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    Trotz Oscar-Nominierung und Leinwand-Durchbruch: Diese Rolle nennt Morgan Freeman einen "großen Fehler"
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Durch „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ wurde Morgan Freeman 1989 einem weltweiten Publikum bekannt. Rückblickend ist er jedoch alles andere als glücklich mit seiner Durchbruchsrolle...

    Obwohl er bereits Mitte der 60er Jahre in Film und Fernsehen aktiv war, wurde Morgan Freeman erst in den ausgehenden 80er-Jahren einem größeren Publikum bekannt – bis dahin konzentrierte er sich vor allem auf seine Karriere als Theater-Schauspieler. Auf der Bühne sollte er auch zum ersten Mal in jene Rolle schlüpfen, die ihm 1989 seinen endgültigen Kino-Durchbruch bescherte: die des Hoke Colburn in „Miss Daisy und ihr Chauffeur“.

    Nachdem er das Stück von Alfred Uhry in einem Off-Broadway-Theater zur Aufführung brachte, wurde der heute 86-Jährige auch als Hauptdarsteller für die Leinwand-Adaption auserkoren. Die unter der Regie von Bruce Beresford entstandene Tragikomödie wurde mit einem Einspielergebnis von 145,8 Millionen US-Dollar (bei einem geschätzten Budget von 7,5 Millionen!) zum gigantischen Überraschungserfolg und konnte bei den Oscars vier Trophäen einsacken, darunter für den Besten Film und Jessica Tandy als Beste Hauptdarstellerin. Freeman bekam seine zweite Nominierung, musste sich aber Daniel Day-Lewis („Mein linker Fuß“) geschlagen geben.

    Trotz dieses Triumphs fühlt sich die Rolle für Morgan Freeman aber immer noch wie ein Fehler an. Im Gespräch mit The Guardian darauf angesprochen, dass seine Rolle in „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ einen entscheidenden Wendepunkt in seiner Karriere darstellen würde, antwortet Freeman: „Ja, ich glaube, der große Fehler war eigentlich ,Miss Daisy und ihr Chauffeur'.“

    Auf die Frage hin, wie genau er das meine, holt der spätere Academy-Award-Gewinner („Million Dollar Baby“) weiter aus: „Nun, die Figur hat sich durchgesetzt – dieser weise, alte, würdevolle schwarze Mann.“ Immer wieder würden Leute von ihm erwarten, dass er auch im wirklichen Leben so sei. „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ erzählt von der Annäherung zwischen der streitlustigen Witwe Daisy und ihrem gutmütigen Fahrer Hoke, wobei in der sich entwickelnden Freundschaft auch Themen wie Antisemitismus und Rassismus eine Rolle spielen – denn als jüdische Frau bzw. schwarzer Mann sehen sich beide mit Hass und Ausgrenzung konfrontiert.

    Doch Freeman ist der Meinung, dass seine Rolle – so gut gemeint der Film auch sein mag – selbst ein Stereotyp produziert hat. Eine Ansicht, die er mit vielen Kritiker*innen des Oscar-Hits teilt. In den darauffolgenden Jahren habe er sich erst einmal von dem Image freispielen müssen, das ihm durch „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ auferlegt wurde – mit Filmen wie David Finchers finsterem Psychothriller „Sieben“ ist ihm das schließlich auch gelungen.

    "Ich habe ihn angefleht": Morgan Freeman wollte unbedingt, dass Clint Eastwood die Regie dieses oscarnominierten Films übernimmt

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