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    Netflix reagiert auf "The Sandman"-Beschwerden: Das steckt hinter dem gestreckten Bildformat
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Julius ist bei FILMSTARTS zwar hauptsächlich für Superhelden, Sci-Fi und Fantasy zuständig, liebt aber auch Filme und Serien aus jedem anderen Genre.

    Nein, weder ist euer Fernseher kaputt, noch hat jemand bei „The Sandman“ Mist gebaut: Dass die Bilder in der neuen Netflix-Serie teilweise gestreckt oder langgezogen wirken, ist volle Absicht und soll die traumhafte, surreale Handlung unterstreichen.

    Netflix

    Schon in den Trailern war es zu bemerken, in der kompletten Serie dann aber kaum zu übersehen: Gerade Köpfe und Gesichter erscheinen in „The Sandman“ hin und wieder langgezogen, so als ob das Bildmaterial in ein anderes Bildformat gepresst wurde (s. etwa das Titelbild über diesem Artikel). Wenig überraschend fanden sich in den sozialen Medien schon bald Stimmen von verwunderten Fans, die sich fragten, ob es vielleicht technische Probleme bei Netflix gäbe oder ihre Fernsehern und Abspielgeräte kaputt seien.

    Solche Probleme kommen bei den Streamingdiensten tatsächlich immer wieder vor, in diesem Fall sind die ungewöhnlichen Bilder von „The Sandman“ aber volle Absicht, wie Netflix in einem Statement klarstellte, das zugleich die Idee dahinter unterstreicht:

    „Wir ihr bemerken werdet, sind viele Umgebungen in der Serie surreal, und wir sagen oft, dass es sich ziemlich nach einem Traum anfühlt.“

    Es handelt sich also bei den teilweise gestreckt wirkenden Bildern in „The Sandman“ um eine bewusste kreative Entscheidung der Verantwortlichen, vor allem des Serienschöpfer-Trios Neil GaimanDavid S. Goyer und Allan Heinberg und der Kameraleute Will Baldy, Sam Heasman und George Steel.

    Die Bilderwelten von "The Sandman" erklärt

    Wie das US-Branchenmagazin Variety schreibt, könnten die gestreckten Bilder aus einer Kombination von altmodischem Objektiv und einer modernen Kamera oder durch die Verwendung eines Weitwinkelobjektivs entstanden sein.

    Und auch wenn solche technischen Details hier sicherlich zu weit führen, zeigt die Verwunderung über „The Sandman“, wie wenig gerade bei Netlix und Co. mit solchen Mitteln gearbeitet wird, die eigentlich seit jeher zum Grundhandwerk des Filmemachens und der Fotografie gehören.

    Wie man an der größtenteils guten, wenn nicht sogar begeisterten Reaktionen auf „The Sandman“ bei Fans und Fachpresse sieht, dürften die ungewöhnlichen Bilder allerdings die wenigsten verschreckt oder irritiert haben.

    Vielmehr scheint es so, dass die Idee dahinter – bewusst oder unbewusst – dazu beigetragen hat, dass „The Sandman“ für viele im Publikum so gut funktioniert und die Adaption der ähnlich abgefahrenen Bilderwelten der Comicvorlage von Neil Gaiman in ein anderes Medium so gelungen ist.

    Lohnt sich "The Sandman"? So gut ist die neue Netflix-Fantasy-Serie nach "The Witcher" & Co.
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