zuschauern entdeckt werden. Doch vielen weniger Disney-affinen Zuschauern hängt „Let It Go“ vermutlich mittlerweile zum Hals (beziehungsweise zu den Ohren) raus. Und genau darauf wollen die Macher hier wohl augenzwinkernd anspielen.

    Zum anderen ist Elsa mittlerweile erwachsen: Aus der jugendlichen Elsa wurde in den letzten sechs Jahren nicht nur eine regierende Königin, sondern auch eine erwachsene Frau. Und als solche würde sie heute wohl viele Dinge nicht mehr so machen wie einst als junges Mädchen. Da kann es schon mal peinlich werden, wenn man an früher zurückdenkt. Wer nach seinem Eintritt ins Erwachsenenleben mal auf seiner Facebook-Pinnwand sechs Jahre zurückgeht, schämt sich wohl auch für das eine oder andere Posting und kann Elsas Reaktion auf ihre Gesangseinlage aus dem ersten „Eiskönigin“-Film deswegen wohl auch nur zu gut nachvollziehen.

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    Außerdem: Elsa findet während „Let It Go“ zwar scheinbar Frieden mit sich selbst und ihren Kräften, gleichzeitig wird im Film allerdings auch deutlich, dass sie ihre Magie auch danach immer noch nicht komplett unter Kontrolle hat: Als Anna (Kristen Bell) ihre Schwester in dem neu erschaffenen Eispalast besucht, brechen Elsas Kräfte aus und ein eisiges Projektil trifft Annas Herz.

    Elsa selbstgewähltes Exil in den Bergen ist also offenbar keine Lösung. Ein Happy End ist erst möglich, als sich Elsa und Anna auf ihre schwesterliche Liebe besinnen und Elsa nach Arendelle zurückkehrt. Daher schaut Elsa in „Die Eiskönigin 2“ also nicht (nur) mit positiven Gefühlen auf die „Let It Go“-Phase in ihrem Leben zurück.

    Nach "Die Eiskönigin 2": So könnte es in "Die Eiskönigin 3" weitergehen

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