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    "Die Dinge werden sich ändern": Steven Spielbergs eindringliche Warnung an "Zorro"-Star Antonio Banderas
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Schon 1998 hat Steven Spielberg geahnt, dass sich seine Art des Filmemachens langsam, aber sicher auf ihr Ende zubewegt – und ein Film wie „Die Maske des Zorro“ in naher Zukunft nicht mehr möglich sein würde...

    Selbst eingefleischte Fans von Marvel und Co. müssen zugeben, dass die Dominanz von CGI nicht unbedingt für eine vielfältigere Kinolandschaft gesorgt hat. Sogar auf Oldschool-Blockbuster getrimmte Filme wie der fünfte „Indiana Jones“-Teil stechen visuell kaum aus der Masse heraus, weil die von Regisseur James Mangold versprochenen „praktischen Effekte“ vor lauter Greenscreen und digitalen Verjüngungskuren kaum noch zu erkennen sind – sollte es sie je gegeben haben.

    Auch „Indiana Jones“-Schöpfer Steven Spielberg ist nicht völlig immun gegen die Möglichkeiten von computergenerierten Effekten, siehe „Indiana Jones 4“ oder „Ready Player One“. Und er hat sie auch schon früher als viele andere zum Einsatz gebracht, siehe „Jurassic Park“ (1993) – doch anders als heute hat Spielberg in erster Linie mit teils verblüffend realitätsnahen animatronischen Figuren gearbeitet und CGI nur als Ergänzung eingesetzt. Im Ergebnis sehen die Dinos in Teil 1 tatsächlich nach wie vor besser aus als die vollanimierten Urzeitwesen in den ab 2015 entstandenen „Jurassic World“-Filmen.

    Das ist der wahre Grund, warum Steven Spielberg keine Fortsetzung von "Der weiße Hai" gedreht hat!

    Schon 1998 hat Spielberg vorausgesehen, dass sich die Zeit der „praktischen Effekte“ dem Ende zuneigt. In besagtem Jahr hat die Regielegende nicht nur den Kriegsfilm „Der Soldat James Ryan“ gedreht, sondern er war auch einer der ausführenden Produzenten von „Die Maske des Zorro“, in dem Antonio Banderas den schwarzen Rächer verkörperte.

    Im Interview mit Yahoo erinnerte sich Banderas (der zuletzt auch in „Indiana Jones 5“ zu sehen war) an einen Moment am Zorro-Set zurück, an dem der „E.T.“-Regisseur mit ihm über die Zukunft des Kinos sprach. „Als wir drehten, sagte Spielberg einmal zu mir: ,Dies wird wahrscheinlich einer der letzten Western sein, der so gedreht wird, wie Western früher gedreht wurden, mit echten Szenen, echten Szenen und echten Schwertkämpfen, ohne CGI“, erzählt der 62-Jährige.

    Spielberg zu Banderas: "Die Dinge werden sich ändern, und zwar schnell"

    Spielberg zeigte sich traurig darüber, dass eine bestimmte Art des Kinos – und damit eine Ära, die er selbst mitgeprägt hat wie kaum ein anderer Filmemacher – in absehbarer Zeit unwiderruflich vorbei sein würde. „Die Dinge werden sich ändern, und zwar schnell, und du solltest stolz auf diesen Film sein“, zitiert Banderas den Meisterregisseur weiter – und ergänzt, dass er heute tatsächlich noch stolzer auf den Abenteuerfilm sei als damals.

    „Die Maske des Zorro“ wurde zum großen Kassenerfolg, und 2005 folgte mit „Die Legende des Zorro“ noch eine Fortsetzung, in der erneut Banderas und Catherine Zeta-Jones die Hauptrollen spielten. Auch die konnte immerhin fast das Doppelte ihres Budgets einspielen, erwies sich aber insgesamt als weniger einträglich – vielleicht, weil sich die Kinolandschaft schon 2005 verändert hatte und damit auch das Publikum...

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    Dieser Artikel ist in ähnlicher Form bei unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.

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