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    Leonardo DiCaprio wollte Remake von diesem dystopischen Sci-Fi-Meisterwerk produzieren: Darum wurde bisher nichts daraus
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Animes erfreuen sich großer Beliebtheit, und auch Mega-Star Leonardo DiCaprio ist ein Fan. Aus seinem geplanten Remake eines Anime-Klassikers ist trotzdem bis heute nichts geworden...

    Ob „One Piece“ oder die Meisterwerke aus dem Studio Ghibli: Animes haben sich längst von einem nerdigen Nischen-Thema zum weltweiten Popkultur-Phänomen entwickelt. Zahlreiche Stars wie Samuel L. Jackson, Quentin Tarantino oder Michael B. Jordan haben bereits ihre Liebe zu japanischen Animations-Filmen und -serien bekundet, und auch Leonardo DiCaprio bildet keine Ausnahme. In mehreren Interviews hat der „Inception“-Star darüber gesprochen, wie ihn Animes schon seit seiner Kindheit begleitet und welchen Einfluss sie auf ihn ausgeübt haben.

    Wenn DiCaprio über Animes spricht, fallen ganz unterschiedliche Titel: So bewundert der 49-Jährige beispielsweise Hayao Miyazakis Fantasy-Film „Prinzessin Mononoke“ (1997). Sein allerliebster Anime ist allerdings ein anderer Film: „Akira“ aus dem Jahr 1988, der sich um die Kämpfe rivalisierender Motorrad-Gangs in Tokio dreht – und dessen visionäre Mischung aus Cyberpunk-Ästhethik, Body-Horror-Elementen und urbaner Sci-Fi-Dystopie à la „Blade Runner“ weit über die Grenzen des Animes hinaus als stilprägend gilt.

    In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik erhielt der auf dem gleichnamigen Manga basierende Film so die seltene Höchstwertung von 5 von 5 Sternen, und im Fazit heißt es: „Mit ,Akira' schuf Katsuhiro Ôtomo einen Meilenstein in der Geschichte des japanischen Animationsfilms. In gewaltigen Bildern wird hier eine komplexe, philosophische Geschichte erzählt […]“

    Klar, dass so ein Film auch Hollywood auf den Plan rief: Schon seit den 90ern (!) haben verschiedene Studios damit geliebäugelt, ein Live-Action-Remake von „Akira“ zu produzieren. Und während Warner Bros. seit mittlerweile zwei Jahrzehnten die Rechte hält, waren mit Albert Hughes („The Book Of Eli“), Jordan Peele („Get Out“) und vielen anderen schon zahlreiche Regisseure in das Projekt involviert – sprangen aber aus unterschiedliche Gründen alle wieder ab. Zuletzt hieß es, „Thor 3“-Regisseur Taika Waititi würde die Neuverfilmung inszenieren, doch handfeste Informationen gab es dazu lange nicht mehr.

    Leonardo DiCaprio: "Machen 'Akira' erst, wenn das Drehbuch die richtige Form hat"

    Auch Leonardo DiCaprio war als Produzent an Bord, stellte aber schon 2008 klar, dass er nichts überstürzen wolle: „Wir warten auf den endgültigen Entwurf des Drehbuchs“, sagte er damals im Interview mit MTV. „Ich bin ein großer Fan von japanischen Animes, und wir versuchen, [,Akira'] und ein Projekt namens ,Ninja Scroll' [ein Action-Anime aus dem Jahr 1993, Anm. d. Red.] zu entwickeln und zu verfilmen. Aber ich weiß, dass es da draußen eine Menge […] treuer, eingefleischter Fans gibt, also werden wir versuchen, die bestmögliche Arbeit zu leisten, und wir werden den Film nicht machen, solange das Drehbuch noch nicht die richtige Form hat.“

    Dass der Film bis heute nicht zustande gekommen ist und sich auch nach mehreren Dekaden noch in der Entwicklungshölle befindet, wird sicher auch daran liegen, dass sich Paramount und Dreamworks zwischenzeitlich an der Realverfilmung eines anderen Kult-Animes verhoben haben: „Ghost In The Shell“ war 2017 nicht nur ein ziemlicher Flop, sondern handelte sich wegen der Besetzung von Scarlett Johansson in der Hauptrolle auch Whitewashing-Vorwürfe ein. Nachvollziehbar, dass sich danach niemand an „Akira“ die Finger verbrennen wollte.

    Ob irgendwann doch noch jemand eine zündende Idee hat, wie man derlei Probleme umgehen kann, oder ein Drehbuch auf dem Tisch liegt, das so gut ist, dass es einfach nicht unverfilmt bleiben kann? Man darf gespannt bleiben...

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