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    Erneut radikaler Kurswechsel bei DC? Darum wurde gerade mehr als nur ein Superheldenfilm des "Black Adam"-Machers gestrichen
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Warner und DC waren von Adam Sztykiels Drehbuch zum kommenden Dwayne-Johnson-Blockbuster „Black Adam“ so begeistert, dass man ihm gleich ein eigenes Projekt als Autor und Regisseur anvertraute. Dieses kommt nun nicht – und da steckt mehr dahinter.

    Warner Bros. / DC

    In den vergangenen Jahren gab es sehr, sehr viele Kurswechsel bei DC und es ging immer wieder darum, einen Weg zu finden, ähnlich erfolgreich wie Marvel zu sein. Zuletzt schien man eine Formel entdeckt zu haben. Man eifert nicht dem einen großen Universum nach, sondern gibt starken Stimmen vor und hinter der Kamera die Möglichkeit, verschiedenste, unabhängige Visionen zu entwickeln. Dabei ging es nicht nur darum, immer wieder die bekannten A-Helden wie Superman und Batman zu nutzen. Der Fokus sollte auf guten Storys liegen.

    Diesen Plan wollte man nicht nur im Kino umsetzen, sondern auch auf dem Streamingdienst HBO Max. Vier Kinofilme, zwei Streamingfilme und mehrere Serien sollten zukünftig mindestens pro Jahr entstehen. So richtig ist das noch gar nicht gestartet, der erste Streaming-Film kommt mit „Batgirl“ von den „Bad Boys 4“-Regisseuren Adil El Arbi und Bilall Fallah erst noch im Laufe des Jahres 2022 – und es könnte nun plötzlich schon der einzige werden.

    Doch was ist passiert? Der Reihe nach...

    Kein "Wonder Twins": Mehr als ein gestrichener Film

    Eines der angekündigten Streamingprojekte war „Wonder Twins“. „Black Adam“-Autor Adam Sztykiel schrieb das Drehbuch und sollte auch Regie führen. „Riverdale“-Star K.J. Apa und Isabel May („1883“) wurden als Alien-Zwillingsgeschwister mit den Superfähigkeiten, sich in verschiedenste Wasserformen (er) und Tiere (sie) zu verwandeln, gecastet. Nun wurde das „Wonder Twins“-Projekt durch den neuen Boss von Mutterfirma Warner Bros. Discovery David Zaslav gestrichen.

    Man könnte nun anmerken: Das ist kein ungewöhnlicher Vorgang. Filmprojekte werden in der Entwicklung regelmäßig wieder verworfen. Doch der Grund für die Absage ist hier die eigentliche Nachricht. Denn Zaslav soll das anvisierte Budget von 75 Millionen Dollar für „Wonder Twins“ deutlich zu hoch gewesen sein. Angeblich habe der neue Firmenboss verfügt, dass Streamingfilme des Unternehmens in Zukunft maximal 35 Millionen Dollar kosten dürfen.

    DC-Superheldenfilme für 35 Millionen Dollar? Schwer vorstellbar!

    Und diese Regel dürfte das schnelle Ende von DC-Superheldenfilmen bei HBO Max bedeuten. Denn es scheint kaum vorstellbar, dass diese sich für ein maximales Budget von 35 Millionen Dollar realisieren lassen. Weitere Projekte wie ein „Black Canary“-Film sind noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, sodass man sie leise, still und heimlich einstellen könnte.

    Der ursprünglich auch für einen Streamingstart entwickelte „Blue Beetle“ wurde derweil bereits zum Kinofilm umkonzipiert und entsteht gerade für einen Start im Jahr 2023. So könnte der bereits abgedrehte und aktuell in der Post-Produktion befindliche „Batgirl“ (Budget angeblich: ca. 70 Millionen Dollar) am Ende der einzige DC-Streamingfilm sein, der wirklich zuerst bei HBO Max erscheint – oder vielleicht auch nicht...?

    DC-Filme wieder nur im Kino – und nicht mit Nischenfiguren

    Denn der Hollywood Reporter berichtet, dass Zaslav auch die Vorgabe geben will, dass DC-Filme immer mit dem Ziel, zuerst exklusiv ins Kino zu kommen, entwickelt werden sollen. So könnte man auch kurzfristig für „Batgirl“ noch den bisherigen Veröffentlichungsplan ändern und den Film doch vorab in die Kinos bringen.

    Größere Auswirkungen dürften andere Pläne von Zaslav haben, über die gemunkelt wird. Angeblich seien ihm Figuren wie die Wonder Twins zu sehr Nische. Er wolle den Fokus lieber auf die richtig populären DC-Figuren legen. Schon vor einem Monat berichteten wir, dass Zaslav angeblich sehr betrübt sei, dass es bei DC aktuell keine Superman-Pläne gibt. Für ihn soll es daher hohe Priorität haben, dass schnell wieder ein neuer Film mit dem „Man Of Steel“ komme – ob mit Henry Cavill oder komplett neuem Ansatz sei dabei sekundär.

    Dass „Wonder Twins“ gestrichen wurde, ist also nur eine Randnotiz. Die wahre Meldung ist, dass DC wohl wieder auf Streamingfilme, in denen man auch mal neue Held*innen ausprobieren kann, verzichtet und in Zukunft vor allem wieder große Kinofilme mit den bekannten und schon oft gesehen Figuren macht.

    Der nächste DC-Film ist nach aktuell bekannter Planung der bereits erwähnte „Black Adam“ von Autor Adam Sztykiel, Regisseur Jaume Collet-Serra und Hauptdarsteller Dwayne Johnson. Deutscher Kinostart von „Black Adam“ ist der 20. Oktober 2022.

     

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