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    "Wie ein Kindergeburtstag mit Axtmörder": "LOL"-Neuling Christoph Maria Herbst über Staffel 3 und seine Nicht-Lachen-Tricks
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Vom Spurenverwischen mit Dexter bis zu Weltraum-Abenteuern mit Picard. Markus hat ein Herz für Serien aller Art – und schüttet es gern in Artikeln aus.

    Anlässlich der dritten Staffel von „LOL: Last One Laughing“ auf Amazon Prime Video haben wir Teilnehmer Christoph Maria Herbst zum Online-Interview getroffen und mit ihm über den Wahnsinn der Hit-Show und seine Antilach-Strategien gesprochen.

    Frank Zauritz / Prime Video

    Nur ein Jahr nach der ersten Staffel von „LOL: Last One Laughing“ ist die zum Mega-Hit avancierte Comedy-Show nun schon in Runde 3 gestartet. Mit dabei in der Riege der Comedians und Entertainer*innen, die sich diesmal im Nicht-Lachen-Wettbewerb messen, ist auch Christoph Maria Herbst, der sich direkt in den ersten zwei Folgen als knallharter Gegner erwiesen hat.

    Im Interview mit FILMSTARTS weiht uns der Schauspieler und Komiker in seine erfolgversprechenden Tricks ein und verrät uns zudem, was für eine außergewöhnliche Grenzerfahrung es war, mittendrin im „LOL“-Wahnsinn zu sein...

    "Ein fantastischer Albtraum"

    FILMSTARTS: Du standest auf der FILMSTARTS-Teilnehmer-Wunschliste für Staffel 3 ganz weit oben. Und nun hat sich dieser Wunsch tatsächlich erfüllt. Was hat dich gereizt, bei „LOL“ mitzumachen?

    Christoph Maria Herbst: Die Herausforderung. Als die Anfrage zu Staffel 3 kam, habe ich mich total geschmeichelt gefühlt. Ich bin dann kurz in mich gegangen, um zu überlegen: Will ich mich dieser Herausforderung stellen, die wirklich mit nichts zu vergleichen ist, was ich bisher gemacht habe? Und das wollte ich, zumal es da keinen doppelten Boden gibt. Wie ein Bungee-Sprung im freien Fall, während man sich nicht sicher ist, ob man das Seil wirklich festgezurrt hat. Diese Erfahrung wollte ich machen. Und da war auch noch gar keine Rede von der Gage, ich habe blind zugesagt.

    » "LOL: Last One Laughing" Staffel 3 bei Amazon Prime Video*

    FILMSTARTS: Und wie würdest du die Erfahrung jetzt im Nachhinein beschreiben?

    Christoph Maria Herbst: Es ist ein großer Kindergeburtstag, bei dem man weiß: jeden Moment kommt der Axtmörder dazu. Es ist ein lustiger, sich familiär anfühlender, fantastischer Albtraum. Man kann es wirklich nur so schizoid beschreiben, weil man auch danach gleichzeitig leer und voll ist. Du bist sprachlos und möchtest andere zu Tode labern. Du hast das Lachen verlernt und möchtest eigentlich nichts anderes tun als lachen. Du bist hoffnungslos überdreht, der Kopf ist ganz wach und dein Körper lechzt nach einer Matratze. Es ist unfassbar.

    FILMSTARTS: Klingt nach einer Grenzerfahrung.

    Christoph Maria Herbst: Es ist wirklich ein drogenfreier Trip. Oder letztlich ist es sogar eine Droge. Jeder Wissenschaftler würde sich wahrscheinlich die Finger danach lecken, mal jemanden verkabelt dort reinzuschicken, um zu schauen, was im Körper passiert. Wie schwingen die Parameter? Adrenalin, Serotonin, Herzschlag. Man weiß ja, dass Schauspieler, die den Hamlet spielen, im Moment der Darstellung die Leistung eines Leistungssportlers erbringen und zwei bis drei Kilo abnehmen. Und das ist bei „LOL“ ähnlich. „Hamlet“ ohne viele Worte.

