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    Der Ab-18-Film, den Netflix schon seit Jahren versteckt hält, ist wie "ein Albtraum" und "ein Auto ohne Bremsen"
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Hat im letzten Jahr mehr als 900 Filme gesehen - und jede Minute davon genossen, selbst wenn der Film gerade nicht so gut war.

    Jetzt warten wir schon seit Jahren auf das skandalöse Marilyn-Monroe-Biopic „Blonde“ mit Bond-Girl Ana de Armas – und Netflix bringt den bereits 2019 gedrehten Film einfach nicht raus. Nun hat Regisseur Andrew Domini den Film genauer beschrieben…

    Netflix

    Obwohl der Film schon 2019 abgedreht und eine Veröffentlichung bereits pünktlich zur Oscar-Saison 2020 angepeilt wurde, fehlt von Netflix‘ heißerwartetem (Skandal-)Drama über Schauspiellegende und Sex-Ikone Marilyn Monroe auch im April 2022 weiterhin jede Spur! Auch in der großen Netflix-Vorschau für das gesamte Filmjahr 2022 fehlte „Blonde“ mit „Keine Zeit zu sterben“-Bond-Girl Ana de Armas erneut …

    … und so häufen sich die Theorien, warum zum Teufel Netflix den Film nicht einfach raushaut! Zumal es sich ja nicht nur um eine potenziell extrem aufmerksamkeitsstarke Prestigeproduktion handelt, sondern sich mit Andrew Dominik („Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“) auch noch ein hochkarätiger Regisseur für das Projekt verantwortlich zeichnet.

    Angst vor einem Skandal

    Angeblich sei die erste Fassung für Netflix einfach „zu hart“ und die Angst vor einem Skandal zu groß gewesen – und tatsächlich hat „Blonde“ inzwischen selbst in einer entschärften neuen Fassung eine US-Altersfreigabe bekommen, die eigentlich nur pornographischen Filmen und ganz harten Action- und Horror-Schockern vorbehalten bleibt. Andrew Dominik selbst nannte die Entscheidung der MPAA für ein NC-17-Rating bereits im Februar „einen Haufen Pferdescheiße“.

    Zu tun haben könnte die hohe Altersfreigabe mit einer Oralsexszene während der Menstruation – sowie einer Vergewaltigungsszene, die auch schon in der Buchvorlage von Joyce Carol Oates vorkommt.

    » "Blonde" bei Amazon*

    Eine weitere Theorie hat damit zu tun, dass angeblich umfangreiche Nacharbeiten nötig gewesen seien, um den kubanischen Dialekt von Ana de Armas zu entfernen – aber auch diesen Erklärungen hat Andrew Dominik inzwischen eine Absage erklärt.

    Wie in einem Auto ohne Bremsen

    Aber was ja sowieso viel interessanter ist als die Gründe für das lange Zwischenlagern im Netflix-Giftschrank ist ja eh, was wir denn dann, wenn es endlich so weit ist, eigentlich bekommen – und auch dazu hat Andrew Dominik nun in einem Interview mit den Kolleg*innen von Collider noch einmal neue Aussagen gemacht:

    Der Film nutzt all die Bilder, die man von Marilyn Monroe kennt – ihre Filme, Fotografien aus ihrem Leben. Aber er ändert die Bedeutung dieser Bilder in Übereinstimmung mit ihrem internen Drama. Es ist also eine Art Film über das Unterbewusstsein. Und es ist eine Tragödie. Die Story eines ungewollten Kindes, das zur begehrtesten Frau des Planeten wird – und die dann mit all dem klarkommen muss. Es ist eine Art Albtraum. Es geht darum, wie es ist, in einem Auto ohne Bremsen zu sitzen – es wird einfach immer schneller und schneller und schneller…

    Wann kommt "Blonde" denn nun?

    Viele Filmfans hatten darauf gehofft, dass „Blonde“ es vielleicht trotz des Netflix-Boykotts seitens des Festivals vielleicht trotzdem zum im Mai stattfindenden Filmfestival in Cannes schaffen könnte. Aber auch dort findet sich im Programm nun keine Spur davon. Stattdessen ist es wahrscheinlich, dass Netflix gegen Ende des Jahres pünktlich zur nächsten Oscar-Saison doch noch in den sauren Apfel beißen und „Blonde“ endlich veröffentlichen wird.

    Zwar wäre es für Netflix zumindest finanziell durchaus verkraftbar, „Blonde“ einfach im Giftschrank liegen zu lassen. Aber der Streaming-Service legt ja bekanntlich viel Wert auf seine guten Beziehungen zu Filmschaffenden – und einen Film von einem angesehenen Regisseur wie Andre Dominik einfach gar nicht rauszubringen, würde am kunstfreundlichen Ansehen von Netflix doch wohl ganz erheblich kratzen…

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