„Macht Filme über das, was ihr kennt“ wird Filmstudenten gerne mal gepredigt. Wenn es einen zeitgenössischen Regisseur gibt, dessen Werk diese Regel bestätigt, dann ist es Olivier Assayas. Mit Filmen wie „Demonlover.com“ oder zuletzt dem herausragenden „Carlos – Der Schakal“ erreicht er zwar ein breiteres Publikum, doch bei vielen Cinephilen genießen vor allem seine Werke mit autobiografischem Bezug den höchsten Stellenwert: „L‘eau Froide - Kaltes Wasser“, „Irma Vep“, „Ende August, Anfang September“ und nun „Die wilde Zeit“. In gleichermaßen epischem Bogen und intimer Nähe beschreibt Assayas in seinem neuen Drama wie seine Generation, die noch zu jung war, um den legendären Mai 1968 aktiv mitzugestalten, Anfang der Siebziger Jahre ihren Platz zwischen Politisierung, Beruf und der Liebe suchte.
1971, eine Kleinstadt in der Nähe von Paris. Gilles (Clément Métayer) ist bald mit der Schul...
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