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    Basiert "Stranger Things" auf einer wahren Geschichte? Das sind die realen Inspirationen für den Netflix-Hit
    Benjamin Hecht
    Benjamin Hecht
    -Redakteur
    Hat auf Netflix schon viele schöne Stunden verbracht: Zu seinen Highlights zählen die Sci-Fi-Dystopie „Black Mirror“ und die Comedy „Bojack Horseman“.

    Auch wenn „Stranger Things“ eine Serie mit Fantasy-Elementen ist, so wurde der Netflix-Hit durchaus von realen Ereignissen inspiriert. Als Grundlage dienten sowohl ausgedachte als auch tatsächliche Geheimexperimente der US-Regierung.

    Netflix

    Stranger Things“ ist eine Serie voller menschenfressender Monster aus einer anderen Dimension und Kindern mit telekinetischen sowie telepathischen Superkräften. Dass es sich bei dem Netflix-Hit also um keine Eins-zu-eins-Nacherzählung einer wahren Geschichte handelt, sollte klar sein. Dennoch haben sich die Macher Matt und Ross Duffer von einigen Erzählungen und realen Ereignissen aus der echten Welt inspirieren lassen. Wir erklären euch, welche wahren Begebenheiten und Verschwörungstheorien hinter dem Netflix-Hit stecken.

    Das Montauk-Projekt

    „Stranger Things“ hieß nicht immer „Stranger Things“. Der ursprüngliche Arbeitstitel der Netflix-Serie lautete „Montauk“ und bezog sich auf den gleichnamigen Ort an der Spitze von Long Island, New York. In dem dortigen Luftwaffenstützpunkt habe die US-Regierung geheime Experimente zu Themen wie Zeitreise und Gedankenkontrolle durchgeführt, heißt es in einer Verschwörungstheorie, die durch die „Montauk Project“-Buchreihe des Autors Preston Nichols populär wurde. In ihrem Pitch an Netflix beschrieben die Duffer-Brüder ihre Serie wie folgt (via ScreenCraft):

    „Jede*r liebt eine gute Verschwörung. Wir haben die bekanntesten davon [...] schon oft in Film und Fernsehen gesehen. Doch das Montauk-Projekt, eine der bizarrsten Verschwörungen in der Geschichte unseres Landes, blieb unberührt. [...] Niemand weiß sicher, um was sich die Experimente drehten, aber die Gerüchte laufen die Skala von verrückt bis wunderbar rauf und runter. Alienkontakt... Zeitreise... Telepathie... alternative Dimensionen... mutierte Monster... such' es dir aus: Irgendjemand hat behauptet, es wäre dort passiert.“

    "Stranger Things": Staffel 5 muss dringend einen der größten Fehler der Netflix-Serie beheben

    Die „Stranger Things“-Macher haben sich also sehr stark an den Verschwörungstheorien rund um die angeblichen Geheimexperimente orientiert, die bis heute nie belegt werden konnten. Ursprünglich sollte die Netflix-Serie sogar in Montauk selbst gedreht werden. Doch dann entschieden sich die Duffers dafür, den fiktiven Ort Hawkins zu kreieren und es musste ein neuer Titel her. Da die beiden „Montauk“ als „Liebesbrief an das goldene Zeitalter von Steven Spielberg und Stephen King“ an Netflix gepitcht hatten, wählten sich letztendlich für die Bezeichnung „Stranger Things“, in Anlehnung an den King-Roman „Needful Things“ (auf Deutsch: „In einer kleinen Stadt“).

    Projekt MKULTRA

    „Stranger Things“ basiert aber nicht nur auf Verschwörungserzählungen, sondern auch auf ganz realen Experimenten der US-Regierung, die sogar in die fiktive Handlung der Netflix-Serie verwoben wurden. Die Rede ist vom geheimen CIA-Forschungsprogramm MKULTRA, das von 1953 bis 1973 durchgeführt wurde. Hierbei wurden halluzinogene Drogen wie LSD auf oft ahnungslose Versuchspersonen angewendet, um deren Wirkung zu testen. Ziel war es unter anderem, ein Wahrheitsserum zu entwickeln, das im Kalten Krieg beim Verhören von feindlichen Spionen zum Einsatz gekommen wäre.

    Die genauen Ausmaße des MKULTRA-Programms sind schwer aufzuklären, da CIA-Direktor Richard Helms im Jahr 1973 fast alle Aufzeichnungen dazu illegalerweise vernichten ließ. Es gibt jedoch zahlreiche Vorwürfe, dass durch die Experimente unschuldige Menschen ums Leben kamen.

    Netflix

    In „Stranger Things“ existiert das MKULTRA-Programm ebenfalls. Dr. Brenner (Matthew Modine) führte dafür LSD-Experimente im Hawkins-Labor durch. Die schwangere College-Studentin Terry Ives war eines der Testsubjekte und brachte daraufhin eine Tochter mit übernatürlichen Fähigkeiten auf die Welt: Jane (Millie Bobby Brown). Doch aufgrund ihres telepathischen und telekinetischen Talents wurde Jane ihrer Mutter entrissen, in Elf (im Original: Eleven) unbenannt und mit mehreren anderen begabten Kindern weiteren Experimenten unterzogen. Elfi ist in der Serienhandlung also durch das MKULTRA-Programm entstanden.

    Auch Eddie aus Staffel 4 hat einen wahren Hintergrund

    Nicht nur Eleven, sondern auch Eddie (Joseph Quinn) hat einen realen Hintergrund. Der Staffel-4-Fanliebling basiert lose auf Damien Echols, der zu den sogenannten West Memphis Three gehört. Dabei handelt es sich um drei unschuldige Männer, die 1993 wegen der Morde an drei achtjährigen Jungen verurteilt wurden. Damals waren sie allerdings selbst noch Teenager, wanderten trotzdem ins Gefängnis. Erst im Jahr 2010 brachten neuen DNA-Analysen ans Licht, dass sie zu Unrecht verurteilt wurden, weshalb sie kurz darauf freigesprochen wurden.

    Wer weiß, ob sich die Macher von „Stranger Things“ auch für Staffel 5 wieder einige reale Ereignisse als Inspiration nehmen werden? Da die Serienhandlung nun bereits im März 1986 angekommen ist, wäre etwa eine Thematisierung der Tschernobyl-Katastrophe, die am 26. April 1986 in der Realität stattfand, denkbar. (möglicherweise steckt da auch das Upside-Down dahinter?). Welche Fragen die finale Season aber auf jeden Fall klären muss, hat unser YouTube-Redakteur Sebastian in folgendem Video zusammengefasst:

     

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