    Christoph Maria Herbst in "LOL" Staffel 4?

    FILMSTARTS: Wärst du denn trotzdem – oder gerade deswegen – gerne noch mal dabei?

    Christoph Maria Herbst: Auch da streiten sich bei mir die Kräfte. Wenn ich jetzt gefragt werden würde, ob ich bei „LOL 4“ dabei wäre, wäre meine spontane Antwort nicht „auf jeden Fall“, aber auch nicht „auf keinen Fall“. Ich ziehe mich jetzt erst mal auf diese Formulierung zurück: Es war eine einmalige Erfahrung für mich – und das kann man wörtlich nehmen oder nicht. Ich kann die Anke Engelkes dieser Welt jedenfalls kaum verstehen, wie sie sich dem Ganzen drei Mal aussetzen konnten. Sie muss eine sehr gute Therapeutengruppe haben.

    FILMSTARTS: Würdest du denn sagen, dass die „LOL“-Neulinge einen Nachteil gegenüber Veteranen wie Anke Engelke haben?

    Christoph Maria Herbst: Das Veteranentum hilft hier nicht wirklich, da jede Gruppe, jede Dynamik eine ganz eigene neue Welt ist. Und jetzt war außerdem das Setting noch mal ganz anders. Man konnte sich gar nicht in seine Ecken zurückziehen und sagen: Da hinten steht der Bambus, da werde ich mich jetzt Krömer-mäßig verstecken. Das ist dann auch neu für Anke, die sich da eigentlich schon häuslich eingerichtet hatte. Und sie hatte auch keine Insiderinformationen. Sie wusste auch nicht, was passiert und was von uns kommt.

    "LOL"-Survival-Strategien

    FILMSTARTS: Wer wären für dich noch Wunschkandidaten für „LOL“?

    Christoph Maria Herbst: Da muss ich natürlich differenzieren. Wenn ich jetzt selbst wieder mit dabei wäre, würde ich mir natürlich andere wünschen, als wenn ich zu Hause in meinen Birkenstock-Schläppchen sitze und mich einfach nur daran freue, was ich da sehe. In letzterem Fall würden mir ein paar Namen einfallen, Moritz Bleibtreu zum Beispiel. Ich fände es spannend, wenn die Öffentlichkeit hier auch mal ein paar Leute mitkriegt, die eigentlich für etwas ganz Anderes stehen, und die so zeigen können, was sie sonst noch drauf haben. Und ich bin übrigens heilfroh, nicht in der zweiten Staffel gewesen zu sein, da hätte ich wohl schon in Minute 10 mein Doppelleben verloren. Max [Giermann] und Bastian [Pastewka], das geht gar nicht.

    FILMSTARTS: Woran denkt man eigentlich während des ganzen Wahnsinns, um die Kontrolle zu bewahren? Hört man den anderen überhaupt zu?

    Christoph Maria Herbst: Da sprichst du schon was Richtiges an. Man kann den Augapfel ja in die Unschärfe ziehen und unfokussiert schauen. Und das kann ich mit den Ohren auch. Ich kann meine Ohren auf halbtaub stellen und dann rauschen Leute, die vor allem über die Sprache funktionieren wie ein ICE durch meinen Kopf. Wie etwa Olaf Schubert, obwohl der von Hause aus ja eher ein Bummelzug ist. Ich steige da in keinen Waggon ein, sondern lasse ihn einfach reden. Und wenn Mirco [Nontschew] zum Beispiel seine unglaublichen Faxen gemacht hat, habe ich ihn nicht-fokussiert angeschaut.

    Abgesehen davon sieht man ja auch, wie ich oft den Mund nach unten gezogen habe. Der Mund ist ja eigentlich neutral und wenn ich lächeln muss, geht er nach oben. Wenn ich aber unten anfange und lächeln muss, dann geht er erst mal ins Neutrale. Das war für mich einfach eine mathematische Formel und hat anscheinend auch gut funktioniert.

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