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    Unglaublich, aber wahr? In diesen Filmen sollen echte (!) Leichen zu sehen sein
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Filme dienen gern auch als Instrument zur Grenzüberschreitung. In manchen Fällen kann das jedoch auch ziemlich geschmacklos sein – wie etwa in den folgenden Filmen, in denen es angeblich echte (!) Leichen zu sehen gibt.

    Digi Dreams / STUDIOCANAL / Warner Bros.

    Mythen beleben die Filmlandschaft seit jeher. Es gibt jedoch Fälle, bei denen man insgeheim hofft, dass es sich wirklich nur um Legenden handelt. So zum Beispiel bei den hier aufgezählten Filmen, in denen es tatsächlich echte (!) Leichen vor der Kamera zu sehen geben soll. Ob dem wirklich so ist oder ob es sich nur um eine verdammt wirkungsvolle Verkaufsmasche des jeweiligen Studios handelt, lässt sich letzten Endes nicht ganz aufklären.

    Auch wir von FILMSTARTS können an dieser Stelle nicht deutlich machen, ob in den Filmen, die wir euch hier vorstellen, authentische Körper von toten Menschen präsentiert werden. Die Mythenbildung, die sich um diese ohnehin schon außergewöhnlichen Werke geschlungen hat, sorgt jedoch für eine noch intensivere Seherfahrung – auch wenn man zugeben muss, dass es schon irgendwie ziemlich geschmacklos wäre, wirklich echte Leichen vor der Kamera auszustellen...

    Unrest (2006)

    Bei „Unrest“ handelt es um einen unabhängig produzierten Horror-Schocker aus dem Jahre 2006. Falls euch der Film nichts sagen sollte, ist das nicht weiter schlimm: Gesehen haben muss man ihn nämlich auf gar keinen Fall. Der Low-Budget-Reißer hat aber kurze Zeit von sich reden gemacht, als er zum damaligen Zeitpunkt als „erster Horrorfilm, der echte Leichen verwendet“ angekündigt wurde. „Unrest“ spielt zu großen Teilen in einer Leichenhalle, in der eine Gruppe Medizinstudenten an Toten ihr Handwerk übt – bis sich durch eine furchtbar entstellte Frau die merkwürdigen Ereignisse türmen.

    Ob es wirklich echte Leichen sind, die hier in „Unrest“ zu sehen sind, ist fraglich. In jedem Fall wirken die toten Körper verdammt authentisch. Diesem Umstand spielt auch das niedrige Produktionsbudget durchaus in die Karten, das dem Film ein noch roheres, unverstellteres Wesen schenkt. Falls ihr euch den Film trotz aller Warnung gerne ansehen wollt, könnt ihr Glück haben, die DVD in etwaigen Grabbelkisten bei großen Elektronikfachmärkten zu finden. Bei Amazon und Co. ist sie jedoch restlos vergriffen.

    Poltergeist (1982)

    „Unrest“ soll der erste Horrorfilm sein, in dem es echte Leichen zu sehen gibt? Die Macher*innen hinter „Poltergeist“ behaupten da etwas anderes! In der ikonischen Pool-Szene aus dem Horror-Klassiker von Tobe Hooper, in der JoBeth Williams von Untoten in die matschige Grube gezerrt wird, mag heute niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Allerdings bekommt diese Szene eine ganz neue Grusel-Dimension, wenn man erfährt, dass das Effektteam hier offenbar echte Skelette für den Dreh verwendet hat.

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    Ob dem wirklich so ist, darf weiter spekuliert werden. Viele Menschen gingen jedoch davon aus, dass der Film verflucht sei, nachdem sie davon gehört haben, dass hier echte Skelette für Schockeffekte benutzt worden sein sollen. Futter bekam diese Fluchtheorie dann auch dadurch, dass fünf (!) Schauspieler*innen aus dem Film nach Drehende unter tragischen Umständen starben. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen.

    Men Behind The Sun (1988)

    Nicht nur in Deutschland ist der chinesische Film „Men Behind The Sun“ beschlagnahmt, auch im Rest der Welt sorgte er seinerzeit für Zensuren und Verbote – und war sogar Teil einer handfesten Kontroverse. Nicht nur, weil das Werk von T.F. Mou angeblich als Antikriegsfilm gedacht war, dafür aber die Grausamkeiten des Zweiten Weltkrieges unverhohlen für plumpe Schockmomente ausnutze.

    Der eigentliche Skandal bezog sich auf eine bestimmte Szene, von der der Regisseur felsenfest behauptet, dass sie authentisch ist. Zu sehen ist dabei in aller Ausführlichkeit eine Autopsie an einem Jungen. Laut dem Regisseur soll es sich hierbei um echtes Material handeln. Ein weiterer Punkt, der das Publikum in helle Aufregung brachte, war übrigens die Sequenz, in der eine Katze hilflos von Hunderten von Ratten gefressen wird.

    Apocalypse Now (1976)

    Noch so ein Klassiker, dessen Dreharbeiten fast legendärer geworden sind als der Film selbst: „Apocalypse Now“. Legendär ist dabei auch der ambitionierte Arbeitseifer der Setdesigner, die es sich nicht nehmen ließen, im Lager von Colonel Kurtz (Marlon Brando) unzählige verwesende Rattenkadaver zu drapieren, um den Schauspieler*innen durch den Gestank dabei zu helfen, den Horror im Herzen der Finsternis nachzuempfinden.

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    Noch grenzwertiger wird die ganze Sache, als sich schließlich herausstellte, dass sogar menschliche Leichen am Set verteilt wurden. Wie es heißt, fanden die Produzenten ein Zelt, in denen jede Menge Leichen abgelegt worden waren. Ein Crew-Mitglied hatte diese von einem Mann bezogen, der vorgegeben hatte, Krankenhäuser in der Umbegung zu versorgen. Tatsächlich aber soll es sich bei der mysteriösen Person um einen Grabräuber gehandelt haben, der „Apocalypse Now“ mit toten Körpern versorgt hatte. Gruselig.

    Gesichter des Todes (1978)

    Zum Abschluss der Klassiker schlechthin: „Gesichter des Todes“. Obwohl die Indizierung vor einigen Jahren erst verlängert wurde, erfolgte im vergangenen Februar die Rehabilitation. Inzwischen darf „Gesichter des Todes“ in der ungekürzten Fassung beworben und verkauft werden. Die hat es durchaus in sich und reiht eine grausame Sequenz an die nächste, aus dem Off kommentiert von einem Pseudo-Wissenschaftler, der der menschlichen Natur auf den Zahn fühlen möchte.

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    Zu sehen sind Grausamkeiten verschiedenster Couleur: Hinrichtungen, entstellte Leichen, ein Flugzeugunglück, Tierschlachtungen und, und, und. Lange Zeit wurde dabei behauptet, dass alle diese Szenen 100 Prozent echt seien. Inzwischen aber weiß man, dass es „nur“ bei der Hälfte der Fall ist. Wann es sich nun um authentisches Material handelt, dürfen Zuschauer*innen selbst spekulieren. Ein mulmiges Gefühl löst „Gesichter des Todes“ definitiv aus, auch wenn die Inszenierung teilweise so unbeholfen ist, dass man sich ein Schmunzeln dennoch nicht verkneifen kann.

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